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Huntze

....Wie lange muss mein Mann noch Leiden?
Ich weiß, es kann mir keiner zu 100% sagen, aber sind das jetzt Anzeichen dass es zu Ende geht?

Seit Freitag ist mein geliebter Mann im Hospiz. Es ist mir sehr schwer gefallen. Die ganze Zeit habe ich nur geheult. Jeder Tag wird schlechter.
Kurzzeitgedächnis, Inkontinent, Agressiv
Gestern ist er mittags aus dem Bett gefallen. Nach der Arbeit bin ich gleich rein wobei mir eine Pflegerin mitgeteilt hat, dass er Schmerzen an der Hüfte hat. Wir mussten ins Krankenhaus röntgen. Gott sei Dank ist nichts gebrochen, "nur" Prellungen. Wir sind wieder ins Hospiz zurück gebracht worden nach 3 Stunden Wartezeit im Krankenhaus!!!
Er bekommt alle 6 Stunden Ventral gespritzt oder so ähnlich heisst das Morphium. Die Wesensveränderung macht mir zu schaffen.
Ich weiss, es ist dieser versch....Tumor, aber ich kann bald nicht mehr zusehen wie er leidet! Seine Füsse sind so schwach. Am Freitag ist er noch gegangen und jetzt müssen wir mit dem Rollstuhl fahren.
Im Krankenhausbericht stand was von Herzschatten.
Was bedeutet das?
Hat er Wasser im Herzen? Muss ich mich jetzt einstellen dass er bald ins Licht geht?
Ich möchte mich vorbereiten..oder wie soll ich sagen...Vorbereiten kann man sich ja nicht aber vielleicht weiss wer was noch kommen könnte???

Traurige Grüsse
Huntze

Sverige

Liebe Huntze,

ich habe gerade deinen Bericht gelesen.
Ja es ist sehr schwer für euch beide.

Ja, die Frage wie lange noch ist eine Frage, die auch wir uns oft gestellt haben. Aber was wir bei dieser Krankheit lernen mussten ist, das jeder Verlauf anders ist und es niemand sagen kann. Auch unser Arzt lag bei meiner Mama total daneben, weil niemand sagen kann welche Komplikationen noch kommen können.
Ich kann nur für mich sprechen, ich habe versucht die Zeit mit Mama so intensiv und gut es geht für uns beide zu nutzen. Ich habe jeden Tag so mit ihr verbracht, als wenn es den nächsten nicht geben wird.

Das war schwer, aber sehr schön und intensiv.
Das dein Mann agressiv ist, liegt bestimmt zum einen an seinem Tumor aber bestimmt auch an seiner Situation. Versuch mal dich in ihn hineinzuversetzten. Er merkt bestimmt selbst, dass es immer schlechter wird. Ich denke man kann ihn da gut verstehen.

Versuch die Zeit, in der ihr noch mit dem Rollstuhl unterwegs könnt vielleicht für kurze Spaziergänge draussen zu nutzen, das war etwas was wir mit Mama zum Schluss leider nicht machen konnten.


Liebe Grüße
Sverige

alma

Hallo Huntze,

der Herzschatten ist einfach nur die Darstellung des Herzens auf dem Röntgenbild. Jeder hat den.
Es tut mir leid, dass es deinem Mann so schlecht geht. Dass er im Moment nicht laufen kann, hängt sicher mit den Prellungen zusammen, die er sich zugezogen sind. Die können sehr schmerzhaft sein, werden aber wieder verschwinden. Vielleicht können die Schwestern im Hospiz etwas unternehmen, dass er nicht noch mal aus dem Bett fällt. Ich dachte an eine Art Gitter als Schutz.
Die Symptome vom Glioblastom werden bleiben bzw. sich verändern und auch verschlechtern. Niemand kann sagen, wie lange es geht. Es ist schwer mitanzusehen, da hast du Recht. Man fühlt sich so hilflos und dem Zerstörungswerk der Krankheit ausgeliefert. Das Einzige, was man machen kann, ist, für Schmerzfreiheit und leidliches psychisches Wohbefinden zu sorgen. Und als Angehörige da zu sein.

