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Thema: Wie kann ich meiner Frau weiter helfen?

Wie kann ich meiner Frau weiter helfen?
Teddybär04
22.12.2013 18:33:07
Hallo!
Unsere Welt ist seit 10.10.2013 aus den Fugen. Meiner Frau, 47, wurde ein Multizentrisches Glioblastom WHO Grad 4 diagnostiziert. Dieser ist leider angeblich nicht operabel. So wurde versucht, diesen mit Bestrahlung und Chemotherapie in den Griff zu bekommen. Klappte leider nicht. Wuchs trotzdem weiter. Seit einem Krampfanfall ist die li. Seite des Torso gelähmt. Sie wird nun durch mich und Diakonie gepflegt, bei einer durch Ärzte vermuteten Lebensdauer von Wochen. Ich möchte aber mehr machen. Was ist möglich? Wer einen Tip hat, bitte antworte. Danke.
Teddybär04
Pipo
22.12.2013 20:46:13
Hallo Teddybär,

heißt das, daß von medizinischer Seite aus gerade gar nichts unternommen wird? Welche Chemo hat Deine Frau bekommen, weißt Du etwas über den MGMT-Status?
Ohne diese Informationen tippe ich mal ein bißchen ins Blaue.
Eine Möglichkeit wäre evtl. zu versuchen, Avastin zu beantragen. Es verlängert nicht unbedingt die Überlebenszeit, trägt aber bei Vielen zu einer besseren Lebensqualität bei. ggf. in Kombination mit Irinotecan. Erkundige Dich mal bei den Ärzten, ob das für Deine Frau in Frage kommt, das ist von hier aus schwer zu beurteilen.
Vielleicht käme für Deine Frau auch etwas komplementärmedizinisches in Frage, um sie insgesamt etwas zu stärken und das Befinden zu verbessern, das ist aber ein weites Feld, da könntest Du Dich mal bei biokrebs.de schlau machen und beraten lassen.
Letztlich hängt viel davon ab, wie Deine Frau sich fühlt und ob sie solche Dinge nicht als Belastung empfände.
Ich weiß ja nicht, ob Deine Frau ihre Bedürfnisse formulieren kann und was sie gerne macht oder gemacht hat. Soweit trotz ihrer Lähmung möglich, würde ich versuchen, genau darauf einzugehen.

LG Natascha
Pipo
Teddybär04
22.12.2013 21:43:53
Hallo Natascha!
Danke für Deine schnelle Antwort. Im Moment ist meine Liebe mit Kortison und Keppra (Krampfvermeider) sowie Beruhigungstabletten versorgt. Auch ist Sie unter Aufsicht eines Palliativmediziners. Mit dem Begriff MTGM kann ich leider nichts anfangen.
Die allgemeine Einstellung meiner Frau ist bewundernswert. Sie macht sich Sorgen um mich. Sie kommt relativ gut mit Ihrer Lage klar. Nur einen weiteren erfolglosen Krankenhausaufenthalt möchte Sie nicht. Die allgemeine Versorgung war nicht so, dass ich Sie ohne schlechtes Gewissen wieder dort lassen möchte. Hier ist die häusliche Versorgung besser.
Danke für die weiteren Tipps. Ich werde diese überprüfen.
LG
Uwe
Teddybär04
dirlis
23.12.2013 00:55:36
Hallo Teddybär04/Uwe,
Willkommen hier im Forum.
Natascha hat Dir schon einige tolle Anregungen gegeben.
Auch ich finde die Haltung Deiner Frau absolut bewundernswert!

