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Eichhorn55

Hallo,
bei meinem Mann wurde im Oktober 2015 ein Glioblastom IV festgestellt und erfolgreich operiert. Die Bestrahlung war Ende Januar 2016 abgeschlossen, die Chemotherapie läuft noch bis zum Sommer 2016. Er hat jetzt 2 von 6 Kursen hinter sich. Zu seiner Müdigkeit und langsamen Bewegungen kommt seit ein paar Tagen wieder eine Wesensveränderung hinzu, die wir auch vor der eigentlichen Diagnose festgestellt haben. Nun frage ich mich, hängt das mit der Strahlen/Chemotherapie zusammen? Hat jemand gleiche/ähnliche Erfahrungen gemacht?
Lg Eichhorn55

Tomjog

Hallo Eichhorn55,

die Wesensveränderung, Müdigkeit und langsame Bewegung kann mit der Strahlentherapie zusammenhängen. Durch die Bestrahlung wird das Gehirn "gereizt" und es kann zu einer leichten Ausdehnung des Tumors kommen. Eventuell ist auch ein Ödem vorhanden was sich ebenfalls auswirken könnte. Diese Symptome müssten dann einige Zeit nach der Therapie wieder zurückgehen.

Ich wünsche Euch alles Gute !

Liebe Grüße

Tom

Eichhorn55

Hallo Tomjog,

vielen Dank für die schnelle Info.

Liebe Grüße

Eichhorn55

alma

Ich kann mit dem Wort "Wesensveränderung" nicht so viel anfangen. Welcher Art ist die Veränderung? Und in welchem Bereich? Im Verhalten? Im Verstehen? In der Stimmungslage?
Strahlen- und Chemotherapie können auf jeden Fall kognitive Probleme machen, die zeigen sich als Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit. Man wird "tüdelig" und ist durch die Tücken des Alltags schnell überfordert.
Es ist in etwa das, was bei der normalen Alterung des Gehirns passiert, nur eben plötzlich und durch schädliche Einwirkung von außen induziert.
Und die Stimmungslage kann häufig depressiv sein.

LG, Alma.

Charlette

Hallo Eichhorn 55,

die Wesenveränderung ist ein großes Merkmal für Glioblastome. Damit haben wir damals festgestellt, dass irgendwas mit meinem Papa nicht stimmt. Und so bekam er im August 2015 die Diagnose Glioblastom.

Auch die Strahlen/ Chemotherapie geben ihren Teil dazu bei das sich das Wesen verändert. Und nein das ist nicht mehr zu verändern, es wird nur schlimmer. Es gibt eine Einwilligungserklärung, die der Betroffene vorher unterschreibt zur Bestrahlung oder Chemo und auf diesem Blatt sind alle Nebenbewirkungen aufgelistet. Und bei uns waren die Unterstrichen, die mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit eintreten. Und du kannst das Gewebe was zerstört ist, auch das Gesunde was da ist wird mit zerstört, nicht wiederherstellen. Es ist und bleibt kapputt. Das ist leider so.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Bei Fragen kannst du dich gerne melden.

LG Charlette

suace

Ich kann dem "schlimmer werden" nach Bestrahlung vorbehaltlos zustimmen. Allerdings ist das bei uns auch wieder ein bißchen rückläufig. Ganz langsam und etwa ab dem 3.Monat nach Bestrahlungsende 9/14 hat sich mein Mann auch wieder verbessert. Dieser Prozeß hält noch immer an. Er kann viel schlechter laufen als vorher (schafft nur noch einige 100m weil er so einen Trippel-Parkinson-Gangbild entwickelt hat und dann vornüber kippt ... Rollator leht er ab) aber sein Kurzzeitgedächnis ist wieder viel besser, er ist abgesehen vom Gangbild wieder selbstständig auf niedrigem Niveau (er war mal ein großartiger Koch ... das ist leider komplett weg und ich muß immer vorkochen wenn ich nicht da sein werde) und er kann auch wieder logische Schlußfolgerungen ziehen. Desorientiert ist er auch kein bißchen mehr. Alles in allem eine Entwicklung auf die wir nicht hoffen durften

Eichhorn55

Hallo Charlette, hallo suace,
danke für Eure Antworten. So erfährt man immer mehr über die Erkrankung bzw. über die Nebenwirkungen. Man wird zwar aufgeklärt, was so alles an Nebenwirkungen auftreten kann, aber wenn einen die Diagnose Glioblastom trifft, ist man erstmal froh, dass einem geholfen wird. Und die Nebenwirkungen sind erstmal Nebensache.
Bei meinem Mann ist leider ein Rezidiv festgestellt worden und die Wesensveränderungen nehmen weiter zu.
Jetzt überlegen wir, den Tumor mit Gamma knife zu bestrahlen und statt der Chemotherapie, die bei meinem Mann leider nicht geholfen hat, eine neue Chemotherapie, bzw.. es ist wohl eher eine Immuntherapie, zu machen.
Hat einer damit Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße
Eichhorn55

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