Miguel

Hallo zusammen,
Ich hatte vor 15 Monaten eine HirnOP. Genauer wurde eine Arachnoidalzyste gefenstert. Seitdem ich aus der OP erwacht bin bin ich totall benommen. Ich leide unter Gangunsicherheit, bin fast nicht belastbar, sehr schnell gestresst. Habe Erinnerungslücken gearde im Kurzzeitgedächnis und WortabrufHabe ein Gesicht vor Augen aber der Name fällt mir nicht ein. Leide unter
Sehschwäche in Form von Unschärfe und ständigem Flackern. Es ist nicht möglich Dinge in der Umgebung mit den Augen zu fixieren. Sofort springt der Blick hin und her. Beim Lesen verspringen die Zeilen. Ich habe Augenschmerzen. Wenn ich Muskeln im Gesicht anspanne (Augen schliessen, kauen, schlucken) dann läuft sofort ein Reflex wie ein Schauer durch meinen Vorderkopf. Ich nehme die Dinge zwar wahr aber alles scheint verzögert zu sein. Wenn ich z.B. nach Dingen greife dann ist mein motorischer Reflex irgendwie langsamer. Beim Gehen oder hinsetzen scheint alles wie verlangsamt. Irgendwie fremdgesteuert. Ich zitter am ganzen Körper. Sobald ich versuche zu joggen bin ich wie in einem unangenehmen Highgefühl. Ich bin dann totall aufgeregt. Es ist jetzt 15 Monate her. Ich habe verschiedene Psychosomatische Ansätze verfolgt und die Unruhe gut in den Griff bekommen. Dieses Verschobene und der extreme Schwindel bei kleinsten Kopfbewegungen bleibt. Auto oder Fahrradfahren überfordert mich. Kennt jmd ähnliche Symptome? Vielen Dank

kujessu

Ja, sehr ähnlich sogar, obwohl mein Tumor ein anderer ist. Nahezu alles, was du beschreibst, traf auch auf mich nach der OP zu. Allerdings nur einige Monate lang. Nach 15 Monaten ging es mir definitiv schon deutlich besser. Und das Wichtigste war, dass ich nach diesen Monaten nach der OP schon deutlich weniger von den Symptomen hatte, die ich so 2-3 Monate vor der OP hatte (wegen denen ich überhaupt einverstanden war, die OP machen zu lassen). Also, bei mir hat sich die OP insgesamt wohl doch gelohnt.

Schokoloko

Bist du in neurologischer Behandlung und in regelmäßiger Nachsorge in der Klinik? Das klingt ja schon nach großen Einschränkungen.

Gruß Schoko

Miguel

Hallo Schoko,
Leider war das in den vergangenen 15 Monaten echt schwierig mit der Nachsorge. Sie fand einfach nicht statt. Es wurden MRT gemacht welche ich zur Wiedervorstellung vorzeigen sollte. Ich war bei meiner Neurologin welche sich auf die Neurochirurgen bezog. Und nach 14 Monaten in denen mir immer wieder versichert wurde dass meine Symptome nicht durch ein Verkleinern der Raumforderung entstehen könnten gab es vor 4 Wochen ein Gespräch wo dann ein OA zu Rate gezogen wurde. Da wurde mir dann mitgeteilt "wir geben immer unser Bestes aber manchmal....". Ich bin einfach durch. An einen Beruf ist nicht mehr zu denken. Mein Sozialleben findet nicht mehr statt wegen meinen Einschränkungen. Und es scheint keine Möglichkeit zu geben eine Verbesserung zu erreichen. Wütend macht mich einfach die Ignoranz mit welcher mir über diese lange Zeit von Seiten der Klinikärzte begegnet wurde. Wir wissen welche körperlichen Beschwerden sie haben - aber keiner hat richtig hingehört. Das VorOPgespräch war ja durch den Hinweis gekennzeichnet dass ich die Risiken ignorieren sollte. Jetzt sind sie alle Eingetreten. Und es verschlechtert sich auch noch weiter. Grüße

