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Thema: Wie oft besucht ihr eure Angehörigen im Krankenhaus?

Wie oft besucht ihr eure Angehörigen im Krankenhaus?
zo rac
08.08.2015 22:44:19
Wie oft besucht ihr eure Angehörigen im Krankenhaus?

Leider frage ich euch das, da ich ein schlechtes Gewissen bekommen. Wir haben eine kleine Tochter und keine Großeltern hier.
Mein Mann liegt nun seit April fast durchgängig im Krankenhaus / Reha und mir werden tägliche Besuche zuviel, gerade auch da mein Kind nicht mehr mit ins Krankenhaus kommen will. Ich fahre sie dann zu Freunden, dann ins KH, wieder abholen und nach Hause.
Aber auch so wird es mir gerade zu viel. Am liebsten würde ich für eine Woche verreisen und alles hier vergessen.
Da ich meinen Partner aber gleichzeitig Liebe und er sonst nur seine Eltern als Besuch hat, mache ich mir negative Gedanken und bin im Zwiespalt.
Hingehen ohne es zu wollen ist blöde
Nicht hingehen und ein schlechtes Gewissen haben ist auch blöd.

Wie geht ihr in so einer Situation mit eurem Gewissen um?
zo rac
biene 48
08.08.2015 23:12:06
Hallo zorac,
ich kann das gut verstehen, man versucht immer allem gerecht zu werden.
Mir war es manchmal auch zuviel, arbeiten, KH, einiges an Schreibkram und noch das nötigste im haushalt zu erl.
aber ich kann nur sagen, verbringe so viel zeit wie möglich bei ihm.
ich hatte mir mal 1 Tag in der woche genommen, nicht zu fahren.
aber wirklich gut ging es mir dann aber auch nicht, weil der kopf nie frei ist nach solch einer Diagnose. Welche therapien bekommt den dein mann?
Was wurde gesagt und wie alt ist euer kind?
LG Sabine
biene 48
zo rac
08.08.2015 23:33:16
Eigentlich war gerade alles wieder gut, op war gut, Bestrahlung war gut - er hätte aus der Reha nach Hause gekonnt, hätten sie nicht Eiter in seinem Kopf gefunden. Nun haben sie ihm seinen Schädel Knochen heraus genommen, er bekommt die maximale Antibiotikagabe in die Vene. Ihm geht es aber gut dabei. Jetzt müssen wir erstmal abwarten. Er hat keine Einschränkungen.
Mein Kind ist 7.
zo rac
kaho
08.08.2015 23:34:01
Hi,
ich empfinde es ganz anders. Ich will am liebsten jede Minute bei meiner Ma sein - seit März. Wenn ich weg muss, weil ich ja arbeiten muss und in einer anderen Stadt wohne, bekomme ich jeden Montag Heulkrämpfe und kann kaum arbeiten. Als sie im KKH war, hab ich sogar dort mit übernachtet. Ok, das ist vielleicht schon ungewöhnlich, aber ich war froh, dass ich das machen konnte.

Doch jeder ist anders und es hängt auch sehr von den Umständen ab. Es gibt kein richtig und kein falsch, denke ich.

Was ich aber immer wieder feststelle: als Angehöriger neigt man dazu, sich selbst zu bemitleiden. Auch in unserer Familie muss ich meinen Leuten ab und zu sagen, hört auf zu jammern - ihr seid nicht krank. Jammern darf nur Ma.

Also hier meine Antwort: Reiß Dich zusammen, atme tief durch, nimm Dir kurz etwas Zeit für Dich, um Kraft zu tanken. Wenn Du damit fertig bist, dann geh wieder zu Deinem Mann - und zwar täglich. Klingt hart ich weiß, aber ist ehrlich gemeint.

