Als ich das erste Mal in diesem Forum war ,wollte ich wissen was genau passiert mit meinem Vater in der nächsten Zeit und was können wir tun.Ich war auf vielen Foren und nirgens habe ich Antworten gefunden die ich so gern gehabt hätte.Nun ist mein Vater am Sonntag endlich erlöst worden.Glioblastom-ein Teufel,der einen verschwinden lässt bei fast vollem Bewußstsein und dem Versagen der wichtigsten Funktionen.
Mein Vater wollte Leben,er wollte Behandlungen und Lebensverlängerung bis zum Schluß.Leider konnte er nicht bestrahlt werden,da er mit seiner Krankheit Morbus Bechterew nicht in das Bestrahlungsgerät gelegt werden konnte.Wir haben versucht ihn aufzufangen,mit ihm zu reden soweit es ihm möglich war ,da die Sprachausfälle natürlich schlimm waren.Er hat viel geweint mit uns und auch gelacht.
Ich denke das wichtigste, in dieser schlimmen Zeit, ist der Zusammenhalt der Freunde und der Familie.Die Innigkeit die ich in diesen vier Monaten mit meinem Vater hatte,ist durch nichts zu ersetzen.Wir konnten uns erinnern an unsere gemeinsame Zeit und hatten Zeit zum Abschied nehmen.
Er war in den letzten zwei Monaten imHozpiz.Das war eine gute Entscheidung.Denn seine Würde zu erhalten war für ihn und uns so wichtig.
Dieser Tumor ist so schlimm.Mein Vater hatte gute Tage und schlechteTage.
Für Angehörige ,die wissen wollen wie der Verlauf dieser schlimmen Krankheit ist ,kann ich nur sagen-unbeschreiblich hilflos und machtlos.Alle Funktionen haben bei meinem Vater in dieser Zeit ausgesetzt.Sprechen,Laufen,Selbständigkeit.Er ist auch nicht ruhig eingeschlafen,er hat gekämpf und um Atem gerungen-12 Stunden lang ..Wir waren bei ihm und konnten nur seine Hand halten und ihm immer wieder sagen,du darft gehen.Auch die Morfingaben konnten ihn nur zeitweise ruhiger werden lassen.
Um fünf vor neun hat er dann seinen letzten Atemzug getan und war endlich erlöst.Ich glaube das er nun in einer besseren Welt ist.
Die vier Monate hören sich kurz an ,es war aber die längste Zeit die ich in meinem Leben mitmachen mußte.
Angehörigen kann ich nur sagen,seid stark und für die Kranken da.Nicht nur körperlich, sondern mit dem ganzen Herzen und eurer Seele.Redet über alles,denn ein Mensch muß mit sich und den Seinen im Reinen sein,um gehen zu können.
Er fehlt mir sehr.