LG, Alma.

fasulia

ich möchte gerne den Satz von Alma korrigieren:

Das BESTE was man machen kann ist für Schmerzfreiheit und GUTES psychisches Wohlbefinden sorgen und DA sein.

Mehr braucht man als (so) kranker Mensch auch nicht.
Es gibt viele Möglichkeiten auch bei Lähmungen, Prellungen,Sprachverlust ein in dieser Situation angemessenes psychisches Wohlbefinden herzustellen für den Kranken.

Anstatt Bettgitter gibt es auch die Möglichkeit vor das Bett eine Matratze zu legen oder grundsätzlich auf einer Matratze zu schlafen. Das wird inzwischen in vielen Altenheimen als Alternative zu den Freiheitsbeschränkenden Bettgittern praktiziert, welche häufig die Aggressivität erhöhen.

ich glaube das schlimme für dich als Angehörige daran ist, dass mit der Aufnahme ins Hospiz deutlich wird, dass er dich bald verlassen wird und du verständlicherweise davor Angst hast.
Es hilft ,das Leiden an der Situation zu teilen und wenn ich lese, dass du nach-der-Arbeit ins Hospiz gefahren bist, dann frage ich mich ob es euch BEIDEN vllt. gut tun würde, wenn du ein paar Tage frei hättest um in der neuen Situation anzukommen.
Das meine ich nicht grundsätzlich, vllt. tut es dir auch gut durch die Arbeit für eine Zeit Abstand zu bekommen.

Dann könnte vllt. für eine Zeit noch jemand zusätzliches( vom ambulanten?kirchlichen? Hospizdienst) im Hospiz bei ihm sein, wenn das Hospiz selbst nicht die Kapazität hat.

Huntze

Hallo Ihr Lieben!

Es ist so schwer damit umzugehen.....
Ich muss nebenbei die ganzen Wege machen und soben habe ich unser geliebtes Motorrad verkauft. Wir sind so gerne gefahren und dann soll ich nebenbei die Teile nach der Reihe verkaufen.
Irgendwer hat mal geschrieben: " Abschied auf Raten "
Ja, genau so kommt es mir gerade vor. Ich muss von all den schönen erlebten Abschied nehmen und mein Leben langsam alleine gestalten.
Das tut mir einfach so weh!!!
Ich nehme jetzt auch endlich Hilfe an. Manche Sachen schaffe ich nicht alleine. Jetzt verkaufe ich noch mein Motorrad und und und....
Besuch möchte mein Mann von Freunden nicht mehr. Manchmal wenn er ein paar Minuten wieder er ist sagt er mir das auch immer wieder.
Ich kümmere mich jetzt schon um eine Baumbestattung....Jetzt lebt er ja noch! Warum ich das jetzt schon mache? ich weiss es nicht.
Seit einem Jahr kämpfen wir alleine. Die ganzen Wege wie Zweitmeinungen oder Behördenwege, und jetzt... jetzt haben wir einfach keine Hoffnung mehr.
Ich weiss, das er im Hospiz auch wirklich gut aufgehoben ist, am frühen Nachmittag kommt seine Schwester d.h. er ist nicht alleine. nachmittags bin ich dann bei ihm bis er wieder einschläft oder sagen wir so bis er aufwacht.
Die Arbeit tut mir gut und vor allem haben ich einen wirklich tollen Chef der mich versteht. Diesen Abstand denke ich, brauche ich sonst geh ich zu Grunde.
glg
Huntze
I

bridget

Hallo Huntze,

es ist so....die Zeit des Abschied nehmens ist einfach schwer .
Ich denke, dass deine Aktivität...wie auch deine Arbeit Dich etwas ablenkt...und das brauchst Du zwischendurch auch.

Du verabschiedest Dich "nur" von Matriellem.....die schönen Erinnerungen, an Eure Motorrad-Touren, Ausflüge..... bleiben Dir.
Ich hoffe, dass Du mich richtig verstehst....dass das trotzdem nicht leicht ist kann ich gut nachvollziehen.

Was da noch kommen kann...darüber zu spekulieren hilft Dir nicht.
Geniesse die Momente, wo dein Mann wieder er selbst ist.....ich wünsche Dir sehr viele davon.
Und richte dein Blick eher auf das was noch geht...insgesamt auf das Positive.
Viel mir übrigens auch nicht immer leicht.