Überleg, was ihr zusammen machen könnt im KKH. Kannst Du ihm vorlesen oder könnt ihr zusammen was spielen? Macht ihr zusammen Kreuzworträtsel oder sogar einen Spaziergang? Was ist möglich?
kaho
zo rac
08.08.2015 23:43:22
Das ging gut, als mein Kind bei der Oma war.
Und was soll meine kleine Tochter in der Zeit machen?
Sie geht nicht mit, sie hat langsam genug vor allem, vor den Komplikationen, den Gerüchen, den mitpatienten, dem Blut, dem Tod etc
Ich denke, alleine wäre das anders, es ist das "zerteilen" was so stark zusätzlich belastet.
Wie hast du das mit deinem Kind in der Zeit gemacht?
Liebe Grüße
zo rac
rokohu
09.08.2015 00:13:58
Liebe zorac,
ich habe meine Tochter als sie noch im Krankenhaus bzw. Aus palliativstation lag mehrmals am Tag besucht. In der Situation, in der man sich als Tumorerkrankter befindet, ist man zum einen über jeden Besuch dankbar zum anderen macht man sich Vorwürfe wenn man nicht da ist.
Für mich war es immer sehr wohltuend, wenn ich der Pflegerin zum beispiel beim waschen helfen durfte. Natürlich ist es ein problem mit einem siebenjährigen Kind. Ihm fehlt natürlich die indentifikation mit dem erkrankten. Ist wohl nicht sein Vater? Hast du nicht die Möglichkeit den kleinen bei einem bekannten oder Freund in Obhut zu geben,damit du zu deinem liebsten fahren kannst.
Ich wuerde Alles dafür tun, so lange und so oft wie möglich zu besuchen. So eine Tumorerkrankung ist dermassen gemein. Es gibt drastische Veränderungen von heute auf morgen. habe das selbst miterlebt. Auf einmal kann man über Nacht nicht mehr sprechen, totale Aphasie. So war es bei meiner Tochter. Hinterher sagt man sich, warum war ich nicht oefter für ihn da??
Es gibt Auch ehrenamtliche bei den wörtlichen palliativteams, die sich um Kinder kümmern können. Natürlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was möglich und verkraftet werden kann. Mann muss das Auch mit seiner Berufstätigkeit in Einklang bringen.
Tue bitte etwas mehr als möglich, vermeide damit dass du später sagt, weshalb habe ich mich nicht mehr um ihn gekümmert!!
Du brauchst unheimlich viel kraft und Energie. Ich hoffe du kannst das aufbringen. Ich habe mit meiner Tochter fünf Jahre lang gekämpft.
Kampf gegen einen gemeinen Gegner.

Wuensche dir alles erdenklich gute und Kraft.
Rokohu
rokohu
Paul60
09.08.2015 00:25:41
Liebe zorac,

ich schließe mich meinem Vorschreiber an. Mein Sohn war fast 4 Monate im Krankenhaus und Reha. Ich habe ihn da jeden Tag besucht. Ich wusste, dass er in der behandlungsfreien Zeit immer wieder über seine Krankheit sinnieren würde, er aber auch die Nähe der Familie brauchte. Es gab für mich nichts wichtigeres, ihm das zu geben, was er sich wünschte.
Auch wenn es sehr stressig war, die Physis und die Psyche sehr mitgenommen war, habe ich mir immer wieder gesagt, dass er die Nähe und Hilfe braucht. Als er letztes Jahr wieder zu Hause war, hat er mir gesagt, dass es für ihn unbezahlbar war, dass er jeden Tag Besuch bekommen hat.
Natürlich ist die Organisation, gerade auch wenn man ein Kind hat, schwierig.
Ich würde aber alles versuchen, eine Betreuung zu finden. Dein Mann wird es Dir sicher danken.

Ich wünsche Dir Kraft, Stärke und Hoffnung
Paul
Paul60
Andrea 1
09.08.2015 01:10:46
Liebe Zorac, versuche dich mal an den Verein für Kinder krebskranker Eltern zu wenden, vermutlich wird man euch von dort sehr gute Tipps und Unterstützung geben können.
Wenn wider Erwartens nichts machbar ist, dann wende dich bitte an die Deutsche Hirntumorhilfe.
Wenn man noch ein so kleines Kind hat, dann sind solche Krankheitsfälle innerhalb der Familie besonders schwerwiegend. Ich hab das damals mit meinem Sohn erleben müssen.
Innerhalb von nur 1,5 Jahren verstarben in unserem Familien- und Freundeskreis 7 liebe Menschen. Unter anderem verstarben auch seine beiden Omis. Kurze Zeit später musste sein Papa ins Krankenhaus, weil er sich mit dem Borreliosevirus infizierte. Er hatte bereits halbseitige Lähmungserscheinungen. Damals wurde er für ein viertel Jahr stationär behandelt, während ich mich um Kind, Arbeit und meine Führerscheinprüfungen bekümmerte.
Auch ich besuchte ihn jeden Tag.
Ehrlich gesagt weiß ich heute nicht mehr, wie ich das alles schaffte, aber irgendwie ging es - es musste ja sein.
Allerdings hatten wir noch ein weiteres Problem, was ich aber rel. spät erst erkannte. Auch mein Sohn wollte seinen Papa nie besuchen, er weigerte sich strikt dagegen.
Ich merkte jedenfalls, dass die vermeintliche Abneigung meines Sohnes, seinem Papa gegenüber beinahe täglich stieg und das machte mich zusätzlich sehr traurig.
Ich bestand meine Fahrprüfungen beide auf Anhieb und brauchte von da an wenigstens nicht mehr tägl. 3x mit dem Bus umsteigen, um meinen Mann besuchen zu können.
Irgend ein Gespräch zwischen mir und meinem Sohn brachte mir die Erkenntnis, dass mein Sohn seinen Papa nicht sehen wollte, weil er riesige Angst hatte, dass auch er sterben wird, weil es ja bei so vielen anderen vorher auch so geschah.
Ich schaffte es, ihn unter einen Vorwand ins Klinikum zu bringen.
Als er merkte, wo wir uns befanden, wollte er zuerst weglaufen.
Welch ein Glück, dass es seinem Papa an diesem Tage tatsächlich gut ging. Ich hielt ihn auf und sein Papa eilte schnell zu uns, schnappte ihn sich und kasperte mit ihm herum. Das Eis war gebrochen...

