www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Wie lange muß er noch leiden?

Wie lange muß er noch leiden?
Hoffnung69
16.01.2018 11:43:46
Hallo,
ich bin neu hier, lese aber schon seid Monaten mit.
Mein Papa hat ein Glioblastom. Mitte Juli des letzten Jahres wurde meinem Papa ständig übel und er hat sehr viel gebrochen. Nach ein paar Tagen ging es ihm viel besser und meine Eltern flogen dann doch in den lang ersehnten Urlaub nach Italien. Dort angekommen hat mein Papa links nichts mehr wahrgenommen und alles umgerannt.
das haben meine Eltern aber erst alles für sich behalten. Nach einer Woche habe ich sie dann vom Flughafen abgeholt und einen Schock erlebt. Mein Papa musste von meiner Mama gestützt werden. Alleine ging nichts mehr. Ich wollte sofort ins Krankenhaus fahren, was mein Papa aber nicht wollte. Er wollte erst Zuhause duschen. Während er das gemacht hat habe ich die Rettung gerufen.
Mit Verdacht auf einen Schlaganfall kam er dann in die Klinik.
Nach einem CT war dann sofort klar, das es ein Hirntumor ist.
Am nächsten Tag dann die verlegen ins Rechts der Isar nach München. das war am 27.7.17 . am 4.8.17 wurde er operiert. Da konnte er schon nicht mehr alleine gehen. Nach der Op war es noch schlimmer, was sich aber in den Wochen drauf wieder sehr verbessert hat. Drei Wochen nach der OP sollte die Strahlen und Chemo Therapie losgehen. Da in München aber ein Gerät kaputt gegangen ist wurde mein Papa nach Freising verlegt. das war ein großes Glück, denn die Versorgung des Personals in München war sehr fragwürdig und nicht akzeptabel. In Freising waren alle sehr liebevoll mit ihm und er hat sich gut erholt. Die Chemo und Strahlentherapie hat er sehr gut vertragen. Nach 7 Wochen kam er dann in die Reha. Von da an wurde es immer schlimmer. Der Aufenthalt dort war eine einzige Katastrophe. Ich möchte darauf nicht näher eingehen. Nach 4 Wochen kam er dann nach Hause. Meine Mama war immer bei ihm .In der Rehe sogar Tag und Nacht. Ich habe bei meinen Eltern Zuhause alles hergerichtet (Krankenbett u.s.w.) Bis heute baut er von Tag zu Tag immer mehr ab. Er ist seid Wochen ein 100%iger Pflegefall. Wir ,meine Mama ,meine Brüder, meine Kinder, meine Mann und ich , kümmern uns rund um die Uhr um ihn. Es ist alles sehr sehr schlimm für uns, weil er seid ungefähr drei Wochen immer wieder sagt, das er sterben möchte. Die zweite Chemo wurde abgebrochen , weil er einfach zu schwach ist. Jetzt hoffen wir mittlerweile, das er nicht mehr lange leidet und es bald geschafft hat. Das einzig positive ist, das er noch nie Schmerzen hatte.
LG Angie
Hoffnung69
Schnupfel
16.01.2018 16:43:07
Liebe Angie,

wenn dein Papa keine Schmerzen hat, ist wenigstens das gut. Falls ihr noch nicht mit dem Palliativdienst gesprochen habt - solltet ihr das nun unbedingt tun!
Sie können euch und besonders ihm helfen eventuell noch kommende Schmerzen und Verschlechterungen zu lindern.
Sie helfen auch der Familie besser durch diese schlimme Zeit zu kommen.

Auch Onko - Psychologen stehen dort zur Verfügung ....

Liebe Grüße
Schnupfel
Jarek
02.02.2018 12:19:17
Liebe Angie,

ihr kümmert Euch sehr liebevoll um Euren Vater. Wir haben, als es mit unser Mama nicht mehr ging zum Glück ein Platz im Hospiz gefunden. Sie haben sich um meine Mutter als auch um uns sehr gut gekümmert.

