Liebe frieda83,
ich möchte einige Gedanken äußern, die Dir vielleicht nützlich sein könnten.
1. Ich halte von den Begriffen "gutartig" und "bösartig" bei Tumoren im Kopf gar nichts, denn wenn Tumoren im Kopf sind, können sie wachsen und dafür ist kein Platz im Kopf.
2. Es muss einen Grund geben, warum Deine Ärztin (Onkologin) mit der Chemotherapie begonnen hat, obwohl Dein Tumor "nur" den WHO-Grad II hat. Sie ging also von einer Wirksamkeit aus.
3. Ist es wirklich "sehr gut", dass nach 5 Temodal-Zyklen nur ein Stillstand des Tumors erreicht wurde? Nach dem 6. Zyklus ist ja tatsächlich zu befürchten, dass der Tumor nicht kleiner wird und er womöglich auch nicht weiterhin gleich bleibt. (Genau das sind ja Deine Fragen, die Dir Angst machen.)
4. An Deiner Stelle würde ich die Ärztin fragen, ob das Temodal eigentlich gewirkt hat, wenn kein Schrumpfen des Tumors erreicht wurde. Wenn der jetzige Zustand (der Stillstand) die von der Ärztin angestrebte Wirkung ist, dann gibt es keinen Grund, die Chemotherapie zu beenden.
5. Wenn die Ärztin aber meint, dass das Temodal nicht die erhoffte Wirkung gezeigt hat, warum hängt sie Zyklus Nr. 6 an? In dem Fall müsste über einen Wechsel des Medikaments nachgedacht werden. Das ist noch lange nicht Avastin!
6. Ich meine, das Ziel sollte eine Verkleinerung des Tumors sein bis hin zum Verschwinden, was bei einem Grad-II-Tumor möglich sein könnte. Wenn Du mit der Chemotherapie klarkommst, dann bitte darum, weitermachen zu dürfen. Oder auf eine erfolgversprechendere Therapie zu wechseln.
Auf halber Strecke die Therapie beenden - warum?
7. Im Ernstfall holst Du Dir eine Zweitmeinung.
Die Ärzte sind für Dich da, nicht Du für die Ärzte.
Ich wünsche Dir die Kraft und den Mut, die richtigen Fragen zu stellen und Dich wissend durchzusetzen.
KaSy