Mein Vater starb an Alzheimer...er war eine lange Zeit voll pflegebedürftig...eine sehr lange Zeit nicht mehr der Papa ,den ich vor der Erkrankung hatte.
Wenn er zwischendurch mal nicht in seiner eigenen Welt war ,mich anlächelte, da hab ich mich immer sehr gefreut.

Für den anstehenden Weg,wünsche Dir ganz viel Kraft.
Du kannst sicher sein, dass im Hospiz alles dafür getan wird, dass es deinem Mann so gut wie nur möglich geht.

Ganz liebe Grüsse
Bridget

dirlis

Hallo liebe Huntze,

die Formulierung "Abschied auf Raten" habe ich schon öfter verwendet. Sie trifft meines Erachtens am Besten auf das zu, was ich erlebt habe und was Du jetzt ebenfalls durchstehst.

Mein Mann hatte für sich das Hospiz entschieden und ich habe lange gehadert mit der Entscheidung und gezaudert, ob ich ihn nicht abschiebe.
Im Nachhinein war es eine große und sehr weitsichtige Entscheidung, die er für mich und die Kids getroffen hat. Sein Motiv war, dass er wollte, dass ich seine Frau bleiben darf und nicht seine Pflegerin werde. Ich empfinde dies auch im Nachhinein als riesiges Geschenk und als Liebeserklärung.

Nun weiß ich nicht, wie Euer Weg in das Hospiz gewesen ist, aber es ist gut, dass Dein Mann im Hospiz ist und es ist gut, wenn Du Dir bei der Arbeit ein bisschen Normalität, Ablenkung und damit auch Stabilität holen kannst.

Auch mein Mann ist gestürzt. Prellungen an beiden Knien und an der Hüfte. Ein riesiger Hämatom. Er konnte und wollte nicht mehr aufstehen. Sein Bett war seine Burg. Wir haben im Kopfbereich Bettgitter gehabt und es hat ihm die nötige Sicherheit gegeben. Die Kinder durften ihn nicht mehr in den Arm nehmen, vor Schmerzen und vor Angst weitere Schmerzen erdulden zu müssen.

Ich bin sicher, dass wir Ausflüge hätten machen können. Aber er wollte nicht. Ich musste lernen - wieder einmal-, das er der Patient ist und ich nur Begleiterin auf seinem Weg. Heute denke ich, dass dieser Rückzug für ihn ein Teil von seinem Abschied von dieser Welt war und ihn der Anblick der Welt außerhalb seines Zimmers zu sehr belastet hätte.

Auch mich haben die Veränderungen bei ihm enorm belastet. Sowohl die körperliche Veränderung als auch die kognitiven Einschränkungen. Mein großer Sohn hat es so erklärt: "mit Papa reden, ist wie ein Radioquiz, man weiß vorher nicht, ob man durchkommt". Manchmal habe ich gedacht, das er mir so fremd ist und ich ihn gar nicht mehr erkenne, so tief war er versteckt in dem, was der Tumor und die Medis aus ihm gemacht haben.

Es gab Tage, da habe ich es nicht lange ausgehalten, wenn er nicht reagiert hat. Lieber den Fernseher angeschaltet hat, als mit mir gemeinsam zu sein. Ich habe mich dann für mich bei ihm beschäftigt und er war damit zufrieden. Aber wenn ich nicht mehr konnte, ausgelaugt vor Kummer und die Situation nicht mehr ertragen habe, bin ich gegangen. Zurück zu den Kindern zum Leben und zur Realität, in der auch ich abwickeln und konsolidieren musste und immer noch muss. Wenn ich schlecht drauf bin, denke ich an das Märchen vom Fischer und seiner Frau. Vieles, das wir gemeinsam aufgebaut haben, scheint zu schwinden. Einiges sicher zufällig, einiges erzwungen.

Wir haben übrigens vorher auch einiges zur Beerdigung geregelt. Grabstelle noch gemeinsam ausgesucht, Auch der Sarg war schon bestellt, damit ich die Bemalerei mit den Kindern verwirklichen konnte. Listen geschrieben, Lieder ausgesucht...

