Hallo zusammen,
ich bin Claudia und bin verzweifelt auf der Suche nach Hilfe oder Meinungen oder Ratschlägen.
Ich schildere hier gleich die Situation und ich bitte um Verständnis, dass sich Rechtschreibfehler einschleichen können, da es mir momentan nicht so gut geht.
Mein Schwiegervater (72 Jahre alt) leidet an einem Gioblastom. Den Befund haben wir im August 2017 erhalten. Seit Ende September bekam er 40 Sitzungen Strahlentherapie. Laut letztem CT ca. Mitte Dezember sagte man uns, dass sich der Tumor verkapselt hat, was uns gutgestimmt hat und gut über die Weihnachtsfeiertage und Silvester geholfen hat.
Am 3.1.18 erlitt mein Schwiegervater einen schweren epileptischen Anfall. Ich dachte , dass es nun vorbei sei.
Zu allem Übel will meine Schwiegermutter unbedingt alles mögliche für meinen (ich nenne ihn mal Papa) Papa da sein, was verständlich ist. Sie ist gelernte Krankenschwester und möchte nachtürich alles menschenmögliche tun. Allerdings ist sie seelisch und psychisch absolut am Ende ihrer Kräfte angekommen. Seit mein "Papa" wieder zu Hause ist, ist alles anders. Er kann nicht mehr aufstehen, kann nur noch wenig sprechen. Dazu kommt die "Aufgeregtheit " und Nervosität meiner "Mutter" (Schwiegermutter).
Ich habe soweit alles was ich konnte erledigt, Patientenverfügung, Notfallknopf (Notruf-Haus) und täglich Pflegepersonal.
Über den Hausarzt habe ich nun eine Palliativ-Pflege beantragen lassen, da es meinem Papa nicht wirklich gut geht.
Mein eigentliches Problem ist, dass ich nicht weis, wie ich selbst mit alledem umgehen kann. Mein "Papa" redet nicht gern über Gefühle (hat er noch nie) und ich meine zu wissen, dass ich die einzige bin, mit der er gut reden konnte in der Vergangenheit und auch mal seine ehrliche Meinung gesagt hat.
Er möchte sich nicht wirkich helfen lassen, weder von meiner Schwiegermutter, noch von meinem Mann. Wenn ich mit ihm rede und ihn animiere aufzustehen, dann versucht er es zumindest. Aber, ich weis nicht mehr weiter. Das Wesen meines Paps hat sich verändert. Er ist schneller gereizt (unzufrieden mit allem) und ich weis nicht wie ich meiner Schwiegermutter zur Seite stehen kann, ohne mich selbst in den Abgrund zu reißen (klingt gemein) aber ich bin selbst emotional angeschlagen und auch gesundheitlich.
Ich möchte so gerne wissen, was die letzten Wünsche meines Papas sind, was er sich wünscht, wie er von uns gehen möchte, was er nicht möchte usw. Der Arzt hat ihm im August 2017 noch 9 Monate gegeben . Heute wären quasi noch 4 Monate übrig. Ich hoffe auf jeden weiteren Tag und ich möchte auch meine restliche Familie nicht im Stich lassen, aber mir ist wichtig, dass alles was mein Papa sich wünscht, auch zu seinen Gunsten getan wird. Er ist derjenige, der von uns gehen wird, ohne wenn und aber. Und wir bleiben zurück.
Ich kann all meine Gedanken nicht in Worte fassen, zu tief sitzt der Schmerz und ich versuche es nicht zu zeigen, da meine Schwiegermutter und mein Mann emotional so angeschlagen sind, dass zumindest eine Person einen klaren Gedanken haben muss, um alles am laufen zu halten.
Wie kann ich mit meinem Schwiegervater am besten reden? Wie finde ich raus, was er möchte, wie kann ich meiner Schwiegermutter und meinem Mann helfen, damit klar zu kommen?
Ich habe keine Ideen mehr. Ich hoffe hier kann mir jemand weiter helfen.