kujessu

Ja, Miguel, als ich im Dezember 2022 zum Kontroll-MRT ging, um mir eine Zweitmeinung einzuholen, weil ich immer noch diese Symptome, die du jetzt nach der OP hast, ein bisschen (aber nich mehrt so stark!!) hatte (meine OP war im Juli 2021), haben die mich nach dem MRT nur immer wieder gefragt, ob ich nicht doch ein bisschen Kribbelgefühl oder ähnliches in der linken Körperhälfte verspüre, wollten mir nicht glauben... (laut MRT sollte ich das verspüren, denn, wie schon im August 2022 festgestellt, habe ich ein Rezidiv, das ich bis heute ignoriere) Zum wievielten Mal sagte ich ihnen bei diesem Gespräch: Nein! Kein Kribbeln in der linken Körperhälfte! Sondern Benommenheit, das Gefühl neben sich zu stehen, Bewegungen sind auf BEIDEN Körperhälften verlangsamt etc.! Und das definitiv nicht wegen dem Rezidiv, denn es war noch viel schlimmer vor dem Rezidiv!! Haben einfach weiter vor sich hin gestarrt und mir nicht erklären können, warum das bei mir so ist... Naja, jetzt habe ich diese gänzlichen Nach-OP-Symptome eigentlich los, auch wenn es lange gedauert hat! Aber ich verspüre immer noch ab und zu die Überreste von den Symptomen, die auch schon vor der OP bestanden (epileptischen Charakters). Ich war auch ziemlich enttäuscht, aber nicht so sehr wie du, denn Benommenheit empfand ich schon 2-3 Monate nach der OP als ein weitaus kleineres Übel, als die wild herrschende Epilepsie, die mein Leben die 2-3 Monate vor der OP zur Hölle gemacht hatte. Bei dir waren die Symptome vor der OP wahrscheinlich deutlich milder, wenn ich dich so höre.

kujessu

Und ja, Behandkungsrisiken sollte man nie ignorieren. Nie! Sondern immer davon ausgehen, dass sie real sind. Egal wie nebensächlich die Aufklärung klingt. Das hat mich das Leben, zum Glück, durch ein paar harmlosere Sachen gelehrt, noch vor dem Hirntumor. Und das eigene Bauchgefühl nicht unterschätzen!

Miguel

@kujessu
Ja ich war symptomfrei vor der OP. Hat sich die Benommenheit, der Schwindel von selbst über einen langen Zeiraum gelegt bei dir? G.

kujessu

Ja, von selbst.

Es tut mir immer wieder leid zu hören, wie symptomfrei Menschen durch diese ganzen Behandlungen erst anfangen, Symptome zu verspüren. Das geht doch auf die Psyche, man hat das Gefühl, das ganze selbst herbeigeführt haben zu lassen. Ich habe immer meine krude Einstellung dazu: meinem Körper lasse ich während der Symptomfreiheit nichts antun. Auch wenn mich das im Nachheinein mein Leben kostet.

kujessu

Was mich aber auch interessiert: wie kamst du überhaupt auf die Idee, ein MRT machen zu lassen, wenn nichts darauf hin deutete, dass da was nicht stimmt? Bei Zufallsbefunden finde ich es irgendwie immer interessant, welche Zufälle das alles sein können.

kujessu

Muss aber auch dazu sagen: ich habe mich seit April 2022 schon extrem viel bewegt. Zwangsweise, denn mein Vollzeitjob besteht seitdem teils aus Fahrradfahren. Vielleicht hat auch das dazu beigetragen, dass ich die Nach-OP-Symptome nicht mehr verspüre, das weiß ich nicht.

Arwin

Hallo kujessu
deine Frage zu einen Zufallsbefund
Ich war im Jan 2021 im MRT weil ich Migräne habe (vererbt über Generationen) und meine rechte Kopfhathälfte etwas geprickelt hat. Da sagte meine Neurologin da machen wir zur Sicherheit ein MRT. yund siehe da ein Menigiom so groß wie ein Hühnerei.
Ja das mit der Aufklärung. Das können Nebenwirkungen sein aber müßen nicht. Bei mir stand im äußert sehr seltenen Fällen, Epilepsie Halbseitenlähmungen, Gedächtnisstörungen und Krämpfe. Ja das habe ich alles. Aber was wäre die Alternative gewesen.Für alles andere als eine OP war der Tuimor zu groß. Nichts machen und das wissen zu haben mal irgend wo hinzufallen und zu sterben weil er was "wichtiges" abdrückt?
VG Arwin

kujessu

"Bei mir stand im äußert sehr seltenen Fällen, Epilepsie Halbseitenlähmungen, Gedächtnisstörungen und Krämpfe. Ja das habe ich alles."

