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Thema: Wie komme ich psychologische Unterstützung für Angehörige?

Wie komme ich psychologische Unterstützung für Angehörige?
Boomer
26.03.2015 18:51:45
Hallo,
meine Schwiegermutter hat ja leider ein Glioblastom. Nun merke ich, dass wir als Angehörige psychologische Unterstützung bräuchten. Vor allem mein Mann kommt sehr schwer mit der Krankheit klar.
z.B. im Krankenhaus kann er seine weinende Mutter nicht umarmen, die beiden hatten 20 Jahre immer Streitereien. Ich tröste sie dann! Habe das Gefühl es zereißt ihn innerlich, zwischen dem kommenden Verlust seine Mutter und der Liebe die vielleicht gar nicht mehr da ist; wenn ihr versteht, was ich meine!?!
Brauchen wir ein Rezept vom Krankenhaus? Oder Hausarzt? Wer ist der Ansprechpartner?
Danke Sabine
Boomer
krimi
26.03.2015 19:13:08
Hallo Boomer,

als erstes könnt ihr euch einmal über das Sorgentelefon der Hirntumorhilfe Hilfestellung geben lassen.

Kirchliche Einrichtungen bieten auch Gespräche an.
Da ist auch der Weg über einen niedergelassenen Psychiater, bei dem man eher einen Termin erhält als bei Psychotherapeuten. Dieser kann evtl. vermitteln.

Oder eben bei mehreren Psychotherapeuten anrufen und Termine ausmachen. Alles weitere wird von denen in die Wege geleitet.
Lasst euch nicht abwimmeln.

Viele Grüße
krimi
krimi
Carbonmaus
26.03.2015 20:04:39
Hallo sabine, fragt mal bei den Sozialarbeitern im Krankenhaus nach. In der uniklinik Bonn gab es psychologische Beratung bzw Begleitung .
auch mal nach Seelsorger der Klinik nachfragen, die können evtl auch weitervermitteln.
wünsche euch weiter alles gute
Gruß silke
Carbonmaus
Schwan01
26.03.2015 20:25:41
Hallo Boomer,

wo du dich auch hin wenden kannst ist der Deutsche Krebsverein,
dort sind ausgebildete Psychoonkologen, ich hatte mich in der Anfangszeit dort sehr gut aufgehoben gefühlt, mit sehr viel Glück bzw. mit sehr hartnäckigen Anrufen bin ich bei einer Psychotherapeutin.

So wie Krimi schon schreibt, nicht abwimmeln lassen.

Viel Erfolg,

Schwan01

Wo ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe, bzw. diese auch weiter nutzen werde, sind Diakonie - Sozialstadionen.
Schwan01
alma
26.03.2015 22:13:51
Es gibt niedergelassene Psychotherapeuten, an die man sich wenden kann. Etliche haben eine Zusatzausbildung in Psychoonkologie. Die Kassenärztliche Vereinigung führt Listen über die Therapeuten, die eine Kassenzulassung haben. Darüber würde ich es versuchen. Und dann muss man telefonisch um Termine bitten. Wenn es geht ohne Wartezeit. Die beträgt häufig 3 Monate. Die Behandlung läuft über einen Überweisungs-schein. 6 Termine hat man probatorisch, um sicher zu gehen, dass man mit dem Therapeuten zurecht kommt.
Hat man es vergeblich bei drei (oder fünf) Behandlern versucht, übernehmen die Kassen auch eine Therapie bei niedergelassenen Psychologen ohne Kassenzulassung.

Gruß, Alma.
alma
suace
26.03.2015 22:42:08
Ich habe nach einiger Zeit im "Funktionsmodus" auch ganz dringend Hilfe gebraucht. Ich bekam dann den Tip mich bei der örtlichen Lebensberatung (meist kirchlich organisiert aber nicht religionsabhängig) zu melden. Da sind die Termine auch weit ausgebucht aber es gibt immer Kapazitäten für Notfälle. Innerhalb einer Woche konnte ich dort hin.
Von meiner Psychologin dort bekam ich einige Adressen von psychoonkologisch ausgebildeten Beratungsstellen. Der lokale Krebsverein war dann meine Rettung. Die Beraterin dort hat sich nicht nur meine Soregen angehört sondern war mir auch behilflich in meinen schwärzesten Stunden mit dem Rentenantrag und Pflegestufen Beantragung. Sie war auch einmal bei uns zuhause um meinen Mann kennenzulernen. Ganz großartig!
Eine weitere wichtige Hilfe war uns unsere Hausärztin.
Die Termine bei den Psychotherapeuten in der Umgebung waren auf 6 Monate vergeben - ohne Chance da zwischen zu rutschen
suace
Boomer
27.03.2015 08:22:57
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. Mal sehen, was wir machen.
Habe auch schon überlegt, in so ne Selbsthilfegruppe zu gehen!

LG Sabine
Boomer
schorsch
27.03.2015 18:51:48
Hallo Boomer, es gibt in Groß-und Mittelstädten oft Krebsberatungsstellen, die Einzel/Mehrfachgespräche und auch Kriseninterventionen für Angehörige von Krebsbetroffenen anbieten. Im Erstgespräch wird abgeklärt, wie der konkrete Hilfebarf des Angehörigen aussieht, sei es psychologisch oder z.B. sozialrechtlich bz. Beides. Manches kann in der Beratungsstelle geklärt werden. Ansonsten wird an kompetente Adressen weitergeleitet. In Südbayern gibt es sie z.B. in Ingolstadt oder Rosenheim. Adressen und weitere Info siehe Internet. Viel Glück!
schorsch
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