Hallo ihr lieben,
Ich war jetzt mehrere Monate nicht online, da mich das Forum nicht immer nur aufbaut, da es so viele versch Einzelschicksale gibt.
Ausserdem quälten mich so viele andere fragen und ich las sehr viel über den Sinn des Lebens, den Tod, die Trauer.
Aber ich möchte nun doch berichten, wie es seit der OP am 19.3. weiterging.
Meine Mutter überstand die op nahezu unbeschadet.
Die Ärzte in bo entliessen sie nach guter Pflege durch ganz wunderbares Personal mit einem Empfehlungsschreiben für die lokale Radiologie.
Die Radiologen vor Ort wollten sich ihrer annehmen, rieten aber von der empfohlenen 'Dosierung' ab. Nach Rücksprache mit den BO Radiologen und da meine Eltern dem Rat aus Bochum folgen wollten, begann man mit derbestrahlung. Seither geht es stetig bergab.
Zunächst war es nur eine schwache rechte Hand, dann stürzte sie zwei mal und nun ist sie seit Mai- Juni im Rollstuhl. Hinzu kommt, dass sie nach und nach die Sprache verliert. Nun kann man kaum noch verstehen, was sie möchte. Nicht mal mehr ja oder nein.
Von einer chemo sehen sie ab.
Die Sozialstation kommt, um sie morgens anzukleiden und zu waschen. Nachdem meine Mutter eine zeitlang unten auf dem Sofa geschlafen hatte, bekam sie bald ein Krankenbett. Das steht jetzt im Wohnzimmer. daneben liegt die Matratze meines Vaters, der seitdem sie im Rollstuhl ist, nicht von ihrer Seite weicht. Er hangelt sich von krankschreibung zu krankschreibung, da er noch für 10 Monate voll berufstätig ist und sie doch nicht alleine lassen möchte. Was sollte er auch sonst tun???
Wir Kinder tun alles erdenklich mögliche. Aber wir haben selbst beruf und Familie und im fall meiner Schwester und meinerselbst leben wir noch Nicht einmal in Deutschland. Ich werde die Herbstferien zu Ihnen fahren, um meinen Vater zu unterstützen.
Seit ein paar Tagen ist noch hinzugekommen, dass sie 'zu spät' Bescheid sagt, um aufs wc gehoben zu werden. Und das mit der bettpfanne ist wohl auch nicht so einfach.
hinzu kommt, dass sie sich seit drei Tagen übergibt. Ist das jetzt ein Virus?
Wie wird es denn nun weitergehen???
Sie bekommt gegen Schmerzen, die sie im Bein hatte ein Opiat. Ist ihr davon so übel???
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht???
Was kommt als nächstes???
So viele fragen.
Und mich lässt ihre immerwiederkehrende frage- die sie mittlerweile schon nicht mehr äussern kann- nach dem warum nicht in Ruhe. Ich bekomme sie nicht aus meinem Kopf. Diese total verzweifelte frage, obwohl ich sehr wohl weiss, dass es keine Antwort darauf gibt. Ich wünschte nur, sie könnte frieden mit sich und dem Teufel, der sie langsam dahinrafft, schliessen.
Einen traurigen Gruss
Bibi74