Mach was bei Dir gerade dran ist! Wenn Du Trost darin findest jetzt den Baum auszusuchen, den Du über viele Jahre besuchen willst, dann ist das genau richtig! Wenn Du Ablenkung in der Arbeit findest, dann mach das. Wenn Du das Gefühl hast, Du verpasst etwas, dann versuche mehr Zeit bei ihm zu verbringen. Vielleicht auch mal eine Nacht bei ihm im Zimmer, sofern möglich. Hat mir gut getan.,

Wie lange noch? Huntze, diese Frage kenne ich auch sooo gut. Ich habe die Ärzte immer wieder gefragt, wollte gewappnet sein und wissen, ab wann ich mehr Zeit für ihn brauche und die Realität mit Firmenumzug und Büroauflösung, den Alltag mit den Kids besser hintenanstellen sollte, um mir später keine Vorwürfe zu machen... Es gibt keine Antwort. Nicht unterwegs.

Erst am Ende wird der Weg klar und die Zeitachse erkennbarer... Nicht zu verpassen...

Mein Mann war am Ende noch 3 Monate im Hospiz. Mit Höhen und Tiefen, mit Verzweiflung und auch mit innigen Momenten voller Wärme und Liebe.

Das Hospiz ist für ihn der Abschied von dieser Welt, für Dich eine Warteschleife, eine Zwischenstation bevor die Welt sich unbeeindruckt von Eurer Tragödie weiterdreht.

Es ist gut, dass Du Hilfe annimmst. Hol sie Dir, wo es nur geht. du brauchst alle Kraft, die verfügbar ist.

Sei herzlich gegrüßt, liebevoll getröstet und fühl Dich sehr verstanden
Deine Dirlis

Nicky

Liebe Huntze,

der Abschied aud Raten,das schrieb ich immer wieder mal,denn das bringt dieser Tumor leider mit sich und ihr müsst traurigerweise diesen Weg auch beschreiten und das ist so verdammt schwer.
Sich von dem Menschen von Zeit zu Zeit immer mehr verabschieden zu müssen,bricht einem das Herz ,zu sehen,wie der starke Mann an seiner Seite immer schwächer wird und man kann nichts tun...ausser,die begrenzte Zeit noch so intensiv und voller Liebe zu verbringen,wie sie für einen verbleibt.

Man kann nicht sagen,ob es jetzt dem Ende zugeht ,das zeigt euch leider auch die Zeit und die Menschen,die euch im Hospiz betreuen,dort ist dein Mann sehr gut aufgehoben und versorgt..ihm steht ein Menschenwürdiges Gehen bevor...mir wurde damals bei meinem Mann 3 Tage vorher mitgeteilt,das es langsam dem Ende zugeht ,ich war so geschockt,verzweifelt,enttäuscht,wütend und verbittert,doch als mein Mann ins Licht gegangen war und ich seinen zufriedenen Ausdruck und das Lächeln im Gesicht sah,wusste ich,er hat es geschafft,er ist erlöst.

Du musst nicht von all dem schönen Erlebten Abschied nehmen,du trägst das für immer in deinem Herzen und dort wird auch dein lieber Mann sein,auch an deiner Seite ,unsichtbar an deiner Hand,daran glaube ich ganz fest.

Liebe Huntze und Mann..ich wünsche euch beiden einen liebevollen Abschied ,ihm ein friedliches gehen ins Licht und dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Ich drücke dich aus der Ferne und denke an euch.

LG Nicole,die ganz tief in ihrem Herzen weiß,daß ihr Heinz-Willi nur vorausgegangen ist.

Huntze

Danke für Eure aufbauenden Worte!

