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pefix

Hallo,

mein Bruder und ich sind beide Hirntumorpatienten.

Bei meinem Bruder wurde vor ca. einem Jahr aufgrund eines epileptischen Anfalls nach einem MRT ein Hirntumor diagnostiziert. Der Tumor wurde vor ca. 11 Monaten operativ entfernt.

Aufgrund dessen haben sich auch die restl. Brüder einer MRT Untersuchung unterzogen und auch mich hat es getroffen. Mein Tumor wurde vor ca. 9 Monaten operativ entfernt - die Sache ist als auch für mich keine "Unbekannte".

Nun wurde Anfang dieses Jahres bei meinem Bruder ein aggressiv wachsender Rezidivtumor entdeckt. Dieser wurde vor drei Wochen operativ entfernt. Die OP verlief hervorragend die Ärzte wollten Ihn möglichst schnell (bereits 3 Tage nach der OP) aus dem Krankenhaus in seine gewohnte Umgebung entlassen. Die Familie hat sich geweigert Ihn am Samstag nach Hause zu nehmen, da uns das Risiko einer möglichen Komplikation während des Wochenendes als zu hoch erschien. Montags wurde dann aber nochmals dazu angeraten ihn doch wieder in sein gewohntes Umfeld mit zu nehmen.

Kaum zu Hause erlitt mein Bruder mehrere schwere epileptische Anfälle. Diese wurden dann von den Notärzten und auch im Krankenhaus großzügig medikamentös behandelt. In Folge der Absetzung des Levitiracetams und der neuen Medikamente litt mein Bruder Tage lang unter schweren Psychosen, Depressionen und dem Verlust seines Kurzzeitgedächtnisses. Diese besserten sich nicht wirklich. Mitte letzter Woche wurde dann in einer Notfalloperation ein Abszess entfernt der den Ärzten bereits mehrere Tage zuvor in einem MRT aufgefallen war entfernt.

Nun muss er eine längere Antibiose über sich ergehen lassen (ca. 5 bis 6 Wochen). Da der histologische Befund gem. unserer Erwartungen nicht sonderlich gut ausfiel und gem. der Ärzte eine möglichst baldige Kombitherapie (Strahlen- und Chemotherapie) angezeigt ist wollen wir nicht unnötig Zeit verlieren.

Nach meiner Operation hatte auch ich eine kurze Therapie mit Antibiotika, da sich meine Wunde entzündet hatte. Die Chemotherapie konnte nicht begonnen werden bis die Antibiose "durch" war.

Leider sind wir aktuell ein wenig verloren und ratlos was das weitere Vorgehen anbelangt...

Kurzum: Kennt sich jemand besser aus wie lange die Wartezeit zwischen Beendigung der Einnahme der Antibiotika und dem Anfang der Kombitherapie ist.

Wir sind für alle Antworten dankbar!

(mein erster Post und dann gleich so ein Roman... Sorry!)

Prof. Mursch

Da sowohl die Chemotherapie als auch die Strahlentherapie die Körperabwehr schwächen (immunsuppressiv sind), wird man natürlich warten, bis der Abszess ausgeheilt ist. Das sieht man beispielsweise in MRT Kontrollen und auch anhand der Entzündungswerte im Blut.
Wie lange das im Einzelfall ist, kann man nur in Kenntnis des Patienten und des Verlaufes einschätzen.
Im Allgemeinen wird man wohl eine Intervall von einem Monat nicht unterschreiten, vielleicht sogar mehr.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

pefix

Guten Abend Herr Prof. Dr. Mursch,

vielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Das hilft sehr viel weiter da bei uns nun erheblich mehr Klarheit herrscht als dies vor Ihrer Antwort der Fall war.

Mit freundlichen Grüßen

FP

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