www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Wesensveränderung-Glioblastom IV

Wesensveränderung-Glioblastom IV
Hanna[a]
22.01.2003 20:26:27
Neben vielen anderen traurigen Dingen, die diese Erkrankung mit sich bringt, möchte ich gerne mal wissen, wie andere Betroffene mit der evtl. Wesensveränderung ihres Partners umgehen. Mein Mann erkrankte vor sechs Monaten, jetzt ist er so komplett anders, dass es mir oft Angst macht. Er lacht nicht mehr, er zeigt keinerlei positive Gefühle mehr, nur noch Aggressionen, Vorwürfe, Zurechtweisungen. Wir hatten 17 Jahre eine "Bilderbuchehe", aber ich habe das Gefühl, da steckt ein fremder Mann in seiner Hülle und steuert ihn fern.....Ich glaube, dass das Diskutieren nicht viel bringt, aber hat jemand Erfahrung mit antidepressiven Medikamenten für Gliompatienten???
Danke für Eure Antworten,

Gruß, Hanna
Hanna[a]
H. Strik
22.01.2003 21:31:26
Zum Thema Antidepressiva bei Gliompatienten: ist durchaus möglich, auch wenn man wegen den Nebenwirkungen sicher vorsichtiger sein muß als sonst. Es kann aber durchaus sehr hilfreich sein, die Patienten antidepressiv zu stützen.

Gruß,
Dr. H. Strik
Neurologie Uni Göttingen
H. Strik
Roswitha[a]
23.01.2003 15:30:58
Hallo Hanna!
Meine Schwester (22, GBM IV seit 12/00) hat diese Wesensveränderung auch durchgemacht. Sie wurde nicht nur depressiv, sondern teilweise auch sehr aggressiv und unfair. Diskutiern hilft da nicht, da hast du recht. Meine Schwester hat von Ihrer Psychologin Bach-Blüten bekommen, da gibt es eigentlich keine Nebenwirkungen und sie haben Ihre Psyche merkbar aufgehellt. (ausserdem ist es pflanzlich, denn Chemie und Tabletten schlucken unsere Lieben ja genug!!)
Diese Wesensveränderung hat sich jetzt, nachdem die Hochdosischemo vor einem Jahr abgesetzt wurde, aber schon ein bisschen zurückgebildet. Nur die alte wird sie wahrscheinlich nie wieder sein.

Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig es ist, den Partner so verändert zu finden.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Roswitha/Österreich
Roswitha[a]
Claudia[a]
05.02.2003 20:48:12
Liebe Hanna,
ich kann Dich gut verstehen. Einen Medikamenten-Tip habe ich für Dich leider nicht, aber eine Erfahrung. Mir hilft es am meisten, wenn ich mich mit unserer liebenden Beziehung vor dem Glioblastom verbinde, mit der Seele meines Partners, die ja nicht krank ist. Dann ist da wieder diese Liebe, die mir hilft, diese äußerst belastende Zeit zu überstehen. Es klappt natürlich nicht immer. Alles Liebe und Gute wünscht Dir Claudia
Claudia[a]
NACH OBEN