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hayo

Hallo,
bei unserem Vater/Mann wurde ein Glioblastom WHO IV festgestellt. Er hatte im Januar 2012 eine OP, bei der ein Teil entfernt wurde, danach hat er die Strahlentherapie und auch inzwischen die 2. Chemo gemeistert, allerdings ging es ihm nach der 2. Chemo wirklich schlecht, er konnte kaum noch laufen und sich auch nicht mehr selbst versorgen (essen,waschen,...) Er hatte kürzlich wieder einen heftigen 1 1/2 stündigen Krampfanfall, obwohl die Bildgebenden Medien sagen, "es schaut gut aus", nach der letzten Einweisung in ein normales Krankenhaus meinten die Ärzte, das eine weitere Chemo eigentlich nicht viel bringt, wohingegen die Chemoärzte und Strahlentherapeuten der Meinung sind, dass das sehr wohl etwas bringt(diese "verdienen" ja auch daran). Derzeit ist er in der Chemopause, seine Leberwerte und die gesamten Werte sind sehr schlecht, aber sein Zustand verbessert sich er kann wieder ein paar Schritte tun und sich auch teilweise selbst versorgen. Wir vermuten, wenn er die Chemo nun weiter vorsetzt, dass sich dieser Zustand jedoch mehr als schnell wieder ändert. Nun hätte ich gerne Informationen von anderen Betroffenen / Angehörigen, wie ihre Meinungen/Erfahrungen hierzu sind, wer hat die Chemo weitergeführt, wer hat sie abgebrochen, wie war der Verlauf ohne Chemo, wie viel bringt die Chemo nach eurer Meinung, wer hat Erfahrungen mit Alternativen Indischer Weihrauch, Misteltherapie...
Vielen Dank für eure Hilfe

alma

Hallo,

gib mal Glioblastom und Chemotherapie in die Google-Maske ein. Da stößt du auf einen Artikel über die Forschungsergebnisse. Allerdings aus dem Jahr 2005, also veraltet.
Welche Chemo bekommt dein Vater denn? In der Charité Berlin wird bei Glioblastomen nach der OP bestrahlt und dann Temodal gegeben. Bei Unverträglichkeit kann man auf ein anderes Präparat gehen, aber Temodal ist das mit den wenigsten Nebenwirkungen. Nach diversen Studien kann man das Wachstum beim Glio zumindest für einige Zeit aufhalten. Ohne Gewähr natürlich. Andererseits soll die Behandlung einem ja nicht vorzeitig den Rest der Lebensqualität rauben. Ich weiß nicht, was ich tun würde. Viele verschiedene Fachleute fragen. Solche halt, die viel Erfahrung mit Glioblastomen haben.
Mistel ist keine Alternative, sondern eine Ergänzung. Beurteilung: wenige klinische Studien (methodisch oft mit großen Mängeln), relativ positige Wirkungen möglich (vorwiegend i.S. der Verbesserung der Lebensqualität), aber nicht gesichert; negative Wirkungen (Tumorzellwachstum) nicht ausgeschlossen; schwere allergische Reaktion möglich. Ähnliches gilt auch für Thymuspräparate, Haifischknorpel und Enzympräparaten.
Was noch am besten abschneidet: Traditionelle Chinesische Medizin. Ich nehme an, damit ist nicht unbedingt Akupunktur gemeint. Ich höre es selbst zum ersten Mal.
Quelle: Psychoonkologie. Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Hg: Tumorzentrum an den Med. Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität und der Techn. Universität München, 2. Auflage 2005.
Und Weihrauch nimmt man bei Ödemen statt Kortison.
Übrigens: Jeder, von dem man sich therapieren lässt, verdient an der Krankheit. Das kann nicht das Entschlusskriterium sein. Die Frage ist, ob die Therapieform ausreichend studiert und ausprobiert wurde. Transparenz ist das Zauberwort.

Gruß, Alma.

petra

Hallo Hayo,
bei uns war es auch nicht möglich die normale Dosis der Chemotherapie Temodal zu geben. Meine Mutter hat ein Glioblastom. Die Blutwerte gingen bei den ersten beiden Chemotherapien zu stark runter. Wir haben dann in Absprache die Dosis halbiert, 5 Tage Chemo, 23 Tage Pause. Die Blutwerte blieben damit in guten Bereichen. Der Tumor war damit 3 Jahre ruhig. Ich würde euch auch den Kontakt zu einem großen Hirntumorzentrum empfehlen. Ich hoffe ihr findet einen guten Weg.
Gruß, Petra

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