Hallo zusammen!
Ist erschreckend und manchmal Hoffnungsweckend was man hier lesen kann.
Mein sehr guter Freund ,42 Jahre, (kennen uns nun schon seit fast 24 Jahren!) hat sich im Laufe des letzten Jahres psychisch sehr verändert. Erst dachten wir an Burn out - er ging zur Psychotherapie, bekam Stimmungsaufheller und es wurde etwas besser.
Zur Jahresmitte hin sprach ich mit ihm, wie es ihm denn nun so ginge. Er meinte, das es besser wäre und er mit der Psychologin sprechen würde, dass er keine Tabletten mehr nehmen möchte. Gesagt-getan. Ein paar Tage später, nach dem er die Tabletten abgesetzt hat ging es ihm körperlich sehr schlecht. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Er ging zur Notfallambulanz und wurde stationär aufgenommen - Verdacht auf MagenDarm Erkrankung?
Nach 3 Tagen kam er wieder nach Hause. Sein Zustand war nicht besser sondern verschlechterte sich - Er stieß beim laufen an die Wand/Türkante/Laterne usw. Kopfschmerzen blieben. Erneuter Besuch, diesmal beim Hausarzt. Der wies ihn für ein CT in die Klinik ein. CT ergab einen Befund - abends wurde er noch in eine andere Klinik verlegt, dort MRT.
Diagnose : Glioblastom multiforme IV.
OP 2 Tage später. Sept.2012 1 Woche vor seinem 42 Geburtstag!
Er hat die OP gut überstanden. Es konnte fast alles entfernt werden.
Anschließend Chemo und Strahlendtherapie mittels einer Studie.
Während dieser Therapie hat er soweit alles gut vertragen, Blutergebnisse immer erfreulich positiv.
Letzte Woche hatte er erneut einen MRT Termin - heute das Ergebnis. Es hat sich an der gleichen Stelle erneut was gebildet - OP nächste Woche.
Nun meine Gedanken:
Es hat mir persönlich schon viel Kraft gekostet das alles zu verstehen und kann nur im entferntesten vermuten wie er sich fühlt ! In den letzten Monaten haben wir viel über die Erkrankung gesprochen mal mit weinenden- mal mit lachenden Augen.
Er wurde auch leicht positiver (soweit man das so betilteln kann/darf )
Nun der absulute Tiefpunkt bei ihm. Bei mir und auch seiner Familie/Freunde die Frage: was nun? was kann man für Worte finden? Hoffnung und das klammern am Strohhalm - die Sätze die einem in den Sinn kommen? Die vermag er schon gar nicht mehr hören.
Ich weiß, dass eigentlich niemand die treffenden Worte finden kann. Da er alleinstehend ist, ist die persepktive für ihn auch ziemlich duster - zb Leben für was / wen?
Die große Frage bleibt natürlich immer im Raum - WARUM ? Er raucht nicht, trinkt mal mäßig nen Bierchen und zudem ist er Sportler.
Und : Wie lange wird es noch gut gehen? Wie lange darf er LEBEN?
Danke fürs Lesen. Ich bin weiterhin unsicher. Was kann man noch tun außer da zu sein? Gibt es überhaupt etwas was man tun kann ohne den Gedanken zu haben das es eh nicht genug war / ist? Wie vermag es weitergehen?
LG Die Unsichere