Das Schlimme daran war, dass er es uns nicht gesagt hat,dass er diese große Angst um seinen Papa hatte. Wir mussten echt selber darauf kommen. Mir gegenüber zeigte sich unser Sohnemann total desinteressiert, was aber überhaupt nicht der Fall war. Er war eher, wie gelähmt vor Angst und Unwissenheit, aber das erfuhren wir erst einige Jahre später, als wir mit ihm darüber sprachen.
Wie bereits geschrieben liebe Zorac, versucht an den Verein zu gelangen (einfach danach googlen), denn sie können euch sicher gut helfen, um das Verhalten eurer Tochter nachzuvollziehen, ihr zu helfen mit der Erkrankung ihres Papas und deiner damit verbundenen verstärkten Zuwendung für ihren Papa umzugehen, eure Gesamtsituation besser zu verstehen.
Viel Kraft und Verständnis für euch und viele schöne gemeinsame Zeit mit ihm.
LG Andrea
Andrea 1
TumorP
09.08.2015 08:40:15
Hallo Zorac, habe mich am Tag der Diagnose vom Arzt arbeitsunfähig schreiben lassen. Habe meine Frau in die AHB begleitet. War jeden Tag von ca. 9:00 bis 18:00/ 20:00 im Krankenhaus. Wenn sie wach war hat sie kurz auf mein Handy angerufen. Ich saß im Aufenthaltsraum, habe gelesen oder mit dem Tablett "gespielt". Wenn sie mal zwischendurch 1 Tag allein im Zimmer war habe ich dort auf dem Stuhl, an die Wand gelehnt auch "geschlafen/gedöst". Als sie laufen konnte sind wir in die Cafeteria, damit ich was zu Mittag bekam. War für sie trotz Aufzug eine "Weltreise". In der AHB habe ich sie zu den Therapien meist begleitet und vor der Tür gewartet. Dann sind wir gemeinsam noch etwas gelaufen. Das hat sich dann gesteigert. Als sie wegen des Status ins Krankenhaus musste, ebenso. Das war / ist eine sehr harte Zeit. "Nebenbei musste / muss" ich vorher und nachher morgens und abends meine Pflegebedürftige demenzkranke Mutter noch 1 km von uns entfernt voll versorgen.
WIR waren zusammen- auch wenn sie viel geschlafen hat-ich war da, wenn sie wieder wach war und lächelte.
Wie sieht es mit Kindergarten / Schule für das Kind aus? Oder 3 Wochen Kinderkur? Wenn Du nicht arbeiten brauchst hast Du morgens Zeit für das Krankenhaus.
Viel Kraft
TumorP
TumorP
zo rac
09.08.2015 09:01:11
Danke für die vielen Anregungen
zo rac
Schwan01
09.08.2015 11:46:31
Liebe Zorac,

es ist eine tägliche Gradwanderung, man möchte allem gerecht werden, alles RICHTIG machen, aber auch wir sind Menschen.

Wie wir die Diagnose am 18.09.13 bei meiner Tochter bekamen , wurde ich von meinem Hausarzt sofort krank geschrieben, wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich unbezahlten Urlaub genommen um jeden Tag bei meiner Tochter sein zu können, damals ließ sie es zu, ich war am Vormittag bei ihr, mein Mann kam am Nachmittag, da schlief sie oft, aber sie war immer kurz wach und schenkte ihm ein Lächeln, ihr Lebensgefährte kam danach.