Was kannst Du tun?
Du hast zur Möglichkeit einer Operation mit dem Wort "angeblich" ein dickes Fragezeichen gesetzt. Soweit ich es bei der Begleitung meines ebenfalls am Glioblastom erkrankten Mannes "gelernt"habe, sind die Mulitzentrischen Glioblastome nicht operabel, da in der Regel zu viel Schaden angerichtet würde, wenn man an mehreren Ecken gleichzeitig versucht zu operieren.
Vielleicht hilft es Dir, eine Zweitmeinung von einem der großen und renommierten Zentren in der Behandlung von Hirntumoren einzuholen, um Deine Zweifel zu beseitigen.
Mit der Feststellung des MGMT-Status wird eine Tendenz auf das Ansprechen des Patienten auf den Standard-Therapieansatz verbunden.
Es gibt den methylierenden und den nicht methylierenden MGMT, der sich aus der Pathologie nach einer Gewebsentnahme ergibt. Wenn nicht operiert wurde und keine Biopsie gemacht wurde, dann wirst Du den Status nicht kennen können. Mach Dich dazu, aber in diesem Fall nicht verrückt, wie gesagt, es geht um eine Tendenz im Ansprechen der Therapie. Bei meinem Mann wurden übrigens in zwei unterschiedlichen Tumorreferenzzentren zwei unterschiedliche Ergebnisse ermittelt. Aufgrund des schlechten Ansprechens im ersten Therapieversuche, wird jetzt doch vermutet, dass er nicht methylierend ist. (bei nicht methylierend ist der Körper in der Lage, die durch die Bestrahlung und Temozolomid angestrebte Störung der Zellteilung schneller auszugleichen. Das ist in diesem Fall natürlich schlecht, der Tumor wächst. Avastin und auch Temozolomid im Metronomischen Protokoll versuchen dagegen die Blutzufuhr des Tumors zu stören (Antiangionese).

Aus den Medikamenten schließe ich, dass derzeit nur eine symptombezogene Behandlung erfolgt. Sprich mit den Ärzten, warum keine weiteren Therapie-Versuche erfolgen. Avastin ist eine Möglichkeit, es kann aber auch Temozolomid im sog. Metronomischen Potokoll (jeden Tag, aber niedrig dosiert) oder eine älteres Präperat wie CCNU probiert werden.

Jeder Mensch ist anders, genauso individuell ist das Ansprechen eines Glioblastoms auf die Therapie. Natürlich haben die Ärzte gewisse Erfahrungswerte. Aber wissen tut keiner.

Wir haben das große Glück, dass wir uns inzwischen von den behandelnden Ärzten gut betreut fühlen. Aber zuvor habe ich Zweitmeinungen eingeholt, und der deutliche Hinweis, dass mein Mann nicht irgendein Patient ist, sondern für mich zufällig der wichtigste Mensch in meinem Leben, hat nach unangenehmen Reibereien letztlich dazu geführt, dass wir gut mit den Ärzten auskommen.

Morgen werden sich bestimmt noch andere Forumsteilnehmer bei Dir melden.
Ich wünsche Euch viel Glück auf Eurem Weg.
Liebe Grùsse von Dirlis
dirlis
Teddybär04
23.12.2013 18:07:51
Hallo Dirlis!
Danke für Deine aufbauende Antwort. Es tut mir leid, dass so viele mit diesen Krankheiten betroffen sind. Ihr habt auch sehr viel Kraft. Das ist gut, und hoffentlich bleibt es so.
Nach den Feiertagen werde ich die Vorschläge umsetzen. Meine Hoffnung auf Heilung ist aber sehr gering, da bei meiner Frau auch 2 Tumore in der re. Gehirnhälfte festgestellt wurden und diese im Wachstum nicht zu unterbinden sind. Somit gilt für uns wie für viele andere auch: Jeder Tag ist ein Geschenk.
Frohe, gesunde und glückliche Weihnachten und alles Gute für Euch wünscht
Uwe
Teddybär04
dirlis
23.12.2013 23:56:29
Hallo Uwe,
Ich finde es auch immer wieder erschreckend, wenn ich im Umfeld höre, wer alles mit dieser oder ähnlichen Erkrankungen zu kämpfen hatte. Oder natürlich auch hier im Forum. So viel Leid.
Aber auch immer wieder Stärke, Zusammenhalt und aufbauende Worte und Gesten.
Manchmal habe ich den Gedanken, all diese Schicksale festzuhalten. aber andererseits, wer soll das ertragen?
Heilung wäre wunderbar und nichts weniger soll das Ziel der Forschung sein, mindestens aber die Erkenntnis, wie aus einer derzeit unheilbaren, lebensverkürzenden Krankheit eine chronische, aber beherrschbare wird. Zeitgewinn bei Erhalt einere möglichst guten Lebensqualität trifft es derzeit wohl am Besten.
Das mit der Kraft unterliegt einem gewissen Zyklus, mal besser, mal schlechter. Jeder Tag ist ein Geschenk, aber bei aller Demut, die wir lernen, manchmal möchte ich einfach nur unser altes Leben zurück.
Im Forum gibt es den wunderschönen Spruch: Aufgeben tut man Pakete, aber keine Menschen.