Gestern hatte mein Mann wieder einen epileptischen Anfall bevor ich gekommen bin. Seit Sonntag immer wieder kleinere fokalle Anfälle.
Am Sonntag dachten wir schon das er gehen muss.
Gestern haben wir uns wieder verabschiedet. So wie vor jeder OP wo ich ihm gesagt habe: Wenn du nicht mehr möchtest, dann schlaf ein...Schatz ich werde es auch alleine schaffen.
Und mit jedem Mal verabschieden werde ich ruhiger und gehe mit dem Tot anders um. Ich habe jetzt keine Angst mehr....es ist für meinen Mann die Erlösung. Jetzt liegt er mit Windeln im Bett. So wollten wir das alle nicht. Er wird immer weniger...von Tag zu Tag.
Gestern wollte er noch Rauchen, dann möchte er sterben,sagt er mir immer wieder.
Ich habe ganz ruhig zu ihm gesagt: Heute ist ein schöner Tag zu sterben, wir brauchen keine Angst haben....du gehst vor....ich komme nach....
Er meinte: Ja, er hat keine Angst ich soll mir Zeit lassen und irgendwann komme ich auch. Vielleicht haben wir in einem anderen Leben eine gemeinsame Zukunft. Jetzt lässt uns halt irgendwer nicht glücklich werden, gemeinsam alt werden. Wir können es nicht ändern. Annehmen? schwer....aber mir bleibt nichts über
Ich habe ihm von der Baumbestattung erzählt...dann hat er geweint.
Wir haben vor Jahren einmal einen Fernsehbericht gesehen wo wir meinten, dass das was für uns ist!
Am 24.Oktober wird dieser Wald geöffnet. Ich werde heute anrufen wie schnell ich unseren Baum bekomme, da ich nicht weiß wann es soweit sein wird.
Jetzt werde ich versuchen, Dank Euch, den letzten Weg so ruhig und voller Liebe zu gestalten.... so wie Du, dirlis, Nicky, Tessa und noch einige hier im Forum geschrieben haben.
Ganz liebe Grüsse
Huntze

phylia

Liebe Huntze,
ich kann Dich sehr gut verstehen, ich bin in der gleichen Situation.
Am 17.09. ist mein Mann auf der Palliativstation aufgenommen worden und am 01.10 kam er wieder nach Hause. Dort wurde alles in die Wege geleitet,
man hat ihn im Hospiz angemeldet, damit komme ich noch nicht klar, weil ich auch das Gefühl habe, ihn im Stich zu lassen. Ich versuche es noch so lange ich es zu Hause kann, aber wenn der Tag kommen wird, dann muß auch ich es zulassen, bei allem Schmerz.Meine Kräfte lassen nach und auch ich muß erkennen, das es dann besser ist, wir können es ja nicht ändern.Seine Wesensveränderung macht mir ebenfalls zu schaffen, manchmal ist es normal und dann plötzlich kommen ganz komische Sachen. Wie schafft man es damit klar zu kommen, wenn der Tag kommt? Man kann sich doch nicht immer alles schön reden oder denken. Mein Mann ist auch immer ganz gelassen, dann fragen ich ihn, warum kanstDu so ruhig bleiben, mich macht das alles manchmal schon ganz wütend, diese Hilflosigkeit, habe das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Letzte Woche ist auch noch unser Kater verschwunden, am Sonntag haben dann unsere Nachbarn geklingelt, haben ihn gefunden und haben ihn dann beerdigt. Im Moment läuft es wirklich nicht gut und hoffe das es blad wieder besser geht. Ich wünsche allen Betroffenen trotz allem eine gute Zeit.
LG Phylia

uzazmz

Liebe Forumnutzer,

ich habe während der Krankheit meiner Frau(Glioblastom am Sprach und
Bewegungszentrum) ab und zu versucht durch andere Meinungen und
Krankheitsgeschichten irgendeinen Strohhalm zu finden, der uns Hoffnung
gibt. Aber es gibt keinen ! Aus meiner Erfahrung kann ich den Angehörigen/Partner nur eines auf den Weg geben.Pflegt sie/ihn zu Hause
und lasst den Partner am restlichen Leben teilhaben. Einfach mal die Hand
halten, die Wange streicheln oder falls der/die Kranke noch Sprechen kann
dann dankt für die Zeit eurer Gemeinsamkeit.
Ich habe 3 Kinder, die nun ohne die Mama weiterleben müssen. Meine Frau
hatte vom ersten epileptischen Anfall(Tag der Diagnose) noch 15 Monate
Zeit, die wir nutzen konnten.Nach 11 Monaten musste ein Rezidiv operiert
werden.Danach halbseitige Lähmung und Sprache weg.Es ging vieles auch ohne Sprache, aber gab dadurch auch grausame Momente.
Ich hoffe mit meinen Zeilen niemandem weh zu tun.

