Hallo,
ich hoffe hier auf Erfahrungen von anderen Angehörigen oder auch Betroffenen. Es geht um meinen Vater, 63 Jahre. 2017 wurde bei ihm ein sehr großer gutartiger Hirntumor entfernt. Darauf gestoßen ist man, weil er zum Schluss sehr durcheinander und sehr abwesend war. Er hat auch sehr viel geredet und dauernd Witze gerissen (teilweise auch sehr unpassend). Im Nachhinein hat er sich in den Jahren zuvor sehr verändert. Der Mensch vor der Diagnose war nicht mehr mein Vater.
Nach der OP war er sehr euphorisch aber nach einiger Zeit kam auch wieder mein Vater (von früher) zum Vorschein und wir waren so froh. Der Tumor hat aber auch einige Areale unwiderruflich geschädigt, z.B. kein Geruch mehr. Ein gewisser Teil konnte nicht entfernt werden, da er zu sehr mit dem Sehnerv verbunden war.
Dies wird jährlich kontrolliert. Beim letzten Mal hieß es, dass es minimal gewachsen sei, aber nicht der Rede wert. (das war letzten Juli)
Jetzt ist es aber so, dass uns seit Monaten wieder eine starke Wesensveränderung auffällt. Ich weiß gar nicht wie ich das richtig beschreiben soll, aber er hat einen bestimmten Blick (etwas wirr) und macht komische Sachen. Er macht Witze auf Beerdigungen, ist teilweise sehr schnell reizbar und auch manchmal aggressiv, trinkt wieder Alkohol (versteckt) und verhält sich einfach merkwürdig.
Jetzt weiß ich oft nicht ob das Auswirkungen von dem Tumor sind (er hat ja auch noch einen großen Hohlraum im Kopf), ob es einfach mein Vater ist oder doch wieder was nachgewachsen ist, was das verursachen kann. Die nächste Kontrolle (MRT) ist im Juli...
Ich würde mich freuen, wenn hier andere davon berichten könnten, ob sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich bin manchmal so sauer auf meinen Vater wegen seinem Verhalten, im nächsten Moment denke ich aber er kann nichts dafür, weil es vll einfach der scheiß Hirntumor ist...
Vielen Dank schonmal!!!