Ich wünsche Euch auch friedliche, entspannte Weihnachtstage voller Nähe und emotionalem Frieden. Viel Glück, Dirlis
dirlis
gramyo
30.12.2013 23:40:28
Lieber Uwe und Frau,

durch meine familiäre Weihnachtsauszeit möchte ich euch ebenfalls hier herzlich begrüßen und euch trotz der jetzt schwierigeren Lage deiner Frau dennoch Mut machen.

Mut bedeutet für mich wirklich, so gut wie möglich jeden Tag, jede Stunde , die ihr gemeinsam habt, zu geniessen; euch eure Liebe mitzuteilen und hoffentlich kleine, glückliche Momente zu haben. Ich weiss, das ich das hier immer wieder schreibe, aber es bleibt für mich als einzige Möglichkeit übrig, mit diesem verkürzten Leben, bewußt und dankbar umzugehen.

Mein Partner hatte auch 2 inoperable Glioblastome, auch nach Zweitmeinung von 2 kompetenten Unikliniken. Auch wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass die Lebenszeit von Beginn der Diagnosestellung an, nur 2 -3 Monate dauern würde. Wir haben die Lebenszeit auf 9 Monate verlängern können, wovon 7 Monate qualitativ wirklich gut waren. Die 2 letzten Lebensmomate waren durchaus schwieriger, aber hatten dennoch diese ungemein wichtige Qualität des langsamen, liebevollen Abschiedsnehmens.

Wir waren der Ansicht, dass ihm die Komplementärtherapie sehr dabei geholfen hat, ein gutes Leben zu haben. Wenn du mehr wissen möchtest, schreibe eine PN und dann werde ich dir gerne einige Möglichkeiten aufzeigen.
Pipo und Dirlis haben dir auch ja schon gute , weitere Möglichkeiten aufgezeigt. Ich möchte da nur noch einiges dazu erwähnen.

Am Anfang wird IMMER mit Bestrahlung und Temodal therapiert.So wie ich dich verstanden habe, hat die Erhaltungsdosis nichts gebracht?!?
Bei meinem Partner war es genauso,nur ohne Lähmungserscheinungen.

Möglichkeiten wären meiner Meinung nach für deine Frau entweder die
tgl. Einnahme von Temodal,
oder one week on, one week off
oder Wechsel zu einem Nitrosoharnstoff (hat leider mehr Nebenwirkungen)
oder wenn irgend möglich eben halt Avastin.

Sehr schön finde ich, dass du es mit qualifizierter Hilfe( sehr wichtig ! !) schaffst, deine Frau zu Hause zu pflegen.

Ich wünsche dir und deiner Frau von ganzem Herzen eine Zeit füreinander, die mit Liebe gefüllt ist
und ....
Minuten können zu unendlichen Zeiten werden, wenn man sie bewußt wahrnimmt.

Ich hoffe dass ihr wie wir noch einfach mehr Zeit füreinander habt, als euch gesagt wurde. Die Möglichkeit besteht...

