Hallo moodi,
vielleicht ist Dein Entscheidungsprozess schon weiter als der Stand in diesem Thread.
Bei einer schweren Fazialisparese gibt es
- heute einige Operateure (NC, HNO), die bei einer großen AKN OP gleich Nerven mit transplantieren, um die drohende Fazialisparese zu vermeiden oder abzumildern.
- postoperativ die Möglichkeit einer Hypoglosso - Jump/Fazialis - Anastomose, dann wird der Zungennerv (oder ein Teil) auf der betroffenen Seite als "Starthilfekabel" an den Fazialisnerv gesetzt.
Ich kann Deinen Gedanken, die Fazialisparese in Kauf zu nehmen, wenn dafür endlich "Ruhe im Schacht" ist, sehr gut verstehen. Als ich zum ersten Mal mein Gesicht nach der OP sehen/erkennen konnte, dachte ich nur: So siehst Du also jetzt aus.
Irgendwann ging mir dann der Song von Dieter Hallervorden "Mit dem Gesicht kann man sich nur verstecken, mit dem Gesicht schafft man es nicht". durch den Kopf. Die Menschen, die mir wichtig sind (und waren) haben mich nach der OP so akzeptiert, wie ich bin, das hat mir sehr geholfen. Es hat auch Gaffer gegeben und Menschen, die mich ablehnen, weil ihnen die Mimik nicht geheuer ist, aber damit kann ich umgehen.
Mit viel Geduld (wirklich seeeeeeeeeeeeehr viel), vielen Übungen, kreativen Ansätzen, tollen TherapeutInnen, verschiedenen Akupunkturformen, noch mehr Servietten, Schnabeltassen, austesten, welches Essen, welches Glas, welches Besteck geeignet ist. Aber es ist Arbeit, das will ich nicht beschönigen! Da ich eine komplette Parese habe, sind auch die Nase und das Auge betroffen. Zum Glück gibt es MKG und Augenchirurgen mit dem Schwerpunkt Folgeschäden einer AKN OP.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Geduld und Zuversicht.
Beste Grüße
Pompi