Siehste...

"Ich war im Jan 2021 im MRT weil ich Migräne habe (vererbt über Generationen) und meine rechte Kopfhathälfte etwas geprickelt hat. Da sagte meine Neurologin da machen wir zur Sicherheit ein MRT. yund siehe da ein Menigiom so groß wie ein Hühnerei."

Für mich kein Zufallsbefund, das Problem der Kopfschmerzen bestand ja, egal wie man es nennt. Und wie willst du ausschließen, dass das mit dem Tumor zusammenhing? Kopfschmerzen zu haben wäre für mich keine Symptomfreiheit. Im Gegensatz zu Miguel, der behauptet, gar keine Symptome vor der OP gehabt zu haben! Von daher schon interessant, wie es zum MRT überhaupt kam.

"Nichts machen und das wissen zu haben mal irgend wo hinzufallen und zu sterben weil er was "wichtiges" abdrückt?"

Ist das schlechter, als jahrzehntelang zu leiden, nachdem etwas, was vorher keinerlei Probleme bereitet hat, kaputtbehandelt wurde? Ich weiß nicht, welche Antwort Miguel auf diese Frage gegeben hätte, aber meine Antwort dazu lautet Nein. Aber wie gesagt, deine Situation ist mit deiner ja nicht vergleichbar, also...

Aber am schlimmsten haben die Ärzte gehandelt, meiner Meinung nach, falls sie ihm, wie er hier behauptet, gesagt haben, dass er Behandlungsrisiken ignorieren sollte. Welcher seriöser Arzt gibt bei einer solchen komplizierten OP einen solchen Ratschlag?! Das sollte strafbar sein! Die Aufklärung ist genau dafür da, dass man Kosten/Nutzen nüchtern abwägen kann! Ich habe meine OP jedenfalls vollkommen freiwillig durchführen lassen, mit ordentlicher Aufklärung. Weil ich es wollte, nicht weil Ärzte gedrängelt haben!

Übrigens habe ich jetzt im Wikipedia über diese Archnoidalzyste gelesen, und selbst dort steht, dass eine Behandlung nur bei Beschwerden in Erwägung gezogen wird! Im Gegensatz zu meinem Astrozytom III, bei dem eine Behandlung in jedem Fall angesagt ist.

Mirlie

Hallo Miguel,
du schreibst von "Arachnoidalzyste gefenstert". Das heißt doch, dass man über ein Bohrloch endoskopisch die Zyste leert? Sollte das eine risikoärmere Behandlung werden, als die neurochirurgische OP?

Nun kommt es ja stark darauf an, wo überhaupt deine Zyste saß? Ich vermute die Lage nahe des Kleinhirns bzw. dem Pons im Zentralnervensystem, sonst hättest du nicht die vielen typischen Beschwerden. Diese Region ist sehr sensibel, da in der Nähe alle Nerven aus dem Hirnstamm austreten. Für meine Begriffe als Nichtfachfrau ist eine "Fensterung" an dieser Stelle hochriskant - sollte es überhaupt so gewesen sein. Der Tipp im Vorgespräch bestehende Risiken einfach zu ignorieren, wirkt auf mich sehr unprofessionell.

Klar kommen diese Symptome nicht durch das Verkleinern der Raumforderung, sondern eher dadurch, dass bei der Fensterung Nerven gefährlich touchiert wurden. Diese könnten sich im Laufe der Zeit, viele Monate, erholen (neuronale Plastizität).

"Dieses Verschobene und der extreme Schwindel bei kleinsten Kopfbewegungen bleibt."
Dir ist bekannt, dass du in diesem Zustand nicht Autofahren darfst? Ebenfalls nicht, wegen deiner Sehprobleme. Bei einem auch unverschuldetem Unfall würdest du in jedem Fall alle Kosten tragen müssen, wegen der Selbstvorsorge jedes Verkehrsteilnehmers.

Du könntest an eine Frühverrentung denken und sämtliche Arztbriefe für den Antrag sammeln. Die Rente ist in der Regel anfangs befristet.