Gruß Uwe

Hopehelp

Lieber Uwe,

ich kann es dir nachempfinden,wie du dich fühlst.

Ein.unbeschreiblicher Schmerz,der Verlust der geliebten Ehefrau,der lieben Mama eurer 3 Kinder.

Meine aufrichtige Anteilnahme.
Sie ist nurn fern..und lebt in euren schönen,liebevollen Erinnerungen täglich in euren Herzen weiter.

Ich wünsche euch viel Kraft und alles Gute.


Auch ich begleite meinen Papa täglich seit seiner Diagnose ,
seit dem 22.02.14 ;während seiner Therapie,auf seinem Leidensweg;welchen ich im Forum bereits beschrieb
(zB:GBM-ich bin ratlos;Es ist so schwer auszuhalten;GBM IV mein geliebter Papa).

Seine Diagnose(inoperabel-unheilbar bösartigste Hirntumore>Glioblastom WHO Grad IV)
.
Seit seinem Klinikaufenthalt ,ist er seit dem 21.3.14 in seinem liebevollen zuhause;..bewusst der unheilbaren Diagnose..,unterstützend in allem..;täglich das Beieinander sein bewusst erleben..,schöne Momente
bereiten/nutzen;..nichts unausgesprochen lassen.
Bisher ohne andere Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen.

Wissend,der Abschied naht...& es zerbricht mir das Herz.

Jeder Krankheitsverlauf/jede Therapie nimmt einen anderen Verlauf..;da jeder Betroffene individuell.

Wichti:g das Heute/Hier und Jetzt;die liebevolle Zeit miteinander!

Mit oder ohne Unterstützung..,auch dies muss jeder individuell für sich entscheiden.

Ich wünsche euch alles Gute,Kraft,Zuversicht ,Zeit der Trauer
und liebe Menschen,welche verständnisvoll für euch da sind.

Herzlichst,mitfühlend

hopehelp

Hopehelp

Liebe Huntze,

ich fühle mit dir und arme euch lieb und verständnisvoll.

Alles Gute und viel Kraft.

Herzlichst


hopehelp

uzazmz

Liebe Hopehelp,

vielen Dank für die Zeilen. Du hast sicher ähnliche Empfindungen bei
deinem Papa. Ich glaube,wenn später die Phase der Trauer kommt,
wirst du die Bestätigung empfinden, dass du ihn nicht allein gelassen hast.
Die Dankbarkeit für die Zeit mit ihm wird dir die Trauer ermöglichen, die
du auch bewältigen wirst. Später denkst du an die vielen guten Momente.
Ich habe immer versucht mit liebevollem, manchmal ein bisschen frechen
Humor sie zum Lächeln zu bringen. Es waren sehr schöne Momente, die
man nicht vergisst.
Andererseits fallen einem auch Dinge ein ,die so weh taten, dass man es
kaum aushält.
Ich wünsch viel Kraft (nicht nur so dahingesagt), du brauchst diese sehr.

LG Uwe

Hopehelp

Lieber Uwe,

vielen Dank für deine mitfühlenden Worte,um so mehr,dass du diese in
deiner/euren schmerzvollen Zeit der Trauer gefunden hast.

Ja,es ist so wichtig,auf dem Leidensweg,soviel Zeit wie möglich liebevoll beieinander zu sein,schöne Momente sich bereiten/zu nutzen.

Es kann nichts wichtiger sein,als das Heute,Hier &Jetzt.

Am 13.10.14 findet nochmals ein Kontroll MRT statt,
aber bereits das letzte vom 22.7.war negativ.

Der Gesundheitszustand ist schlecht..
,leider bestätigte mir dies auch heute Prof.Mursch.
Die Suche nach dem Strohhalm...

Alle Gedanken,Gefühle..schreibe ich in einem Brief/Tagebuch nieder..,halte alle schönen Momente der letzten 10Monate in einem Fototagebuch fest...

Der Abschied naht..

