www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Wie wird beim einem GBM operiert? Chemo?

Wie wird beim einem GBM operiert? Chemo?
John[a]
02.09.2003 21:25:28
Hallo Julia,
es ist wirklich so wie Du liest. Rita hat nie eine Chema bekommen. Nach der OP wurde die Bestrahlung (60 Gy) durchgeführt; das war´s eigentlich. Anschließend noch fortecortin, dies wurde aber recht schnell ausgeschlichen. Ich habe Rita noch einige Zeit Vitamine (ich glaube das war Selen) gespritzt (das war vielleicht ein Krampf) aber sonst, keine weiteren med. Behandlungen.
In dieser Zeit bin ich nicht mehr arbeiten gegangen und habe sehr viel gekocht, Obst serviert (besonders Kirschen - jeden Tag mindestens 1 bis 2 Kg) und viel an die frische Luft. Rita hatte in den ersten drei Monaten von mir eine Mittagsruhe von mindestens 1 Stunde verordnert bekommen, abends um 22.00 Uhr dann schlafen gehen - viel Ruhe und Entspannung. Rita hatte 20 Kg zugenommen, die sie aber ca. 1 Jahr später wieder runter hatte.
Wenn ich die Beiträge immer lese, kann ich das alles gar nicht glauben. Ich dachte immer, wir hätten es nicht leicht gehabt; gerade gebaut usw., den Job aufgegeben und was so noch alles nötig war.
Aber ich glaube, wir hatten sehr viel Glück. Kann das alles nicht fassen.

Vielleicht liegt es auch ein bisschen an meiner Lebenseinstellung. Ich lasse mich nicht "runterkriegen". Ich sehe immer irgendwo ein Licht und versuche das gute zu sehen. So bin ich nun mal.

Ich hoffe, das ich Deine Frage hinreichend beantworten konnte.

Ich wünsche wirklich allen von ganzem Herzen, die von dieser Krankheit betroffen sind, egal selber oder als Angehöriger, alles Gute und besonders viel Kraft.

Grüße

John

(PS.: Vielleicht liegt es an unserem Alter - beider gleich alt - bis auf 6 Stunden Unterschied - 38)
John[a]
Julia[a]
03.09.2003 20:47:11
Hallo John,

danke für Deine Antwort, ich weiss ich bin schrecklich neugierig gewesen
:-). Ja ich glaube auch man braucht eine positive Einstellung, aber auch viel Glück so wie bei Euch. Klingt ja wirklich wie ein Märchen, ein schönes Märchen, aber es hilft mir auch dabei meinen Glauben zu stärken, denn den habe ich! Das Du gleich Deinen Job aufgegeben hast finde ich toll und es macht mich nachdenklich. Vielleicht hat mein Freund doch Recht gehabt.

Danke nochmal! Ich lese DEINE Berichte hier immer gerne!

Liebe Grüsse
Julia
Julia[a]
John[a]
04.09.2003 18:44:51
Hallo Julia,
ich wollte ja nicht gleich meine ganze Lebensgeschichte ausbreiten, aber ich glaube fest daran, das das was man gibt auch irgendwann zurück bekommt. Rita und ich haben uns vor vielen Jahren (20) versprochen, in guten wie in schlechten Zeiten. Was hätte ich mir gewünscht, wenn ich so krank geworden wäre? Wie hätte ich mich wohl gefühlt? Schwierige Frage. Mit den Job war das auch so eine Sache. Ich hatte mich für 1 Jahr frei stellen lassen; der Widereinstieg war nicht leicht und mein beruflichen Chancen sind dadurch sicherlich nicht gestiegen.
Aber ist es das imer alles wert? Geld, Karriere?.
Diese Entscheidung muß wie alle anderen auch jeder für sich treffen; doch ich hatte nach 5 Minuten meine Entscheidung getroffen.
Mein ganzes Leben damit leben, in dem entscheidenen Augenblick nicht für meinen Partner da zu sein, wenn es darauf ankommt, wollte ich mir nicht vorstellen.
Außerdem ging es mir auch dabei gut. Ich hatte viel mehr Zeit und konnte mich auch intensiv mit dieser Krankheit beschäftigen. Es hat mir viel geholfen, die Dinge besser zu verstehen.
Leider habe ich dieses Forum viel zu spät entdeckt. Ich hätte sicherlich viele Ratschläge mitnehmen können.

Aber es freut mich, wenn Du meine Beiträge gerne liest. Dann weis ich jedenfalls, das ich nicht alles falsch gemacht habe. Im Freundeskreis wird das nicht immer so gesehen.

Meinen Dank an Deine Antworten; selbstverständlich auch an diejenigen, die mir bisher geantwortet und auch Mut zugesprochen haben.

Gruß

John
John[a]
NACH OBEN