Palliativ Versorgung ist unglaublich wichtig es tut Euch und Eurem Vater gut...

Lieben Gruß
Jarek
Hoffnung69
03.02.2018 01:23:58
Vielen Dank dafür, das ihr mir schreibt. Seid gestern kommt jetzt jemand vom Palliativ Team. Das tut sehr gut. Mein Papa bekommt jetzt ein Medikament gegen seine Unruhe. Die anderen Medikamente wurden abgesetzt. Wir werden ihn auf jeden Fall Zuhause behalten. Das haben wir ihm versprochen. Und es ist gut machbar. Heute hat meine Mama das erste Mal zu mir gesagt, dass sie ihm wünscht, das er bald erlöst wird. Das ist gut so, denn das zeigt mir, dass sie sich langsam von ihm verabschiedet. Das war bis jetzt immer sehr schwierig, denn sie hat auch kaum Hilfe von außen angenommen. Was sie aber jetzt tut. Es ist eine sehr schwere Zeit. Diese Zeit hat aber uns allen gezeigt, wie wichtig es ist für einander da zu sein. Wir sind alle sehr zusammen gewachsen. Und diese innige Zeit war sehr wichtig. Lg Angie
Hoffnung69
Bulli2014
18.02.2018 14:50:36
Hallo liebe Angie,

Schön das ihr euch so doll um euren Papa so intensiv beisteht und ihn umfassend betreut, so haben wir das bei Papa auch gemacht, er hatte auch das Gliobastom grad 4, intensiv haben wir ihn begleitet, alles was machbar war haben wir versucht, es war seine und Mamas Entscheidung was noch gemacht wird. Leider hatten wir nicht mehr viel Zeit, auch bei ihm war der Verlauf des Abbaus sehr sehr schnell...
Seid für ihn da... seid da...und genießt die Zeit die ihr noch zusammen habt...denn wenn der Tag des Abschiedes da ist werdet ihr zusammen diesen Weg mit ihm gehen... und ihn lassen denn ihr wisst das es ihm in der anderen Welt besser gehen wird...auch wenn der Schmerz von uns Kindern noch so groß ist...da wo er hingeht geht es ihm besser ...ohne Leiden und Krankheit...und meine beiden Papas werden ihn in Empfang nehmen und begleiten...

Auch wenn wir uns nicht kennen...ich drücke dich und sende dir Engel die euch beistehen.

Bulli2014



Papa du wirst immer in unserem Herzen sein...
Bulli2014
Hoffnung69
19.03.2018 12:07:14
Hallo, mein Papa ist am Dienstag den 6. März ganz ruhig und ohne Schmerzen für immer eingeschlafen. Es waren lange 7 Monate für alle. Wir haben alles für ihn getan . Unser Trost ist , dass er Zuhause im Kreise der Familie sterben durfte. Er war trotz dem langen Leiden immer ein sehr liebevoller Papa. Ich vermisse ihn sehr. Danke .
Hoffnung69
Bulli2014
28.03.2018 19:01:26
Liebe Hoffnung69,
Mein aufrichtiges Beileid zu eurem Verlust...
Es ist immer sehr schwer seine Lieben für immer gehen zu lassen...ich weis ...aber ihr wart alle da und das hat euer Papa gemerkt und daher ist er sicher mit sich im reinen für immer gegangen...nun hat er keine Schmerzen mehr und auch wenn es dolle wehtut... es geht ihm jetzt besser...
Unsere Lieben die schon voraus gegangen sind begleiten deinen Papa auf seinen Weg über die Regenbogenbrücke...

Ich wünsche euch viel Kraft für die bevorstehende Zeit...
Ich sende dir Engel die euch begleiten und führen durch das dunkle Tal der Trauer...

Bulli2014

Papa du wirst immer in unserem Herzen sein...
Bulli2014
NACH OBEN