Ich hoffe und wünsche euch von Herzen alles Gute ,Kraft und liebevollen
Halt,Unterstützung im Familien-und Freundeskreis.

Deine liebe Frau,die Mama eurer drei lieben Kinder ist nun fern,
aber sie lebt täglich in all euren schönen,liebevollen Erinnerungen an sie in eurem Herzen für immer weiter.

Mitfühlend umarme ich euch.

Herzlichst
hopehelp

HeikeLev

Guten Morgen, bei mir ist es meine Zwillingsschwester. Juni 2014 epileptischer Anfall. Juli CT und MRT ergeben Tumor. 4. August Operation Uni Bonn (Tumor konnte nur noch teilweise entfernt werden, Grad III/IV). Seit 18. August Chemo und Bestrahlung. Meiner Schwester geht es zusehends immer schlechter. Ich kann es kaum noch mit ansehen. Sie liegt unbeteiligt im Bett, will nicht mehr aufstehen, schläft viel. Sie hat zudem auch COPDIII (Lungenkrankheit) und aufgrund eines Infektes konnte Bestrahlung nicht weiter durchgeführt werden. Nun hat sie am ganzen Körper blaue Flecken. Chemo wurde gestoppt, da das Blut zu dick ist. Sie war dann im Krankenhaus wegen ihrer Lunge. Dort hatte ich das Gefühl, die Ärzte haben sie aufgegeben. Ich wurde gefragt, ob eine Patientenverfügung vorliegt. Ja liegt sie. Ich möchte nicht mehr dass sie leidet und doch, in dem Moment in welchem ich das sage, ist die andere Seite ihr Tod. Einen Menschen so leiden zu sehen, geht an die Grenze des Ertragbaren. Ich habe meine Tochter im Krebs begleitet (sie lebt), ich habe meine Mutter bis zum Tod begleitet (Krebs). Nun meine Zwillingsschwester. Vor 14 Tage noch mein Mann mit Schlaganfall. Ich selbst voll berufstätig. Am liebsten möchte ich nur noch wegrennen (aber das ist im Moment Nebensache). Nun stelle ich mir die Frage, ist das bei meiner Schwester schon der Sterbeprozess? Jeden Abend wenn ich zu Bett gehe, habe ich Angst, dass nachts das Telefon geht. Sie hat bereits Wesensveränderungen. Sie will nicht mehr telefonieren. Ihr ist ständig übel. Sie hat starken Durchfall. Aus dem Krankenhaus wurde sie am 10.10. entlassen „in gutem Allgemeinzustand“?!?! Ich kann es nicht verstehen. Seit dem Wochenende wieder vermehrt blaue Flecke an Beinen und Armen. Ich bin wirklich, wirklich ratlos. Am 19.11. ist der erste Kontrolltermin in Bonn, manchmal denke ich, bis 19.11. ist der Weg noch wo lang für sie. Ich möchte so gerne, dass sie nicht mehr leidet.

Euch allen hier wünsche ich viel Kraft

Huntze

Liebe Heike!
Du sagst es: "geht an die Grenze des Ertragbaren"
Ich verstehe deine Worte: Wir möchten aus Liebe nicht mehr, dass unsere Liebsten Leiden. Nur ich denke mir jeden Tag: Hoffentlich kann er bald gehen...und dann....
Ich weiß es nicht!
Heute habe ich wieder im Hospiz angerufen ob die Nacht ruhig war und gefragt was denn noch auf mich zukommt.
Gestern hat mein Mann mich nicht erkannt. Das tat schon weh. Wir sind seit 21 Jahre zusammen. Mein Ehemann, Geliebter, Bester Freund!
Die Dame vom Hospiz hat gemeint ich muss mich auf noch härtere Zeiten einstellen. Morgen habe ich ein Arztgespräch vom Hospiz.
Ich möchte auch nur mehr wegrennen.
Wenn mein Mann bis Weihnachten nicht mehr bei mir ist, möchte ich nicht alleine sein. Ich informiere mich jetzt schon um eine Rundreise nach Kuba. Bin ich halt irgendwo alleine am Strand, und heule mir alles raus. Obwohl noch mehr weinen als jetzt? Naja, da ist sicher noch was drinnen....

möchte das gar nicht schreiben, Aber euch allen auch viel Kraft
das höre ich jetzt schon sooft....

fasulia

@HeikeLev
es klingt als betreue deine Zwillingsschwester kein anderer Arzt? die blauen Flecken sind wahrscheinlich/vllt. Thrombozytenmangel...
ich denke du solltest ein Palliativteam dazu holen- die Beschwerden sind zu lindern!

