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Ginchen13

Hallo,
bei meinem Vater wurde letzten August ein Glioblastom diagnostiziert, der Tumor wurde operiert und ist nun leider wieder gekommen. Eine weitere OP möchte er nicht (er ist 70 Jahre alt), und wir machen uns nun Gedanken, wie wir seine letzten Monate so gestalten können, dass er zu Hause bleiben und dort gepflegt werden kann. Hat jemand Erfahrung damit, was im letzten Stadium alles benötigt wird? Gibt es beispielsweise mobile Duschen, die man sich leihen kann? Meine Eltern haben nur eine Badewanne, in die mein Vater vielleicht bald nicht mehr alleine ´reinkommt. Ist es z.B. möglich, für die Treppe eine Art "Lifta" zu leihen? Meine Eltern wohnen über zwei Etagen, und oben sind die Schlafzimmer und das Badezimmer, aber unten kann er in den Garten, weshalb wir uns überlegt haben, dass es gut wäre, wenn er weiterhin so wohnen könnte, wie er es gewohnt ist (schon wegen der Desorientierung, Nachts die Toilette finden etc.). Hat jemand mit ähnlichen Situationen Erfahrung?
Es grüßt Ginchen 2013

DaRei

Hallo Ginchen,

bei meiner Mutter ist die Situation ähnlich. Für die Badewanne könnt ihr einen Badewannen-Lifter bei der Krankenkasse beantragen. Das ist ein Sitz mit Rückenlehne der mit einer Fernbedienung hydraulisch in der Badewanne auf und ab bewegt werden kann. Wegen einem Treppenlift würde ich auch mal bei der Krankenkasse nachfragen. Wg. der Pflege zuhause ( habt ihr schon Pflegestufe beantragt ? ) mal Pflegestützpunkt, Hausarzt zurate ziehen!
LG Dagmar

Leopold

Wir haben noch schnell Behindertengerecht umgebaut, Türen erweitert
Dusche für Rollstuhlfahrer, WC erhöht. Dann Leibstuhl, Krankenbett Absaugegerät für Mundhöhle und Rachen in der terminalen Phase.
Liebe Grüße

mausezahn

Mein Schwiegervater wurde auch bis zuletzt von meiner Schwiegermutter gepflegt. Es ist eine sehr schwere, aber auch sehr dankbare Aufgabe, die man übernimmt. Keiner weiß wie es sich entwickelt und was auf denjenigen zukommt. Den Treppenlift kann man z.B. gebraucht kaufen. Wichtig ist, das die Pflegestufe 1 vorhanden ist, dann bezahlt die Krankenkasse einen bestimmten Betrag.
Den Lift für die Wanne kann man mieten. Mein Schwiegervater starb mit 69 Jahren und seine Mutter, die heute noch lebt, kaufte ihm einen elektr. Rollstuhl. Er fand das Ding total toll und war sehr lange sehr mobil, auch alleine gerne unterwegs.
Er gab ihm immer noch eine gewisse Freiheit.....
In den letzten Wochen kam allerdings die Demenz Stück für Stück dazu und da wurde die Pflege zunehmend schwerer. Man konnte ihn nicht mehr alleine lassen.
Er räumte den Kühlschrank aus und stopfte alles in den Backofen, Er putzte die Schuhe mit Butter und nahm so einige male seine Hausschuhe und besuchte die Nachbarn.
Sowas ist natürlich gefährlich und deshalb musste alles abgeschlossen werden, sogar die Fenster.
Meine Schwiegermutter hat ihn gefüttert, ihm die Medikamente im Mörser zerkleinert und mit Leberwurst vermischt. Nur so hat er sie noch zu sich nehmen können. Wir besorgten ihm ein Alarmgerät. Den Knopf dafür konnte er um den Hals tragen, immer wenn er gefallen war oder Hilfe brauchte.
Die letzten 2 Wochen hat er aber nicht mehr gewusst wofür er das Ding benutzen sollte. Wir hatten ständig Kontakt mit unserem Hausarzt, der jederzeit da war, um die letzte Zeit erträglicher zu machen.
3 Tage bevor er starb ist er zusammen gebrochen und seit dem hat er nur noch gelegen.
Er war sehr verkrampft und nicht mehr ansprechbar, bis er den Kampf gegen den Tumor verlor.

Es war eine schlimme Zeit für alle, aber trotzdem sind wir froh das er bei uns zu hause bleiben konnte.

Lg

Ginchen13

Hallo ihr Lieben,
vielen herzlichen Dank für eure Beiträge. Das hat mir schon mal weitergeholfen, auch wenn mir langsam die gesamte Tragweite bewußt wird und ich erstmal ganz tief durchatmen muss. Bis jetzt geht es ihm nämlich noch so einigermaßen, meine Eltern gehen täglich zweimal spazieren und man kann (zumindest zu bestimmten Tageszeiten) vernünftig mit ihm sprechen. Ich glaube, ich will das alles einfach noch nicht wahr haben...
LG

Heide

Hallo Ginchen, das mit dem wahr haben wollen kann ich nachvollziehen. Ich hatte und habe tlw. immer noch das Gefühl nur Beobachter zu sein bis mich dann mein Realitätssinn wieder einfängt.
LG Heide

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