Herzlichst Gramyo/Claudia mit Burkard in ihrem Herzen und Leben
gramyo
Jenny33
31.12.2013 05:10:55
Lieber Uwe,
Claudia spricht es an und mir aus dem Herzen: genießt die Zeit miteinander, nehmt euch Zeit eure Gefühle auszutauschen-und vorallem:gebt euch Raum, euch eure Ängste und auch Hoffnungen mitzuteilen, das ist so wichtig, aber auch so schwer. Auch wenn sie deiner Frau nur noch ein paar Wochen geben, können es ein paar Monate werden. Wenn ihr diese Zeit mit Liebe und schönen Erinnerungen füllen könnt-dann ist das mehr wert als so manch ein ganzes Leben! Hoffe ich war jetzt nicht zu emotional, oder negativ etc.?!? Ich lebe jetzt seit einem Jahr mit dem Ende vor Augen...und ich lebe gut...manchmal besser als voher: das Leben hier hat für uns alle ein Ende, sich dieser Wahrheit zu stellen macht einiges leichter...und mit einem Ziel vor Augen (für mich ist das die Ewigkeit) umso mehr. Ich wünsche dir, lieber Uwe, ganz viel Kraft, Stärke und Liebe! Ich weiß, dass es für die Angehörigen am Ende viel schwerer zu ertragen ist als für die Betroffenen, weil sie erstmal hier zurückleiben müssen. Aber wir werden uns alle wiedersehen...daran glaube ich ganz fest. (Hoffentlich stempelst du mich jetzt nicht als religiöse Fanatikerin ab?!? vielmehr will ich dir/euch Hoffnung machen...gebt sie nie auf!)
eure Jenny
Jenny33
Teddybär04
02.01.2014 17:42:07
Hallo Gramyo/ Claudia
Danke für Deine aufbauende und anteilnehmende Antwort. Mein Mitgefühl wegen Deines Mannes ist Dir sicher. Ich bewundere auch Dich, daß Du trotz der schweren Zeit noch die Zeit nimmst, anderen Betroffenen zu antworten und damit auch zu helfen. Meine PN bekommst Du noch.
Vielen Dank
LG Uwe
Teddybär04
Teddybär04
02.01.2014 17:48:07
Liebe Jenny,
Auch bei Dir möchten wir uns herzlich für die aufbauenden Worte bedanken. Unsere Bewunderung ist Dir in jedem Fall sicher. Du kämpfst um Deine kleine Familie, und dieses ist gewiß nicht einfach. Hierbei wünschen meine Berit und ich Dir weiterhin viel Erfolg und Freude und Kraft.
LGUwe
Teddybär04
Nicky
03.01.2014 21:47:04
Lieber Uwe,
ich bin gerade auf deinen Thread gestoßen und möchte dir viel Kraft schicken.
Mein Mann ist durch eine Tumorblutung des Glioblastoms zum Pflegefall geworden,auch er ist linksseitig gelähmt und leidet an HOPS.Der erste Tumor im Juni konnte entfernt werden,der 2te leider nicht und wurde bestrahlt,nach der Hälfte der Bestrahlungen passierte das Unfassbare,das ich eben schrieb.
Ich wusste nicht mehr wie mir geschieht und suchte mir Hilfe,die ich auch fand.So wie es aussieht,kommt mein Mann Mitte Januar aus der Reha ,heute erfuhr ich,das keine Besserungen mehr eingetreten sind und auch keine mehr zu erwarten wären.Nun warte ich auf seine Sachen,die er bekommt,Bett,Pflegerollstuhl,usw. und werde versuchen ihn zu Hause zu pflegen,mit Hilfe des Pflegedienstes,Palliativteam,Freunden,Verwandten und der Hospizhilfe.Dies ist für viele ein schwerer Schritt,da die Menschen Angst bekommen,wenn sie das Wort Hospiz hören,doch ich kann sagen,es hilft einem sehr.1 mal die Woche besucht mich die Koordinatorin der Hospizhilfe und wenn mein Mann daheim ist,kommt auch regelmäßig jemand,der uns dann zugeteilt wird,um mich zu unterstützen und auch für meinen Mann dazusein.Ich werde auch die Tage den Schritt gehen,Kontakt zu dem Hospiz aufzunehmen,das ich ausgesucht habe und dies auch besuchen.Ich möchte alles gute für meinen Mann machen,denn ich weiß,das würde er für mich auch.