HeikeLev

@Fasulia, sorry habe ich mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Sie wird von einem Neurologen und Onkologen betreut. Gleich hat sie einen Termin beim Onkologen, der auch die Blutwerte überprüft.

Vorige Woche ist sie ins Krankenhaus gekommen, da sie einen Infekt hatte und kaum Luft bekam (COPD). Da ist sie dann auf die Internistische Station gekommen und dort hatte ich persönlich das Gefühl, das die Ärzte nicht so recht wusten, was sie machen sollen. Ihr Allgemeinzustand ist sehr schlecht.

Wie holt man ein Palliativteam dazu?

@Huntze, danke für Deine lieben Worte. Fühle Dich umarmt.

fasulia

@HeikeLev
ich denke oft läuft das über den Hausarzt oder den Onkologen- doch es besteht auch die Möglichkeit sich direkt an den A m b u l a n t e n -p a l l i a t i v e n- P f l e g e d i e n s t vor Ort zu wenden.(Adresse im Internet unter dieser Bezeichnung oder bei der Krankenkasse oder Pflegestützpunkt erfragen- manche nennen sich auch Palliativteam oder Spezialisierte ambulante palliative Versorgung = SPAV )
Sie klären bei einem Hausbesuch oder am Telefon ihre Zuständigkeit.

Vllt. hilft ja heute schon der Besuch beim Onkologen- evtl. Medikamente- die Situation zu entschärfen.

HeikeLev

@Fasulia, vielen Dank
Alles Liebe
Heike

Sverige

Hallo HeikeLev

bei meiner Mama hatten wir das Palliativ Ambulante Netzwerk dabei.
Unser Hausarzt hat meine Mama dort angemeldet. Das Netzwerk besteht aus einem Pflegedienst der Palliativ tätig ist, einer Notrufnummer unter der man 24 Stunden am Tag einen Arzt erreichen kann, falls der Hausarzt nicht erreichbar ist sowie Kontakt zum örtlichen Hospizkreis.
Das ganze wurde von einer supernetten Dame koordiniert, die sich um alles gekümmert hat. Sie hat auch die Pflegehilfsmittel vermittelt...

LG
Sverige

Soraya

Hallo ihr lieben, ich muss auch bald gehen, alleArztberichte. ein dicker Ordner lauten.... tumor restlos operativ entfernt, aber gar nicht wahr, hat seit März weiter heimlich gestreut, keine Rede mehr von Strahlungsschäden, habe jetzt vier zumore, gegen alles resistent scheiße

Huntze

Liebe Soraya!
Es tut mir so Leid, dass dieser schei... Tumor wieder gestreut hat.....

Ich halte dich ganz fest in meinen Armen!
Ich hoffe, du hast gute Freunde die dich in dieser schweren Zeit unterstützen können.
glg
Huntze

HeikeLev

Liebe Soraya,

ich habe keine Worte mehr. Wenn ich andere oder Dein Post's sehe, werden meine Ängste und Sorgen ganz klein.

Ich kann nichts anderes tun, als Dich, liebe Soraya, Gedanklich fest in die
Arme zu nehmen.

Heike

Hopehelp

Liebe Soraya,

dein Beitrag macht nicht nur mich sehr traurig.

Die richtigen Worte zu finden,fällt schwer.

Ich umarme dich ganz fest und wünsche dir von ganzem Herzen
liebe,verständnisvolle Menschen ,welche dich unterstützen,dir Halt,Liebe und Kraft geben .

Ich bin in Gedanken bei dir.

Herzlichst

hopehelp

Hopehelp

Liebe Soraya,

wie geht es dir?
Bitte gib ein Zeichen.

Ich umarme dich ganz herzlich und bin in Gedanken bei dir.

Alles Gute und viel Kraft.


Herzlichst
Hopehelp

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