Hallo liebe Forenmitglieder,
ich lese seit 3 Monaten mit, habe mich aber bisher noch nicht beteiligt.
Kurze Info zum Fall, mein Lebensgefährte (67 Jahre) bekam am 31.08.2024 die
Diagnose Glioblastom WHO4.
Er kam mit einem epileptischen Anfall ins Krankenhaus und nach dem CT dann die Schockdiagnose. Er wurde 1 Woche später operiert, man konnte wohl 95% entfernen, 5 Tage später wurde er entlassen. Bei dem Vorgespräch zur Strahlentherapie zeigte sich die Radiologie-Ärztin erstaunt, dass er ohne ein Antiepileptikum entlassen wurde. Sie meinte das die Stahlenbehandlung auch einen Anfall auslösen kann. Sie verschrieb ihm dann Levetiracetam. Am gleichen Tag noch in der Apotheke bestellt und man glaubt es nicht, an diesem Abend bekam er dann einen erneuten epileptischen Anfall.
Er kam dann in die Notaufnahme ins Krankenhaus, wo er dann vom Notarzt ebenfalls Levetiracetam verordnet bekam, allerdings in doppelter Dosierung als die Radiologin verschrieben hatte. 1000-0-1000 mg. Natürlich hielten wir uns daran, aber die Auswirkungen waren nicht tragbar. Er kam überhaupt nicht mehr aus dem Bett, ihm war unendlich schwindelig und ich befürchtete, dass wir es nicht bis in die Radiologie zur Strahlentherapie schaffen würden. Nach schlaulesen fand ich heraus, dass die vom Notarzt verordnete Dosis wohl keine Anfangsdosis ist, zumal mein Mann auch nur 66 kg wiegt. Nach Rücksprache mit der Radiologin reduzierten wir die Dosis dann auf die von ihr verordnetet 500-0-500 mg.
Auch diese Dosis haute ihn noch mächtig aus den Socken, aber mit der Zeit verbesserte sich das mit dem Schwindel. Was aber geblieben ist ist die Aggression und dass er den kompletten Vormittag total schlapp ist und nur auf der Couch liegt.
Nun hab ich hier von guten Erfahrungen mit Briviact gelesen. Wir haben es mittlerweile geschafft einen Termin bei einem Neurologen zu bekommen, der wollte ihn auf Lamotrigin umstellen mit einer Aufdosierung in 25 mg-Schritten alle 2 Wochen über 8 Wochen auf das Levetiracetam obendrauf. Das hat er nun 2 Wochen gemacht und die Nebenwirkungen sind wieder so krass wie zu Anfang mit Levetiracetam.
Ich habe gestern mit dem Neurologen telefoniert und ihm gesagt das wir das abbrechen müssen, das geht so nicht. Habe ihn dann nochmal nach Briviact gefragt und er hat dann widerwillig ein Rezept rausgerückt. Er hat leider gar keine Erfahrung damit, wußte nicht das man im Verhältnis 15-10:1 zu Levetiracetam ad hoc wechseln kann und nix. Er meinte nun auch wir müssen das Briviact zusätzlich zum Levetiracetam geben und das Letztere langsam in 250 mg-Schritten ausschleichen.
Da weis ich jetzt schon, dass das ein Disaster wird. Nun liegen hier die Tabletten vor uns und wir wissen nicht was wir tun sollen. Ich tendiere zum Wechsel auf 50-0-50 mg Briviact und sonst nix mehr.
Wer hat noch Erfahrung damit, wie habt ihr das gemacht, wie waren die Nebenwirkungen dann mit Briviact, waren die anfänglich auch erstmal wieder schlimmer? Vielen herzlichen Dank für eure Antworten
LG
Angie