Ich danke Euch erstmal.
Es ist schon eigenartig, wie unterschiedlich die Ausnahme-Ansprüche von den Krankenkassen gehandhabt werden und dass sehr viele darauf verzichten, weil sie zu krank sind, um sich durchzusetzen.
(Ironiemodus an: Man hat ja Verwandte und Freunde, die nehmen sich extra frei und fahren einen ja ...)
Das Fahrverbot wegen Epilepsie ist nun mal ein Fahrverbot, um andere und sich selbst (auch mit dem Fahrrad) nicht zu verletzen und es ist oft vorübergehend. (Das gilt auch für das Fahrverbot nach einer HT-OP, aber das ist ja oft durch KH und AHB fast abgedeckt.)
Weil das Fahrverbot vorübergehend sein kann, müssen doch gerade hier die Ausnahmegenehmigungen greifen, für die es extra eine Zeile in der "Verordnung einer Krankenbeförderung" gibt. Meine Hausärztin sieht das auch so und hat mir für die weitere Ausnahmegenehmigung das 3. Mal eine VO mit wieder anderen (zutreffenden) Diagnosen ausgestellt.
Eine erste Bewilligung hatte ich für drei Monate erhalten, ich kann aber die Voraussetzungen (höherer Pflegrad - könnte ich damit überhaupt noch Auto fahren? Merkzeichen a.G. - gibt es fast nur mit Rollstuhl) dafür nicht bekommen.
Ich kann meine Ärzte nicht mit "Öffis" erreichen, da in Öffis die Ansteckungsgefahr zu groß ist, Treppen den Zugang zu Bus und Bahn erschweren, es von den Haltestellen viel zu weit ist und ich einfach nach einer solchen Aktion viel zu kaputt wäre, um ein Arztgespräch nach der langen Wartezeit durchzustehen und dann auch noch zurück zu fahren. Also verzichtet man auf erforderliche Arztbesuche.
(Ironiemodus an: Man hat ja nur den einen Arzt für den einen einzigen Hirntumor und die eine einzige Therapie; zum Zahnarzt, Gyn., Augenarzt. Orthopäden, Hautarzt, HNO, ... und und und ... muss man ja nicht auch noch ... und psychologische Betreuung - wozu das denn ...)
Ich bin seit Mitte Juli 2016 akut krank und kämpfe mehr gegen die Bürokratie der Zuständigkeiten als dass ich die Chance habe, zwischen den sechs KH-Aufenthalten, den 4 OP, der Angst vor der nächsten OP zur Ruhe zu kommen.
Inzwischen weiß ich nicht nur über Hirntumorarten und deren Therapien jede Menge und mehr als mancher Arzt, sondern auch mehr über das System der Krankenkassen, Pflegekassen, Sterilität und Wundversorgung, Pflegedienste, Beihilfe, Haushaltshilfe ... als die dafür zuständigen gesunden und dafür bezahlten Berater.
Natürlich habe ich viele Leute, die mir ganz konkret helfen, aber jeglicher Versuch, durch den Papierkram durchzublicken, scheitert nach den ersten paar Minuten. Und ich habe inzwischen Angst vor dem Briefkasten und träume von Telefongesprächen, wo irgendwer wegen irgendwas auf mich einredet und ich verstehe das alles nicht mehr und weine oder raste aus ...
Sorry. KaSy