Nimm jede Hilfe,die du bekommen kannst und genieße die Zeit,die ihr noch miteinander habt,meinem Mann wurde noch knapp ein Jahr gegeben und das werde ich noch so intensiv mit ihm verbringen wie es möglich ist und werde mich über jeden Tag freuen,den wir noch geschenkt bekommen.
Ich wünsche dir und deiner Frau viel viel Kraft,Glück und alles Gute.
Liebe Grüße Nicky
Nicky
Teddybär04
04.01.2014 11:15:33
Liebe Nicky!
Danke für Deine lieben Wünsche. Diese möchte ich Euch postwendend zurück geben. Auch Ihr habt einen schweren Stand.
Meine Frau ist jetzt ca. 6 Wochen zu Hause. Auch wir haben alle Unterstützung, die möglich ist. Vom Hausarzt über den Palliativarzt, der Diakonie-Pflege, der Bewegungstherapeutin, der Hospiz und allen Nachbarn (soweit es diesen möglich ist) sowie Verwandten, Freunden, Kollegen und meiner Chefs. Meine Frau freut sich, wenn Sie für eine Stunde in den Pflegerollstuhl kommt. In den letzten Tagen hat Sie jedoch durch Kopfschmerzen immer weniger Gelegenheit dazu. Trotzdem genießen wir die einfachen Sachen, wie z.B. auch ein Stück Schokolade essen. Wir sind die ganze Zeit für uns da. Dieses ist sehr schön. Auch meiner Berit wurden nur noch Wochen gegeben. Wir alle hoffen, dass diese Zeit länger ist und dass Sie diese Zeit ohne Schmerzen und mit viel Freude erlebt. Jeder Tag ist für uns ein Geschenk.
Euch wünsche ich von hier auch alles Gute und vielleicht durch Bewegungstherapie eine leichte Verbesserung des Zustands Deines Mannes.
LG
Uwe
Teddybär04
Dr. Orchidee
04.01.2014 13:31:44
Hallo Teddybar04,
so schlimm der Anlass Deiner Kontaktaufnahme mit dem Forum ist - so großartig ist es zu zu lesen, wie Ihr Eure gemeinsame Zeit nutzt, Euch daran erfreut und füreinander da seid. Deine Frau ist umsorgt und geborgen, das ist so schön!
Ich empfinde tiefe Hochachtung vor den tapferen Angehörigen die mit so viel Stärke wie Du der verbleibenden Zeit Lebensfreude und Zuversicht geben können.
Alles Gute Euch, Orchidee
Dr. Orchidee
simple22222
04.01.2014 16:09:02
Hallo,
es tut immer wieder gut zu wissen man teilt sein Leid mit anderen Betroffenen und ist nicht alleine.
Auch bei uns in der Familie ist es so wie bei dir lieber Teddybär.
Rechtsseitige Lähmung, Therapie wird nicht mehr gemacht, OP nicht mehr möglich.
Eine Einblutung im September war der Anfang, im November kam dann die Diagnose und nun Pflegen wir zu Hause.
Nimm jede hilfe die du haben kannst. Wir haben sogar noch Essen auf Rädern bestellt. So bleibt viel mehr Zeit füreinander, denn kochen kann schon sehr zeitintensiv sein.
Ich drücke euch ganz lieb und vielleicht können wir weiterhin in Kontakt bleiben?
simple22222
Teddybär04
04.01.2014 21:00:28
Hallo Dr. Orchidee,
vielen Dank für Deine aufbauenden Zeilen. Manchmal könnte man mit der ganzen Welt hadern. Warum trifft es immer die Guten? Aber diese Fragen kann einem niemand beantworten. Somit werden wir auch hier das Beste aus der Situation herausholen. Hoffentlich macht Ihr dieses auch als Betroffene.
Alles Gute, Kraft und Glück und keine Schmerzen wünscht
Uwe
Teddybär04
Teddybär04
04.01.2014 21:14:06
Hallo simple22222, wie Du schon treffend geschrieben hast: es tut gut zu teilen, auch seine Sorgen und Nöte. Heute z.B. war der Gehirndruck bei meiner Frau so groß, dass sie extremste Kopfschmerzen hatte. Bis die Erhöhung des Kortisons anschlug, dauerte es einen guten halben Tag. Sie hat bewundernswert durchgehalten.
Essen auf Rädern ist eine gute Idee, jedoch habe ich im Moment relativ viel Zeit durch die langen Schlafphasen meiner Lieben. Diese nutze ich dann zum Essen machen, aufräumen, entspannen, usw. . Meine eigene Zeit habe ich durch den Einsatz der Hospizmitarbeiterinnen. 3 mal die Woche für ca. 2 h. Es funktioniert. Alles Gute Euch und schickt doch mal eine mail.
LG
Uwe
Teddybär04
Teddybär04
13.01.2014 08:25:30
Hallo liebe Leser und Mitbetroffene und Helfende,
Ich habe lange nichts geschrieben. Meine Frau ist am 09.01.2014 friedlich eingeschlafen. Es gab vorher Komplikationen im Bauchbereich mit höllischen Schmerzen. Dadurch musste ich Sie wider erwarten nochmals ins Krankenhaus einliefern, wo Sie unter Morphium gesetzt wurde. Keine Schmerzen, keine OP mit folgender hoher Wahrscheinlichkeit von Beatmungsmaschinen bzw. Blutwäsche (laut Ihrer Patientenverfügung). So konnte ich bei Ihr bleiben, bis Sie einschlief. Sie sah mich noch, konnte aber nicht sprechen. Ihre Augen sprachen dafür. Die letzte Zeit war die intensivste und schönste unserer Ehe. Nun habe ich meinen mich liebenden Schutzengel.(Ich hätte gerne mit Ihr getauscht)
Ich kann den Schmerz über den Verlust bei allen anderen verstehen. Die nächste Zeit wird noch sehr hart, aber meine starke Frau sagte mir damals: "Mach weiter wie vorher". Ich gebe mein Bestes.
Alles Gute Euch allen
Auch im Namen meiner lieben Berit
Uwe
Teddybär04
september
13.01.2014 08:44:30
Lieber Uwe,

