Liebe KaSy, lieber Willy, liebe Mego13
Vielen lieben Dank, dass Ihr Euch so viel Zeit genommen habt für mich. Ich fühle mich sehr verstanden und bin froh, dass ich hier sein darf und mich mit Euch austauschen kann, denn oft können nicht verstehen, dass ich einfach noch nicht alles machen mag oder kann. Vielleicht wird das auch nie mehr so gehen.
KaSy, als ich Deine Worte las, musste ich weinen und ich dachte die ganze Zeit, dass Du so recht hast und zwar mit jeden Satz und jedem Wort. Du sprichst aus Erfahrung und Deine Worte helfen sehr. Ich hatte lange, lange Symptome und wurde nie richtig ernst genommen. Alles wurde auf den Stress geschoben (drei kleine Kinder und Job), dabei habe ich meine Hausärztin so oft gefragt, ob im Kopf wirklich alles stimmt. Die Diagnose war dann wie eine Erleichterung, aber natürlich auch ein riesiger Schock. Mein Neurochirurge konnte mich nach dem 2. Gespräch zum Glück beruhigen. Ich habe mich auf die Operation vorbereitet so gut es ging und obwohl er mir sagte, dass sie eventuell zweimal öffnen müssen, weil unklar war, wie stark das Meningeom mit dem Sinus Sagittalis verwachsen war, versuchte ich immer positiv zu bleiben und glaubte daran, dass alles in einem Mal entfernt werden kann. Ich war so glücklich, dass alles gut geklappt hatte und blieb weiterhin positiv. Ich habe mich zuhause drei Wochen zu 90% geschont (es ging gar nicht anders) und habe danach wahrscheinlich einfach zu schnell zu viel gemacht. Irgendwie wollte ich für meine Kinder (und auch für mich), dass alles wieder normal ist. Aber ich lerne nun akzeptieren, dass einfach nicht alles perfekt sein kann und dass es nie mehr so sein wird, wie es war. Deswegen muss es ja nicht schlechter sein. Auf jeden Fall versuche ich nun auf meine Psyche zu achten, sie ernst zu nehmen, mich mit ihr zu einigen, denn sie meldete sich. Nach dem MRT-Befund war ich irgendwie auch enttäuscht. Ich fand das so seltsam, dass ich keine Luftsprünge machen konnte, denn ich wollte ja genau das und nur das hören, was der Neurochirurg sagte. Mit der Arbeit beginne ich schrittweise, so wie Du es schreibst, denn so hat es die Hausärztin empfohlen. Ja, vielleicht schaffe ich es noch nicht im Mai…Es tut mir sehr leid, dass Du diese schlimme Erfahrung machen musstest und danke Dir, dass Du mir diesen Hinweis gibst und mich bestärkst, auf meine Psyche zu hören.
Deine Nachricht hat mir auf jeden Fall unglaublich geholfen und ich werde sie immer wieder lesen, wie es Willy schreibt.
Willy (Toffifee), ch musste schmunzeln ab Deinen Worten. Im Sprint war ich nie gut ;-) und ich habe auch keine Ambitionen gut zu werden ;-). Ich möchte mich einfach wieder wohl oder wohler fühlen in meinem Körper. Wieder mich selbst sein. Ich denke nun auch positiv, dass das Kribbeln/Ziehen bald verschwindet und sollte es wieder kommen, dann kenne ich es und weiss, dass es wieder gehen wird. Es tut mir so leid, dass Du nach der Operation auch noch eine Lungenentzündung hattest. Das war bestimmt unglaublich schwer. Auf der Station im Spital gab es jemanden, der zwei Tage nach der Operation Corona bekommen hat. Ich habe so oft an ihn/sie gedacht. Vielen Dank auch für den Hinweis mit dem „Tagebuch“. Das ist eine gute Idee. Ganz, ganz lieben Dank.
Mego13, Du hast recht. Ich weiss am Besten, was ich brauche. Irgendwie schaffe oder schaffte ich es einfach nicht, es auszusprechen und durchzuziehen. Irgendwie fehlte auch die Kraft. Du hast mich bestärkt. Ich möchte das nun ändern und bewusster schauen, was mir gut tut und was ich brauche. Es wird auch für mich ein grosser Lernprozess sein und wohl nicht immer einfach sein, doch ich möchte es versuchen, denn ich weiss, dass es so richtig ist. Ich wusste das mit der Vernarbung am Hirn nicht. Danke für den Hinweis. Mein Neurochirurge hat mir nur gesagt, dass sich die Neuronen nun neu finden müssen und es fokale Anfälle geben kann (ich habe ab und zu Muskelzuckungen, was ich nicht weiter tragisch finde). Danke auch für Deine Worte. Sie tun mir sehr gut.
Ganz liebe Grüsse
Mogli79