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Amelie22

Hallo,

mein Vater hat vor ca 5 Monaten die Diagnose Glioblastom bekommen.
Es befindet sich ein etwas größerer und zwei kleinere Tumore ziemlich frontal in seinem Kopf. Nachdem vor ein paar Wochen die Strahlentherapie beendet ist (Chemo läuft alle vier Wochen ca 5 Tage weiter), haben die Ärzte nun herausgefunden, dass die Therapie auf zwei der Tumore angechlagen hat und auf den dritten nicht. Der dritte Tumor ist gewachsen (aktuell 1cm groß). Nun wurde herausgefunden, dass nur zwei Tumore bestrahlt wurden und der dritte, der gewachsen ist nicht. (Da er vorher wohl ziemlich klein war und kaum zu sehen war).
Die Ärztin, die in dem Zentrum für Strahlentherapie tätig ist (in dem mein Vater war) hat heute meiner Mutter am Telefon gesagt, dass der dritte Tumor aber zu 90-95 % im Bestrahlungsfeld gewesen sei, also scheinbar fast die gleiche "Dosis Strahlung" bekommen hat, wie die anderen. (Also kann der Tumor scheinbar nicht nochmal bestrahlt werden).
Wir sind jetzt alle ziemlich ratlos und haben große Angst.
Ich würde mich sehr darüber freuen, Ratschläge zu bekommen und Hinweise darauf, wo man die Unterlagen am besten hinschicken könnte (mögliche Therapieformen) und wo man medizinische Hilfe bekommen kann.

Liebe Grüße und Vielen Dank,

Amelie Böttcher

Prof. Senft

Hallo Amelie22,

manchmal ist es so, dass Glioblastome auf die Strahlentherapie mit einem scheinbaren Wachstum reagieren (sog. "Pseudoprogession"). Unter kombinierter Strahlen-/Chemotherapie kann diese auch sehr früh auftreten. Die Differenzierung kann mit einer normalen MRT schwierig sein, so dass ggf. weiterführende MRT (Perfusion/Spektroskopie) oder sogar eine PET Untersuchung hilfreich sind. Wenn nur eine geringe Größenveränderung erkennbar ist, mag es sogar ausreichen, nach dem nächsten oder übernächsten Chemotherapiezyklus eine MRT zu machen.

Prof. Dr. Christian Senft
Universitätsklinikum Frankfurt

Amelie22

Hallo Herr Senft,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Ist es ebenso möglich, dass sich ein "Pseudoprogession" mit Kontrastmittel anreichern kann? Bei meinem Vater wurde gesagt, dass diese Anreicherung etwas zu erkennen sei.
Der Tumor war zwar vorher schon da, aber kleiner und scheinbar kaum angereichert.

Amelie Böttcher

Prof. Senft

Das kommt in der Regel vor. Am Besten, Sie sprechen noch einmal mit den behandelnden Ärzten über den Befund und das weitere Vorgehen.

Viele Grüße

Prof. Dr. Christian Senft
Klinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Frankfurt

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