mein tief empfundenes Beileid. Beruhigend ist, dass deine Frau friedlich eingeschlafen ist und du die ganze Zeit über bei ihr warst. Dieses intensive Gefühl kann euch niemand nehmen, auch nicht der Tod. Es wird dir Kraft geben für die schwere Zeit, die jetzt kommt.

In Verbundenheit
september
september
Irmhelm
13.01.2014 09:07:07
Lieber Uwe,
auch von mir mein aufrichtiges Beileid. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Trauerzeit und alles Gute. Schön zu lesen, daß Du die ganze Zeit bei ihr warst und daß sie friedlich von dieser Erde gegangen ist. Das ist auch tröstlich für uns, die das hier lesen. Kommt doch für uns auch einmal diese Zeit. Es schreiben viele, daß ihre Lieben ohne Schmerzen und friedlich in eine andere Welt gegangen sind. Das ist auch für uns -die wir nicht wissen was noch kommt - beruhigend. Alles Liebe und Gute und fühle Dich umarmt von
Irmhelm
Irmhelm
Felsquellwasser
13.01.2014 10:40:10
lieber Uwe
Teddybär 04
eriinert mich an ein Lied von :::?
Funkspruch eines Truckfahrers
bisher las ist all die wunderschönen Berichte von dir und deiner geliebten
Berit,manches kann ich nicht kommentieren und bin still.
Schön ,weil sie beseelt und liebevoll ,trotz der Schwere der Diagnose,aber immer beglückend geschrieben,
die Liebe ,die euch verband und die erhalten bleibt,
die Liebe hört niemals auf,
ich drücke dir sehr herzlich meine tiefe Anteilnahme aus
von Herzen
Felsquellwasser

Glioblastoma multiforme GradIV Dez.2010
Felsquellwasser
Welle2013
13.01.2014 12:36:44
Lieber Uwe,
lieber Schutzengel Berit,
die "intensivest und schönste Zeit Eurer Ehe"

Das ist Balsam und für Dich - lieber Uwe- der Teppich, auf dem Du die nächste Zeit gehen und leben kannst.

Der Tod ist nur ein Augenblick, davor ist Liebe, und danach kommt Trauer. Dies ist nur ein anderes Wort für Liebe. Denn Liebe ist immer das letzte Wort!

In stiller Anteilnahme und mit Dir in der Hoffnung, daß das Universum gar nicht so groß sein kann, als dass wir unsere Lieben nicht ganz bald wieder bei uns haben...
die Welle
Welle2013
gramyo
13.01.2014 13:25:15
Lieber Uwe und liebe Berit in einer wunderschönen friedlichen Dimension,

ja, es ist die kostbarste und intensivste Zeit in einer Partnerschaft , wenn man sich liebt und einer den Weg ,den wir alle gehen, vorausgeht....

fühle dich gedanklich sanft umarmt und absolut verstanden....
Du warst bei ihr .... das ist das Wichtigste und Wertvollste... was du ihr geben konntest.

Sie sind frei von allen Einschränkungen .... und auf der Seelenebene bleiben sie immer mit uns verbunden....
Das ist unser schöner Trost und wird auch dir eine große Hilfe in der Zeit deiner Trauer sein...