Bist du bereits im Besitz des OP-Berichtes, wenn nicht solltest du diesen schriftlich anfordern und die Kostenübernahme für die Kopie und Zusendung des Berichts gleich mit erwähnen - sonst wird gern mal pauschal abgelehnt. Es könnte sein, du bist nach dem Lesen dieses Protokolls etwas schlauer und kannst dich woanders vorstellen. Nur so meine Idee.
Ich hatte und habe selbst viele dieser Beschwerden, allerdings war es bei mir eine Not-OP.

Gruß Mirlie

kujessu

"Der Tipp im Vorgespräch bestehende Risiken einfach zu ignorieren, wirkt auf mich sehr unprofessionell."

Absolut! Und auch in Arwin's Fall die angebliche Behauptung des Arztes, dass die genannten Nach-OP-Beschwerden "in sehr extrem seltenen Fällen" auftreten! Wenn das stimmt, fehlen mir einfach die Worte! Von wegen "extrem selten", jeder Zweite in diesem Forum schreibt hier von Nach-OP-Beschwerden, die vor der OP nicht bestanfen haben, und ein Arzt hätte das erst Recht wissen müssen und das dem Patienten vor dem Eingriff auch ehrlich kommunizieren, statt zu versuchen, durch so eine "Verniedlichung" von Komplikationsrisiken die Zustimmung des Patienten herbeizuführen.

Übrigens war damals die Kollegin, die mich damals umfangreich über die Risiken nach der OP vor der OP aufgeklärt hatte, danach plötzlich nicht mehr in diesem Krankenhaus tätig. Was mir natürlich sofort zu denken gab. Aber bei mir war das, genauso wie bei Mirlie, eine Not-OP. Bei mir geht es auch gar nicht anders, wenn es um ärztliche Hilfe geht, wegen meiner Abwehrhaltung, die natürlich nicht immer vernünftig ist.

Jürgen43

Hallo an Alle,

Risiken gibt es immer, Risiken hat jede Behandlung

Ich lese mir weder Beipackzettel durch noch den Zettel zur Op Aufklärung, denn was bringt das? Was sein muss muss sein und ich mache mich nicht verrückt wenn ich sowas lese vorab.

Alles kann nix muss und das weiss man vorher nun mal nicht.
was bringt das einem? Man weiß ja vorher nicht ob etwas eintritt oder nicht, daher nicht verrückt machen, jeder kleine Eingriff muss rechtlich alle Risiken aufgelistet werden tritt aber meist nie was ein.

Die meisten haben nach Op ja keiner Beschwerden und eine solche OP macht niemand aus Jux und Dollerei.

kujessu wenn du ein Problem mit Ärzten hast ist dies aber dein Problem.

kujesso Ärzte wechseln oft in der Ausbildung oder auch danach die Kliniken um sich zu verbessern oder neue Gebiete zu erlernen. Dass die Ärztin nicht mehr in der Klinik war hat also gar nichts mit dir zu tun

kujessu

"Was sein muss muss sein"

Nein, jeder Patient darf dafür oder dagegen entscheiden. Wir sind nicht in Nordkorea.

"Die meisten haben nach Op ja keiner Beschwerden"

Dann lies bitte die meisten Nach-OP-Berichte hier in diesem Forum.

"und eine solche OP macht niemand aus Jux und Dollerei."

Nein, aber Abwägung sollte immer noch die Sache des Patienten bleiben. Nach einer wahrheitsgemäßen Aufklärung, auch bezüglich der Häufigkeit der Komplikationen!

"wenn du ein Problem mit Ärzten hast..."

Nein, habe ich nicht. Ich habe meine Einstellung zu diesem Problem ausgelebt wie ich wollte, ich kann niemandem Schuld in die Schuhe schieben. Aber Miguel wurde einfach nur hinters Licht geführt, wenn ihm tatsächlich der Ratschlag gegeben wurde, die Aufklärung zu ignorieren. Da er vorher keine Beschwerden hatte, finde ich das besonders brisant. Ich hatte welche, trotzdem wurde ich von keinem gedrängelt, auch keine möglichen Komplikationen der OP wurden mir vorenthalten.

Jürgen43

ja und? vorher weisst du doch sowieso nicht ob was passiert also kann man doch nicht abwägen..
Hinterher ist man immer schlauer...
Ich lese das nicht durch und mache mich da nicht verrückt weder Risiken noch Nebenwirkungen denn das bringt gar nichts
Eine notwendige OP nicht machen hat auch Risiken...

