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Thema: Wie geht ihr mit Euren Kindern um?

Wie geht ihr mit Euren Kindern um?
Stephan[a]
22.03.2006 07:36:21
Hallo.

habe 2 Kinder von 6 Jahren Jahren und 3 Jahren. Seit 2,5 Jahren leide ich an einem Astro2 verbunden mit vielen fokalen Anfällen und dauernden Arztbesuchen. Mein 6 jähriger Sohn bekommt das natürlich schon richtig mit und gestern meint er zu mir er habe Angst dass ich sterbe. Im ersten Moment war ich völlig daneben und habe ihn anschließend erstmal beruhigt.
Aber was ist nun der richtige Weg?
Stephan[a]
Karin[a]
22.03.2006 08:01:46
Ich bin in einer ähnlichen Situation und habe 2 Töchter von 11 und 13.Ich denke immer ehrlich zu den Kindern sein denn sie haben mehr Verständnis als man ihnen zutrauen will. Wenn Du mit deiner Krankheit offen umgehst und dich damit auseinandersetzt , lernen deine Kinder das auch und lernen auch schon fürs Leben, dass nicht immer alles *gut* läuft.
In meinem Fall habe ich die Erfahrung gemacht, daß Kinder allgemein viel verständnisvoller mit der Krankheit umgehen als so manch Erwachsener. Ich bin immer wieder erstaunt, wie normal Kinder mit unserer *Behinderung* umgehen und das gibt mir viel Kraft in Situationen in denen ich es nicht für möglich hielt.
Alles, alles Gute für Euch!
Karin[a]
Stephan[a]
22.03.2006 08:33:29
Danke für deine schnelle Antwort Karin. Ich habe eigentlich bisher auch nicht wirklich etwas verschwiegen, soll heißen mein Sohn weiß schon dass ich einen Tumor im Kopf habe und es mir deshalb manchmal nicht so gut geht. Er kann auch wie du schon sagst gut damit umgehen und ist auch in solchen Fällen verständnisvoll aber wie gehe ich mit dem Thema Tod um, ich habe Angst, daß ich ihn damit überfordere und er noch mehr Angst bekommt.
Stephan[a]
Karin[a]
22.03.2006 08:46:04
stirbst du denn?
Der Tod ist leider allgegenwärtig, der Mensch geht aus dem Haus und wird vom Bus überrollt.
Kinder mit dem Tod zu konfrontieren wäre mit Sicherheit zuviel ( kommen wir Erwachsene ja schon nicht mit zurecht) und wenn dein Sohn fragt ob Du stirbst dann ist das diese kindliche Neugier. Ich habe zu meinen Kindern gesagt jeder Mensch geht früher oder später, wir wollen gemeinsam mit der jetzigen Situation umgehen, uns arrangieren und das Leben soweit wie möglich geniessen. Das Thema Tod gibt es bei uns nicht mehr.
Karin[a]
Stephan[a]
22.03.2006 09:42:28
Ich werde natürlich irgendwann sterben aber ich habe nicht vor jetzt zu sterben! Ich werde mit meinem Sohn darüber sprechen und ihm die Situation erklären. Ich danke dir erst einmal für deine Ratschläge.

Gruß
Stephan
Stephan[a]
G.81
23.03.2006 10:38:42
Hallo Stephan,
mit dem Thema Sterben würde ich die Kinder bez. Astro II noch nicht komprimieren. So kleine Kinder sind damit noch völlig überfordert. Die Überlebensdauer mit so einem Tumor kann noch sehr lang sein. Mehr als 10 Jahre sind da keine Ausnahme. Das Du dich mit jemand darüber aussprechen musst kann ich natürlich verstehen. Aber Du solltest damit noch nicht die Kinder konfrontieren. Viel wichtiger ist es, die Anfälle wegzubekommen. Es gibt da eine ganze Menge an Wirkstoffen gegen Epilepsie. Die muss man eben ´durchprobieren´ und kombinieren/dosieren.

Gerd
40 Jahre Astro II
G.81
Kerstin[a]
23.03.2006 22:13:40
Hallo Stephan,

bei meinem Mann war Zufallsbefund vor 1 1/2 Jahren ein Oligoastro III, danach OP und PCV-Chemo. Er hat inkl. Reha fast ein Jahr nicht gearbeitet. Unserem Sohn, damals 4 J, haben die MRT-Bilder ( 6 cm Tumor vor OP und Bilder dann später ) viel geholfen. Also einnmal zeigen: Vorher udn Nachher. Klasse ist das Buch " Eugen und der freche Wicht" ( nicht nur für Kinder auch für Oldies ), das hat unser Sohn sehr gern gemocht. Wir haben während der Zeit versucht, keine Gespräche über die Krankheit in seiner Gegenwart zu führen, schon gar nicht mit Freunden und Verwandten, da die Zwerge ja eh genug mitbekommen ( Arztbesuche etc. ).
viele Grüße

Kerstin
Kerstin[a]
Stephan[a]
24.03.2006 13:29:01
Hallo Kerstin,

danke für deine Antwort, wir sind auch auf der Suche nach guten Büchern, die uns vielleicht ein wenig helfen können.
Viel Glück noch
Stephan
Stephan[a]
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