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chickenetdeparis

neu

Hallo zusammen!
mein Vater wurde vor etwa zwei Monaten wegen eines Oligodendroglioms Grad 3 operiert. Direkt nach der OP konnte er kaum sprechen – nicht mal zwei Wörter hintereinander. Inzwischen klappt das besser, aber er vertauscht nach wie vor viele Wörter, und Lesen oder Schreiben funktioniert gar nicht.
Mich würde sehr interessieren, wie es euch oder euren Angehörigen nach der OP bzw. während der Therapie ergangen ist. Momentan macht mein Vater die Strahlentherapie, danach kommt die Chemo. Wir wissen, dass man nicht sofort mit Verbesserungen rechnen kann, aber wir machen uns trotzdem Sorgen, ob das mit der Sprache und dem Lesen irgendwann wieder besser wird.

Ich freue mich über eure Erfahrungen oder Tipps.

Chinarocker

neu

Hallo Chickenetdeparis,

ich habe dieselbe Diagnose (Oli 3) erhalten wie Dein Vater und wurde Anfang April operiert. Bei mir lag der Tumor im Frontalkortex links (bei deinem Vater aber eher in der Nähe des Sprachzentrums?) und konnte dank der top Neurochirurgen im UKE in Hamburg vollständig entfernt werden.

Ich habe glücklicherweise keine Beschwerden oder Einschränkungen durch die OP erlitten. Aktuell bin ich auch in der Strahlentherapie und habe heute Bergfest (15 von 30 Tagen). Bisher zum Glück auch ohne relevante Beschwerden, bis auf gelegentlich ein wenig Müdigkeit.

Ich versuche viel in Bewegung zu bleiben (Spazieren, Joggen, ein wenig Rad fahren), das soll auch gut bei der Regeneration helfen.

Ich drücke Deinem Vater die Daumen, dass die Einschränkungen bald nachlassen und er wieder alles machen kann wie früher. Bleibt stark und optimistisch, das ist aus meiner Sicht sehr wichtig und hilfreich.

Viele Grüße aus Hamburg
Chinarocker

Dani1988

neu

Nach der OP war mein Mann zwar körperlich recht fit, aber die erste Zeit nach der OP hatte er folgende neurologische Beschwerden:

- Gesichtsfeldausfall rechts, dadurch bedingt ist er rechts überall gegen gelaufen (Wände, Möbel ect.)
- räumliche Orientierung stark eingeschränkt, sodass er sein Zimmer in der Klinik nicht alleine wieder finden konnte
- Kurzzeitgedächtnis sehr eingeschränkt
- Kein Zeitgefühl, 5 Minuten kamen ihm vor wie 3 Stunden

Während der Bestrahlung war es dann ganz extrem, da er das Dexamethason nicht vertragen hat.
Das wussten wir anfangs jedoch nicht und die Ärzte haben die Symptome auf die Bestrahlung geschoben.
Er war psychotisch, hat halluziniert und hat mit Menschen gesprochen, die gar nicht anwesend waren. Wie ein schwer dementer Mensch.

Nach Absetzen von Dexamethason und nach Abschluss der Bestrahlung ging es von Tag zu Tag besser.
Heute (11 Monate danach) merkt man ihm nicht im geringsten an, dass er überhaupt was ,,am Kopf" hat.
Gott sei Dank ist er wieder wie vorher.

Da Dein Vater ja gerade mitten in der Strahlentherapie ist kommt ihr leider nicht drumherum, noch etwas Geduld zu haben.

Die Bestrahlung bringt leider nicht nur die Tumorzellen durcheinander, sondern auch die gesunden Zellen.
Aber es wird von Tag zu Tag besser, wenn auch langsam.
Man sagt ja, dass das Gehirn mindestens 2 bis 3 Monate braucht, um sich von der Bestrahlung zu erholen.

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