Natürlich entscheidet der Patient aber ich finde es besser wenn mir ein Arzt klar sagt diese OP/Behandlung ist nötig Sie müssen das machen.
eine notwendige Behandlung/OP nicht zu machen ist schon fahrlässig bzw dumm. Man kann eine Erkrankung ja nicht einfach ignorieren oder die Vogel-Strauß- Taktik fahren


was hätte denn Miguel für eine Wahl gehabt wenn eine OP nötig war? Da hätte auch Aufklärung bis noch ins kleinste Detail nichts genutzt wenn diese OP notwendig war
es gibt auch Menschen die nicht im Forum sind bei denen alles super gelaufen ist und die deshalb keinen Grund haben in Foren zu schreiben zb...Nicht jeder hat OP Nachwirkungen nur logischerweise liest man in Foren gehäuft darüber da sich hier meistens Leute aufhalten die eben Beschwerden haben.
zudem muss man sagen dass jede Behandlung Risiken hat dann dürfte man gar nichts mehr machen...ein arzt weiß auch vorher nicht ob was passiert daher kann man diesem nicht die Schuld geben.

kujessu

Jürgen43,

ich fasse es kurz: wenn du keine Entscheidungsfreiheit bei solchen Sachen brauchst, bedeutet das nicht im Geringsten, dass auch andere Patienten sie nicht brauchen. Jeder Mensch ist anders. Übrigens, "dumm" zu sein ist auch jedermanns Recht.

Jürgen43

ich bin generell nicht ängstlich für mich gibt es nur einen Weg und zwar den nach vorne
Ich vertrauen den Ärzten und natürlich entscheidet der Patient selbst dieser muss ja auch unterschreiben. Anders funktioniert es ja gar nicht, aber er entscheidet nach der Beratung des behandelnden Arztes dem er vertraut. ohne Vertrauen funktioniert es nicht und dann braucht man auch gar nicht zum Arzt gehen.

Mit dumm hat das gar nichts zu tun- ich bitte die Beleidigungen zu unterlassen nur weil du selbst ein Problem mit Ärzten oder/und Behandlungen hast und das merkt man wenn man deine Beiträge liest eindeutig.

du kannst alles zu Tode denken und dann trotzdem falsch entscheiden... das weiss man immer erst im Nachhinein.
Das bringt dich auch nicht weiter ;) im Gegenteil das macht dich nur kirre..

kujessu

Das war ein Zitat aus dem, was du gesagt hast (deshalb in Anführungsstrichen) und keine Beleidigung, denn das Wort war ja nicht auf dich bezogen.

Aufklärung der Ärzte muss richtig und vollständig sein, Punkt. Alles andere können Meinungsverschiedenheiten sein.

Jürgen43

ok!

Ja aber die Aufklärung hilft dir auch nicht weil du ja nicht weisst was bei dir eintritt oder nicht eintritt... Das bringt einen auch nicht weiter, auch nicht wenn man immer alles so zerdenkt...

Wenn dir der Arzt 1000 Risiken auflistet und die OP ist aber notwendig hilft dir das gar nichts wenn bei einem Patienten zb ein Risiko eingetreten ist, da es bei dir selbst ja gar nicht eintreten muss.

Keine Behandlung ohne Risiken.

besser der Arzt macht einem Mut und sagt es geht alles gut da passiert nichts! So habe ich meine OPs im Leben gut gemeistert (nicht Kopf)

kujessu

"und sagt es geht alles gut"

Nein. Eine Aufklärung muss neutral sein. Alles andere ist ethisch nicht vertretbar und stellt eine Manipulation dar. Die Entscheidungsfreiheit augrund von neutral dargestellten Tatsachen ist ein hohes Gut und muss jedem Patienten zugänglich sein, auch wenn etliche Patienten das gar nicht brauchen. Wir sind nicht in einer Bananenrepublik eben, sondern in einem Rechtsstaat, auch was Medizin betrifft.

Also, mir hilft die Aufklärung, wenn sie neutral ist. Da ich meinen Körper ja kenne, kann ich auch ziemlich gut einschätzen, was ich zu befürchten habe und was nicht, zumindest wenn ich ungefähr weiß, wie häufig die eine oder andere Komplikation auftritt. Aber es ist bei jedem anders.

