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Pichulina

Hallo,
Ich lese seid Tagen eure Beiträge. Einige machen mir Angst und manche bestärken mich darin weiter zu hoffen.
Bei meinem Mann wurde am 13.8.2020 ein Glioblastom 4 festgestellt :( er ist nicht methyliert und seid der OP ist sein rechtes Bein so gut wie gelähmt. Er kann nur bedingt ein paar Schritte laufen mit Rollator, sonst Rollstuhl, Treppen steigen geht gar nicht. Bestrahlung und Chemo ist momentan vorbei. Jetzt 4 Wochen Pause und dann wohl noch einmal Chemo.
Es ist sooo schrecklich und ungerecht, ich verstehe zum Teil die Welt nicht mehr...
Wir haben einen 10 jährigen Sohn und eine 5 jährige Tochter. Beide wissen nicht wirklich was los ist und sehen nur Papas Bein ist halt momentan krank.
Es sind einige hier die ebenfalls kleinere Kinder haben. Wir hadern mit uns was und ob und wann wir den Kindern mehr erzählen sollten?! Wir möchten ihnen keine Angst machen aber sie sind net doof und verstehen ja schon irgendwie das was anders läuft. Ich versuche sehr Stark zu sein aber nicht immer gelingt mir das. Daher hier meine Frage... Was würdet ihr in unserer Situation tun?
Liebe Grüße und danke für eure Ratschläge
Daniela

frida88

Hallo Pichulina,

als ich diese Diagnose bekam, hat mein Mann unseren Kindern (5,8,11) erklärt, dass ich schwer krank bin, dass das wahrscheinlich nicht mehr weg geht und ich wahrscheinlich irgendwann daran sterben werde. Für unsere Kinder war es schrecklich, natürlich! Aber sie konnten das dann einordnen.

Ich musste ständig schlafen, konnte anfangs nicht richtig sprechen, nicht richtig laufen...es war furchtbar. Aber ich weiß von den Kindern, dass es für sie noch schlimmer gewesen wäre, wenn sie das alles nicht gewusst hätten und ich dann dann an dem Tumor gestorben wäre. Sie mussten schon sehr früh "erwachsen werden", das sah man ihnen auch an (an meinem 50 Geburtstag sagte jemand zu meinem ältesten Sohn: "Jetzt siehst du so aus, wie es deinem Alter entsprich"t).

LG, frida88

Pichulina

Liebe frida88, vielen Dank für deine Rückmeldung.
Ich denke auch, daß sie in gewissen Situationen besser damit umgehen könnten und vieles einfach auch nur besser verstehen werden.
Aber es ist sehr sehr schwer und bricht mir das Herz wenn ich nur daran denke :(
Ich hab gesehen, dass du bereits einige Jahre mit der Krankheit lebst, was mir auch Hoffnung macht
Lg

frida88

Ja, es sind inzwischen 17 Jahre und ich bin sehr froh darüber.

Aber der Weg war lang und schrecklich.

Mayla

Hallo Pichulina,
wir haben mit unseren Kindern (13, 15, 17 und 19) von Beginn an offen, ehrlich und altersgerecht darüber gesprochen.
Es gibt immer wieder schwierige Situationen aber die Offenheit und Ehrlichkeit hilft uns, vieles ist für alle verständlicher.
Unser Enkel ist nun 6 Jahre alt, er kennt mich nur krank, bzw. gehandicapt, er versteht warum ich vieles einfach nicht mit ihm machen kann. Er unterstützt mich auf seine unbeschwerte Art und Weise, da geschehen oft die lustigsten und schönsten Dinge...

Es gibt Unterstützung, Hospizvereine, Psychoonkologische Betreuung, Seelsorger, usw. die darauf geschult sind Familien zu unterstützen.

LG Mayla

suace

Hallo Pichulina,
Ja, es bricht Dir das Herz!
Aber Ehrlichkeit ist das was am Ende zählt. Die Kinder werden weinen, verzweifelt und traurig sein - aber wenn sie irgendwann das Gefühl haben, belogen worden zu sein, ist das viel schlimmer !
Sie werden es merken - auch wenn Ihr es nicht direkt sagt.... und das macht dann richtig Angst.
Wenn Ihr fürchtet, nicht die richtigen Worte zu finden : Du kannst Dir Hilfe holen, ich würde dann ggf. mal beim psychoonkologischen Dienst in Eurem Krankenhaus nachfragen.... die haben Adressen.
Ich wünsche Euch viel Kraft

ness

Hallo Pichulina,kann mich nur anschliessen, mein Tumor war da als ich völlig unerwartet doch noch schwanger wurde und so wuchs unsere Tochter "damit"auf.Seitdem sechsten Lebsnj,fuhr ,fährt sie stets mit zu Nachsorgeterminen und die wunderbare Doktorin nimmt sich Zeit und nach meinem Termin auch mit ihr allein zu reden,Fragen die Mama nicht unbedingt hören soll zb...Dann wollte sie sehen was ein MRT ist und durfte mich begleitende sagt sie mittendrin "nee ds ist mir zu laut,da will ich raus"ich erzähl es so weil das geht nur wenn ihr ehrlich und offen redet,altersgemäss ..Sie ist jetzt erwachsne und ja Ängste bleibenden der Zeit der Handys zb bekommt sie Angst wenn ich wie gewohnt nicht zügig zurückschreiben o anrufe..denke unsere Kids wachsen mit einigen Gefühlen auf die zum Glück die Mehrheit nicht kennenlernen musste aber sie sind auch sensibilisiert für manches mehr...Sie sagte früh auch offen zu Mitmenschen das ich einen Hirntumor hätte und ging offen damit um..wenn sie oder ein Sohn erst im eh pubertierenden schwierigen Alter von "das Bein funktioniert nicht richtig"zu dieser schxxx Krankheit geführt werden ists heftig und puuhhh..sprecht ehrlich ob mit Hilfe öde allein ,vor allem sollte dann Schule oder Kindergarten informiert werden zudem...sie können helfen und auch auffangen...Die Grundschule und Gesamtschule.fanden es zb stets wichtiger fürs leben wenn sie mich den Tag zur Uniklinik begleitet hat als Schulanwesend...ich wünsch euch alles erdenklich gute wirklich,ness

Kesi

Hallo,
Ich würde auch sagen, dass es das beste ist, es sobald wie möglich den Kindern zu sagen. Meine Tochter war bei ihrer Diagnose drei und wir haben es versucht, anhand von Bilderbüchern zu erklären. Es gibt glaube ich auch Bücher, bei denen ein Elternteil Krebs hat. Vielleicht wissen die Mitarbeiter im Krankenhaus, Bücher, die für das Alter deiner Kinder geeignet sind.
Wir haben immer versucht, alles möglichst kindergerecht aber trotzdem ehrlich den Kindern mitzuteilen, weil ich glaube, dass Kinder dafür ein gutes Gespür haben, wenn Eltern etwas verheimlichen und das dann noch mehr Angst macht.
Alles gute und viel Kraft!

Pichulina

Vielen Dank für euren Zuspruch und eure Ratschläge.
Es ist schwer aber ich glaube das es wirklich das beste ist, wenn wir es ihnen näher erklären und erzählen.
Danke nochmal an alle

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