www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Wie kann der Angehörige während Strahlen- und Chemotherapie helfen?

Wie kann der Angehörige während Strahlen- und Chemotherapie helfen?
Orchidee7
10.03.2013 01:23:36
Hallo an alle die eine Strahlen- und Chemotherapie hinter sich haben.
Ich möchte meiner Schwester so gut wie möglich über die Zeit der Strahlen- und Chemotherapie helfen.

In unserer Familie hat aber keiner eine Vorstellung, was da auf uns zu kommt. Ich möchte meiner Schwester so gut wie möglich helfen und würde mich freuen von euch Tipps und Möglichkeiten aufgezeigt zu bekommen, um es für sie so erträglich wie möglich zu machen.

Hilft es vielleicht mit zu den Terminen zu fahren, muss danach jemand bei ihr zu Hause sein, kann man irgendwie helfen. Ich bin so hilflos.

Vielen Dank an alle die mir antworten.
DANKE!
Orchidee7
ehemann und vater
10.03.2013 06:27:56
Hallo Orchidee,
wenn deine Schwester es wünscht sollte immer jemand mit zur Bestrahlung fahren, 4 Augen und Ohren bekommen immer mehr mit, es wird deiner Schwester auch Sicherheit geben (so war es jedenfalls bei uns).
Ob sie danach alleine sein kann oder will hängt von ihren Begleiterscheinungen ab, bei uns war es in den ersten 2-3 Wochen sehr """ einfach""", Müdigkeit usw. fingen erst dann richtig an.
Wichtig war bei uns hierbei immer, Viel Ruhe, für Ablenkung sorgen und alles irgendwie positiv sehen, auch wenn es dir als Angehörige sicher schwer fällt.
Einen kleinen Spaziergang an der Luft hat bei uns täglich für Wunder gewirkt.

LG

Ralf
ehemann und vater
Irmhelm
10.03.2013 09:27:27
Hallo Orchidee7,
ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Ich habe meinen Mann ständig begleitet (er wollte es auch so). Da er auch Konzentrationsschwierigkeiten hatte, war eine Begleitperson sehr wichtig. Man fühlt sich dann auch nicht so alleine. Die ersten 3 - 4 Wochen hat er sehr gut überstanden. Dann fingen bei ihm die Probleme an. Das Blut wurde schlechter und somit auch seine Gesamtverfassung. Aber, es ist bei jedem anders. Deshalb warte ab was passiert, vielleicht geht es bei ihr auch besser. Wünsche Euch viel Glück.
LG
Irmhelm
Irmhelm
MarionS1971
10.03.2013 10:55:00
Hallo Orchidee7,

auch ich kann nur sagen, wenn möglich, begleite sie und sei einfach da.... Ich war bei allen Terminen dabei und ich bin froh drum....
Bei uns war es so, dass die Müdigkeit bei meinem Bernd relativ schnell kam und er auch recht schlapp war.... Nach ca 3 Wochen war es dann so, dass es ihm zusehenst schlechter ging und er mit der Konzentration und mit Verwirrtheit Schwierigkeiten hatte...
Die Ärzte damals meinten erst, es könnte die Reaktion auf die Bestrahlung sein, da manchmal das Ödem "anschwellen" könnte, wie so eine Art Abwehrreaktion auf die Betrahlung.... Ich bestand aber auf ein verfrühtes MRT und bei uns war´s leider so, dass der Tumor in der Zeit zwischen Planung CT und neuem MRT gut drei Wochen nach Beginn der Bestrahlung um nochmals fast nen Zentimeter gewachsen ist und er ein riesen Ödem hatte.... :-( Kortison wurde erhöht und man konnte förmlich zuschauen, wie es ihm wieder besser ging.... Seine Haare fielen an den Ein -und Austrittsstellen der Bestrahlung aus und wir haben sie dann einfach abrasiert weil er aussah wie ein gerupftes Huhn.... :-) Schaut dass ihr gleich zu Anfang die Kopfhaut gut pflegt... Wir haben sehr gute Erfahrung mit aloe Vera gemacht... Allerdings Parfüm - und Zusatzstoff frei...
Frische Luft, Ablenkung und wenn nötig einfach ausruhen und schlafen lassen, wenn ihr danach ist !
Muss ja auch nicht bei jedem Gleich sein.... Wir sind Menschen und daher sehr individuell !!
Ich wünsche euch viel Glück und gute Erfolge !!

Liebe Grüße
Marion
MarionS1971
Orchidee7
10.03.2013 20:41:56
Dank an Euch,

es ist immer wieder gut zu lesen, wie andere damit umgegangen sind. Und damit helft ihr mir sehr, mit der krankheit meiner Schwester umzugehen. Sie ist zur Zeit sehr abgeklärt und ich glaube, dass ist der richtige Weg. Mir fällt es immer noch sehr schwer, dass alles zu ertragen, aber ich glaube ich muss mindestens so stark wie sie sein. Ich muss das einfach schaffen.

DANKE.
Orchidee7
Logossos
10.03.2013 23:05:06
Hallo Orchidee7,
.....keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Bei meiner Frau war das so, dass nichts auf uns zugekommen ist. Vielleicht etwas Müdigkeit, aber sonst konnten wir wie gewohnt leben. Also erst einmal davon ausgehen, dass alles gutgeht.
Trotzdem: Überall hin mitgehen. Und die Hand halten, wenn es geht auch nachts.
Und ganz wichtig: Nicht nur eine Zweitmeinung einholen. Alles selbst in die Hand nehmen und fragen, fragen, fragen. Vor allem die Meinung derjenigen einholen, die als Betroffene bei der Hirntumorhilfe persönlichen Rat geben, der Informationsdienst vermittelt gerne.
Logossos
gramyo
11.03.2013 00:07:33
Hallo Orchidee7,

ich, wir können von unserer Seite berichten, dass die kombinierte Strahlen-und Chemotherapie ausgesprochen gut verlief. Mein Partner bekam insgesammt 60 Gy, einzeln 2 gy täglich und 5 x die Woche. Also insgesamt 2 Monate. Das Temodal wurde durchgängig genommen.

Die einzige Nebenwirkung zum damaligen Zeitpunkt war Müdigkeit und die auch nicht so stark.

Gut es war Sommer und ging eben gerade so in den Sept. 12 hinein. Er ging tgl. 1x mit mir und Hund spazieren, schnitze sehr schöne Skulpturen, spielte Konga und Kontrabass und hoffte, das die 2 Glioblastome kleiner würden.
Ich habe ihn zu jeder Bestrahlung, wir mußten 35 km (ein Weg) begleitet.
Gut, die Bestrahlung muss jeder alleine durchmachen. War für ihn nicht schlimm.
Der Radiologe hat ihm zum Hautschutz einfach zu Olivenöl (wir haben Bio) genommen, geraten. Funktionierte prima.

Also, mit Mut und Ruhe und Zuversicht in die Bestrahlung gehen. Wird schon gut gehen.
Wir wünschen euch alles Gute (nicht so einfach dahergeredet)
Gramyo und Mann
gramyo
NACH OBEN