Jürgen43

sehe ich anders..
ich möchte einen arzt der mir Mut macht nicht die schlimmen dinge erwähnt.
Von solch einem Arzt würde ich schnellstens das weite suchen geht ja gar nicht.

Was bringen dir denn deine neutralen Tatsachen du weisst doch auch nicht was bei einer op passiert???
Oder kannst du hellsehen

Woher willst du wissen was du zu befürchten hast? bist du Hellseher?


komplikationen treten zum glück sowieso fast nie auf... nur in seltenen fällen das ist dann halt leider schicksal..

nichts tun kann noch mehr komplikationen haben

styrianpanther

Hallo an alle,

Miguel schreibt von „Arachnoidalzyste gefenstert“ und hat aber als Tumorart in seinem Profil das Akkustikneurinom angegeben.
Was war/ist es wirklich und wie waren die genauen Umstände vor der Behandlung? Jedenfalls klingt das beschriebene Leiden sehr dramatisch .

Arachnoidalzyste sind lt Literatur wohl keine Besonderheit, aber auch keine hier üblicherweise oft besprochenen Tumore.
Insofern können rasch Mißverständnisse im Meinungsaustausch entstehen.

Mein Statement:
Jeder neurochirurgische Eingriff ist und bleibt ein Risiko.

Daher halte ich eine genaue Diagnostik und Aufklärung für essenziell wichtig und ist Teil der Behandlung.Verständlich versuchen wir das positive dabei im Fokus zu halten.

Alle geschilderten Symptome sind im „Krankheitsbild „beschrieben und mehr oder weniger möglich und sollten mit einer chirurgischen Intervention geheilt werden.
Hätte das Wissen über Komplikationen eine andere Entscheidung seitens des Patienten zur Folge ? Eine Frage , die nur Miguel beantworten kann.

Ob bei der Behandlung Fehler gemacht wurden maße ich mir nicht im Geringsten an.

Ich rate allen daher , falls Zeit und keine unbedingte Eile - gerade bei bisherigem symptomlosen Verlauf oder Zufallsbefund, vor Beginn der Behandlung eine Zweit- ggf. auch Drittmeinung einzuholen und sich über mögliche Komplikationen vorab aufklären zu lassen, damit Klarheit besteht.
Und sucht euch die Klinik die bei der Behandlung nachweisbar Erfahrung und ggf. Referenzen hat.

Miguel und allen alles Gute !

Styrianpanther

Und meine Erfahrung …. Lage, Lage, Lage ……wie bei Immobilien

styrianpanther

Nachtrag @Mirlie :

danke auch für deinen ausführlichen Beitrag
Lg

Miguel

@St.p. Danke für deinen Beitrag. Das Akustikneurinom habe ich frei ausgewählt. Um die Frage hier stellen zu können. Tatsächlich geht es um eine Arachnoidalzyste. Hätte ich in der Aufklärung meinen jetzigen Zustand als möglichkeit geschildert bekommen hätte ich wahrscheinlich gezögert. Eine Zweitmeinung wäre heute mein Weg. Es war tatsächlich als OP gedacht welche mir im Vorgriff eine eventuell mögliche Komplikation ersparen sollte. Vielen Dank an alle für die Beiträge. Ich weiss im Moment überhaupt nicht wie ich mit meiner Situation umgehen soll. Grüße

kujessu

@Styrianpanther,

Genau so ist es! Dem ist nichts zuzufügen.

styrianpanther

Nachtrag @ all

Nachdem ich nochmal gelesen habe , dass Miguel vorab offensichtlich symptomlos war bin ich doch verwundert über den Eingriff an sich .
Lt. Literatur wird bei Symptomlosigkeit durchaus auch unbestimmte Zeit zugewartet und kontrolliert.
Zweitmeinung einholen und Abklärung ob Fehler passierten bzw falls ja, eine Schadenbehebung bzw. Verbesserung mit Folgebehandlung bei Spezialisten möglich.
Mit freundlichen Grüßen