Ich stell es mir äußerst schwierig vor, wenn euer Kind nicht mit in die Klinik fahren möchte, es ist für auch für euer Kind nicht leicht, jetzt den Papa so krank zu wissen, die Gerüche usw. in der Klinik - naja wer mag diese schon.

Auch ich mag keine Krankenhäuser, bin selber sehr oft und lange in Klinken gewesen, aber nachdem meine Tochter 14 Tage in der Klinik lag, war die Abneigung vergessen.

Du hast von den Vorschreiber einige wertvolle Tipps bekommen, vielleicht ist die Sozialberatung der Klinik eine Hilfe oder in jeder größeren Stadt gibt es den Krebsverein.

ich bin nicht rund um die Uhr am Bett gesessen, war dann mal im Park spazieren oder habe Sachen erledigt die meine Tochter für ihren Aufenthalt brauchte, dieses habe ich dann immer mit einer Tasse Kaffee in einem Cafe verbunden um wieder kraft auf zu tanken.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft , alles Liebe,

herzliche Grüße
Schwan01

PS. Nutz die Zeit mit deinem Mann, der Tumor ist unberechenbar, lässt den Menschen sehr verändern, wir alle hier wissen vor welcher großen Aufgabe du stehst, ich drück dich ganz lieb.
Schwan01
Rehsis
09.08.2015 13:28:59
Hallo Zorac,
das ist eine wirklich schwierige Situation für Dich und ich kann sehr gut verstehen, in was für Konflikten Du Dich bewegst. Zu Beginn der Erkrankung Deines Mannes mag das alles ja noch machbar gewesen sein, aber je länger dieser Zustand anhält, desto schwerer wird es für Dich, alles zu stemmen und zu kompensieren und inzwischen bist Du am Ende Deiner Kräfte.
Du bist ja auch nur einmal auf der Welt, da kann man schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein. Sich krank schreiben zu lassen, mag eine Option sein, um sich Luft zu verschaffen, man muss es sich aber auch leisten können und da ja Dein Mann schon im Krankengeld ist, sprich es da schon finanzielle Einbußen gibt, ist es wahrscheinlich nur schwer umsetzbar.
Ich sehe es so: Deine Tochter ist klein und braucht Dich, sowohl für ihre Entwicklung und geistige Versorgung, als auch für die schulische Begleitung. Sie hat nur Dich und Freunde kann man auch nur begrenzt lange strapazieren. Dein Mann ist zwar schwer krank und seine Lebenszeit möglicherweise auch nur noch begrenzt, aber er ist erwachsen und seine Eltern sind auch noch da. Warum müsst ihr alle jeden Tag bei ihm sein, ihr könnt Euch doch abwechseln. Wenn Du z.B. Samstags und Sonntags bei Deinem Mann warst, kannst Du Montag auch mal zu Hause bleiben, dann besuchen seine Eltern ihn. Du dann wieder Dienstag und Donnerstag und Mittwoch und Freitag kümmerst Du Dich um Euer Kind. Es hilft doch keinem, wenn Du Dich zwischen allem zerreißt und am Ende zusammen brichst. Oder Dein Kind irgendwo auf der Strecke bleibt. Dass sie nicht mehr mit ins Krankenhaus möchte, kann ich sehr gut verstehen, es ist auf Dauer nicht der richtige Ort für so ein kleines Kind und um nicht andauernd der Angst um den geliebten Vater ausgeliefert zu sein, was ein Kind wahnsinnig belastet, muss sie sich dem entziehen. Gleichzeitig wird sie auch mal eifersüchtig sein, wenn Du mehr Zeit für den Vater aufwendest, als für sie und sich dann entsetzlich schämen, weil er doch so krank ist. Das geht auf Dauer nicht. Rund um die Uhr kann man nur bei seinem Partner sein, wenn man entweder keine Kinder hat oder diese schon erwachsen sind, ansonsten ist das meiner Meinung nach nicht machbar und Eure kleine kommt definitiv zu kurz. Ich denke, wenn Du mit Deinem Mann darüber sprichst, wird er es auch verstehen und Du darfst Dich auch ohne schlechtem Gewissen sowohl Deinem Mann, als auch dem Kind widmen. Jedem zu seiner Zeit und dann dafür aber auch voll und ganz!
Herzliche Grüße
und alles Gute für Dich und Deine Lieben,
Iris
Rehsis
chris74
09.08.2015 15:15:29
Liebe Zorac,
ich kann mich Rehsis nur anschliessen, deine Tochter braucht dich auch und
es bringt niemanden etwas, wenn auch du zusammenbrichst!
Du wirst bestimmt einen guten Weg finden.
Pass auf dich auf.
Liebe Grüße
Ute
chris74
Lara
09.08.2015 18:13:44
Hallo Zorac,
Wir haben die Vereinbarung. Erst kommen die Bedürfnisse der Kinder. Wenn also täglich arbeiten, Kinder, kochen, Hausaufgaben, einkaufen, Wäsche .... gemacht werden müssen. ..ist es nicht über Wochen möglich täglich zu besuchen.
Wir haben aber täglich telefoniert (mehrmals)...manchmal bin ich morgens vor der Arbeit nur kurz für einen Kuß zu ihm. Er hatte dafür Verständnis.
Die Erfahrung hat mein Mann auch gemacht als unser drittes Kind zur Welt kam und er nur 1 Woche all diese Aufgaben erledigen wollte.... hat nicht so ganz funktioniert;)
Unsere Psychonkologin sagt auch erstmal kommen die Kinder. ... auf Dauer kann man es nicht den Kranken auf Platz 1 setzen und die Bedürfnisse der Familie zurück zu stellen. Das Leben geht weiter.
Für die Kinder ist es enorm wichtig für sie da zu sein ihnen auch in dieser Situation zu vermitteln du bist für uns wichtig. Deine Tochter braucht dich.
Dein Mann ist zwar krank aber wenn ich dich richtig verstanden habe geht es nur um die Bakterien.
Ich habe auch immer ein schlechtes Gewissen :( kann es irgendwie nicht abstellen.
Aber es ist enorm wichtig für die Kinder normal zu leben, nicht immer Rücksicht zu nehmen.
Ich denke es ist ein Unterschied ob ich mich parallel noch um ein kleines Kind kümmern muss oder um eine andere kranke Person oder um mein krankes Kind...
Pass auf dich auf deine Kraft brauchst du später vielleicht noch.
Ich melde mich später noch per PN
Nur diese Woche ging bei uns irgendwie alles schief... ich hätte 48 Stunden pro Tag gebraucht.