Wenn du es möchtest , bleibe ruhig hier im Forum. Es kann dich in deiner
Trauerarbeit immer wieder unterstützen...

Von Herzen wünsche ich dir liebe Menschen , die jetzt für dich da sind, dich unterstützen und dir helfen.

Alles Liebe und eine tiefe Anteilnahme sende ich dir
Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben
wie Berit bei dir
gramyo
Teddybär04
18.01.2014 20:23:44
Liebe Leidensgenossen!
Ich bin tief berührt über Eure Kommentare. Es tut sehr gut. Auch ist sehr schön, dass viele Verwandte, Freunde, helfende Fachkräfte und Laien sowie Kollegen und Nachbarn beim Abschied nehmen von meinem Schutzengel zugegen waren. Es war dienstlich bedingt nicht allen möglich. Aber die herzliche Anteilnahme und verständnisvollen Briefe sind ein großer Trost. Somit werde ich in nächster Zeit den schriftlichen Nachlass abarbeiten und dann den praktischen. Sollte dieses für mich zu schwer werden, nehme ich mir dank meiner Kollegen und Chefs die Zeit, die ich gebrauche, um wieder Kraft zu tanken.
Es ist nie verkehrt, einen groben Plan aufzustellen und zu verfolgen. Dieses erfordert oft auch Hilfe, die man annehmen sollte. Natürlich mache ich es auch.
Ich bleibe erstmal als Leser im Chat bis meine Kraft wieder da ist.
Allen Betroffenen wünsche ich die erforderliche Unterstützung, viel Kraft und alles erdenkliche Glück auf Erden.
Uwe (und mein Schutzengel)
Teddybär04
gramyo
18.01.2014 22:04:44
lieber Uwe mit seinem persönlichen Schutzengel Berit,

sehr schön finde ich es, dass sich so viele Menschen von deiner lieben Berit verabschiedet haben und dir damit auch Trost und eine Unterstützung gegeben haben.

Auch ich habe immer noch griffbereit die vielen Karten und Briefe hier, weil sie ja auch durchaus uns, die wir hier auf der Erde bleiben, weiterhelfen.
Wir alle fangen jetzt ein "neues Leben" an, in dem unsere Lieben aber immer einen Platz im Herzen behalten werden.

Sehr schön finde ich, das du als Leser hier bleiben willst. Gönne dir die Ruhe einer Trauerzeit, wenn du meinst, das du sie brauchst.

Alles Liebe für deinen weiteren Weg
wünscht dir herzlichst
Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen
für dich und deinen Schutzengel Berit
gramyo
Jenny33
31.01.2014 07:37:28
Lieber Uwe,
der Verlust ist noch ganz frisch...und ich möchte dir einfach mein tiefes Beileid schreiben. Nicht mehr und nicht weniger!
Ich bin in Gedanken und im Gebet bei dir,
deine Jenny
Jenny33
Teddybär04
31.01.2014 16:51:08
Danke Euch allen!
Hoffentlich habt Ihr mehr Erfolg gegen diese heimtückische Krankheit.

Bei mir sollte eigentlich Ruhe einkehren, tut es aber nicht. Da ich nun alleine mit meinen Eltern im Haus wohne, bin ich natürlich der Ansprechpartner dieser bei Problemen.
Daddy hat Wasser in der Lunge, ein vergrößertes Herz, hört sehr schlecht und beide (schon erneuerten) Hüften sind auf.
Mum hat Osteoporose, leider immer stärkere Demenz und trotz damaligem Antrag (zu Zeiten der Krankheit meiner Berit) keine Pflegestufe bekommen, weil sie ja alles konnte, als der MDK hier war.
Der Widerspruch läuft seit 31.12.2013 (auch durch mich), und nun stellte sich die Kasse quer, ob ich überhaupt bevollmächtigt bin und den Nachweis erbringen soll.
Nur zur Info: dieses sind in meinen Augen und für Euch alle kleinere Probleme, aber wenn man schon fast am Limit läuft, dann ist das auch nicht gut.
Ich lese weiter und melde mich bei Gelegenheit wieder.
Alles Gute
Uwe und mein Schutzengel
Teddybär04
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