kujessu

Miguel, ich rate dir, gerade alles, was gerade nicht funktioniert, hartnäckig jeden Tag aufs Neue auszuprobieren. Ohne sich zu überanstrengen, selbstverständlich. Damit dein Gehirn "versteht", dass du dein altes Leben zurückgewinnen musst, selbst nach all dem, was ihm durch die OP angetan worden ist. Und die Selbstheilung in die Wege leitet. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: die wirklliche Besserung fing bei mir erst dann an, als ich jeden Tag Fahrrad fahren musste, wegen dem neuen Job, im April 2022. Und dann viel später, als ich mir vornahm, jeden Tag 6mal am Tag Liegestützen zu machen und es auch umsetzte. Und das werde ich auch weiterhin nicht aufgeben, damit die Verbesserung auch anhält. Dir rate ich dasselbe. Dein Gehirn muss es checken: auch wenn die OP ein sehr schlimmer Fehler war und das Leben davor einem Paradies glich, gibt es keinen Weg zurück, außer es schafft, sich selbst zu heilen, und du ihm dabei hilfst. Und: wenn die Verbesserung tatsächlich Stück Stück kommt, zieh die Lehre aus dem, was dir jetzt passiert ist, lass dir das Erreichte nicht wieder wegnehmen! (Der letzte Satz hat keine allgemeine Gültigkeit, ich hafte ausdrücklich nicht dafür, falls sie falsch ist. Dennoch liegt es mir am Herzen, dir das alles zu empfehlen).

styrianpanther

Wie werden Arachnoidalzysten behandelt?

Arachnoidalzysten werden nur behandelt, wenn sie Symptome verursachen. Bei zufällig entdeckten Arachnoidalzysten sollte nach 6 Monaten eine MRI-Kontrolle erfolgen, um eine Grössenzunahme auszuschliessen. Dagegen sollten Kinder mit Arachnoidalzysten Verlaufskontrollen bis zum Erwachsenenalter erhalten.
(Quelle: https://neurochirurgie.insel.ch/erkrankungen-spezialgebiete/liquorstoerungen/arachnoidalzyste)

kujessu

Styrianpanther,

Er schrieb, dass ein bisschen Größenzunahme vorhanden war. Dennoch eine langsame, ohne Beschwerden.

kujessu

"Man kann nicht alles besprechen, was wann eventuell passieren kann.". Aber das Allerwichtigste schon! Und das, was Miguel wegen dieser OP gerade geschieht, wäre vor der OP nun mal erwähnenswert gewesen, da gebe ich Miguel vollkommen Recht.

"Wenn ich ständig darauf bestehen würde, mir zu sagen, welche alle Eventualitäten passieren können, wohin soll das führen?"

Dahin, dass du tatsachenbezogen entscheiden kannst, ob du das willst oder nicht.

"Wenn man Blut abgenommen kommt, Zugang gelegt eird, möchte man dann aufgeklärt werden das jetzt aber ein Spritzenabszesses kommen kann und es dann eventuell zu einer Sepsis führen kann? Denn genau das kann passieren."

Ja. Unbedingt. Jedes tödliche oder behindert machende Risiko muss genannt werden! Davon abgesehen, das passiert nun mal wirklich extrem selten, im Gegesatz zu massiven, oft bleibenden Beschwerden nach Hirn-OP's, von denen hier viele Berichten.

styrianpanther

Lieber kujesso ,

Danke habe ich offenbar übersehen , spielt aber keine wesentliche Relevanz in meiner aktuellen Sichtweise .


Lieber Miguel,

Ich vermute leider einen oder mehrere Fehler in der “Heilbehandlung”, weil eben nicht geheilt und plötzlich sind die unerwünschtesten Symptome da ., die das Leben aktuell mehr ( zer)stören.
Da rede ich nicht von Restrisiko sondern einfach mal von vermuteter Fehlbehandlung

Falls der Oberarzt so was ähnliches gesagt hat wie :
"wir geben immer unser Bestes aber manchmal....".das spricht meiner Ansicht nach Bände

Wie von Nutzerin ”Mirlie” ausgeführt, wäre bereits ein kleiner Operationsfehler bei einer heiklen Lage der Zyste wohl fatal, daher hätte dahingehend das Risiko ZUMINDEST KLAR VORAB benannt werden müssen .

Daher empfehle ich eine nochmalige Abklärung in einem wirklich auf die Behandlung spezialisierten Krankenhaus und die Organisation der vollständigen bisherigen Behandlungsdokumentation , ggf. auch Operationsdokumentation

je zeitnaher, desto besser.