LG
Barbara
Lara
Snatam
09.08.2015 18:52:48
Hallo Zorac,
Denke auch an dich! Warum wurden denn Hilfsdienste für pflegende Angehörige eingerichtet? Weil es für Angehörige eine wahnsinns Anstrengung ist, für alle da zu sein. Der kranke Mann, das von dir abhängige Kind und und und...

Du hast ein Recht darauf, dass du für dich da bist, auch jetzt. Sogar vor allem jetzt. Was ist denn, wenn du nicht mehr kannst? Wer hat davon etwas? Und das will garantiert auch keiner.

Ich habe 4,5 Monate intensivierte Chemotherapie hinter mir, liegend im Krankenhaus (1997). Ich kenne also die Sicht dessen, der Krank ist nur zu gut. Auch Tage ohne Besuch. Mir half es sehr, wenn mir erzählt wurde, sodass ich indirekt am Leben teilhatte

Warum solltest du ein schlechtes Gewissen haben? Du darfst ein gesundes Leben leben. Das steht dir zu.
Ich, als die ewige Kranke, wünsche mir Hilfe und Verständnis. Aber ich will auf gar keinen Fall, dass Menschen sich aufopfern.

Natürlich bringst du Opfer, aber nicht dich selbst aufopfern. Da hat keiner was von.
LG Snatam
Snatam
enie_ledam
09.08.2015 19:55:20
Warum redest du nicht einfach klar Text wie es dir geht und was für Probleme es gibt. Dein Kind kann doch bei einem Freund spielen ich denke die Eltern verstehen deine Situation und helfen gerne. Ich hätte früher eine Tante und Onkel auf der anderen str Seite. Sie hatte einen Wellensittich da hab ich gerne mit gespielt. Und dein Partner ist bestimmt auch einverstanden wenn du mal 1-2 Tage nicht kommst.
enie_ledam
zo rac
09.08.2015 22:45:18
Danke, wir haben alles besprochen. Aber eure Erfahrungen haben mir trotzdem (und auch noch immer) geholfen.
Es ist positiv erklärt und geklärt.
zo rac
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