Vielleicht bzw hoffentlich kann man eine Möglichkeit finden, den meines Erachtens vordergründig mehr durch die “Heilbehandlung” (=Operation) verursachten Schaden wieder zu verbessern bzw. wirklich zu heilen .
Die von “kujessu” beschriebenen unterstützenden Ansätze um die Symptome zu lindern, machen jedenfalls auch Sinn

Herzliche Grüße und beste Wünsche !
Styrianpanther

Jürgen43

kujessu
"Dahin, dass du tatsachenbezogen entscheiden kannst, ob du das willst oder nicht."

man weiss doch dennoch nicht was passiert und was nicht...
Das hilft einem doch nicht bei der entscheidung

"Wenn man Blut abgenommen kommt, Zugang gelegt eird, möchte man dann aufgeklärt werden das jetzt aber ein Spritzenabszesses kommen kann und es dann eventuell zu einer Sepsis führen kann? Denn genau das kann passieren."
Das möchte doch keiner wissen dass da in wenigen Ausnahmefällen eine Sepsis passieren kann. was bringt es das zu wissen? das macht einen doch nur Angst und verunsichert..ich würde sowas niemals wissen wollen
was hätte es Miguel denn genutzt wenn er es vorher gewusst hätte die Risiken? er hätte doch vorab nicht gewusst dass es ihm passiert.... das sind nur ALLGEMEINE Risiken
Was soll das denn? sowas will man doch gar nicht wissen...denn dann würde sich ja keiner Blut abnehmen wenn ein Arzt sowas sagt...wenn ein Zugang nötig ist dann ist er nun mal nötig..Da bringt einem dieses Wissen doch gar nichts... Alles kann immer und nichts muss

und welches Risiko hat es dann abzulehnen und nichts zu tun?

Miguel

@Stp. "Wir geben immer unser Bestes, aber" das waren die Worte der Fachmedizinerin an mich nachdem sie mit dem OA gesprochen hatte. Im OP Bericht steht nur komplikationslos. Dauer 1 Std. Die Lage der Zyste war wohl unkompliziert. Danke für die Hinweise.

Miguel

Und jetzt kommt bitte zur Ruhe:)

Jürgen43

welcher arzt sagt dir denn beim Blut nehmen sowas bitte`? und sagst du dann nein ich möchte kein Blut genommen bekommen nur weil sowas mal passiert ist? du weisst doch gar nicht ob es dir selbst passiert, wenn man hellsehen könnte ja...
hinterher ist man dann immer schlauer aber da vertraue ich den Ärzten völlig.

wenn mir ein arzt vorher soviel Angst machen würde würde ich mir schnell einen neuen Arzt suchen, geht gar nicht.
Ich will sowas nicht wissen denn dann könnte ich niemals entscheiden weil der Arzt dann Panik verbreitet

kujessu

Ok Jürgen43, ich finde, uns allen sind jetzt unsere Positionen klar. Du bleibst bei deiner Meinung, ich bei meiner. Schönen Abend noch.

Miguel, ja, ich kann mir schon vorstellen, wie schwer es sein muss, zu sehen, dass dort "komplikationslos" steht. Heißt ja nichts anderes als "Wir nehmen die Beschwerden; die wir bei dir verursacht haben, nicht ernst. Aus deiner Sicht ist das eine Komplikation, aus unserer aber ist alles gut". Toll. Aber bleib standhaft, trauniere dich, hoffe auf das Beste!

Jürgen43

ja mach dir weiterhin unnötig das leben schwer
ich würde zb auch niemals einen Beipackzettel lesen mache ich generell nicht- wozu auch?

ja bleibt jeder bei seiner Meinung so ist es am Besten.


Das ist doch auch jetzt vorbei und kann man nicht mehr ändern was soll daher dieses Nachkarteln bringen?

kujessu

"was soll daher dieses Nachkarteln bringen?"

Verständnis. Anerkennung. Aufarbeitung. Ein Zeichen dafür, dass es Menschen gibt, die sich in diese Situation hineinversetzt haben und diese Situation ernst genommen haben. Das wenigstens. Das tut der Psyche der Betroffenen gut, nehme ich an.

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