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Lucy006

Hallo Zusammen,
bei meiner Mutter wurde im Juni 2019 ein Glioblastom diagnostiziert. Seit Oktober ist sie im Pflegeheim. Sie kann nur noch kurz stehen und ein, zwei Schritte gehen, dann hat sie keine Kraft mehr. Sie hat nur noch kurze Momente, wo sie relativ klar ist. Durch das Cortison ist ihr Körper stark angeschwollen. Schmerzen habe sie keine. Ich werde immer nervöser, rechne jederzeit mit einem Anruf... es tut weh, dass sie solch einen schweren Weg gehen muss und ich nichts für sie machen kann...

frausvonh

Hallo Lucy006,

ich kann dich gut verstehen. Diesen rasanten Verfall mit anzusehen ist schlimm. Leider weiß man nicht, wie schnell es letztlich gehen wird und vermutlich kann einem das auch niemand voraussagen.

Meine Mutter bekam die Diagnose im September. Das ist jetzt 3 Monate her und ich erkenne sie in vielen Dingen kaum noch wieder. Oft ist es nicht meine Mutter, die mich ansieht, sondern die Krankheit. Es ist einfach nur furchtbar!

Letztlich müssen wir alle versuchen stark zu sein, sowohl die Betroffenen, als auch die Angehörigen. Ein anderer Nutzer hier im Forum schrieb in einem Beitrag, dass es "ein Abschied auf Raten" sei. Das fand ich sehr treffend formuliert.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute & die nötige Kraft, alles durchzustehen was noch kommen möge.

Vegas

Den Verfall als Angehöriger mit anzusehen ist brutal. Zum Jahreswechsel 18/19 ging es meiner Mutter jeden Tag sichtbar schlechter. Z.B. Laufen, Sprechen, Denkvermögen etc. (Erstdiagnose 2015 )
Dann im Januar die Mitteilung, dass sie mehrere Tumore im Kopf habe. Letztendlich kam sie in ein Hospiz, weil es einfach zu Hause nicht mehr ging. Sie war permanent auf Tabletten angewiesen, zusätzlich bekam sie gegen die Schmerzen Morphium. Sie war bettlägerig. Dann hat der Verfall stagniert, bis dieser kurz vor ihrem Tod wieder deutlich einsetzte. Das Sprechen ließ nach, sie schlief sehr viel, Morphium wurde öfter gespritzt, epileptische Anfälle nahmen zu. Dann Koma. Medikamente wurden fast alle abgesetzt. Das Pflegepersonal sagte uns dann auch, dass es keine Woche mehr dauert. Und es war auch so. Die Atmung wurde flacher und hörte dann einfach so auf. Stillstand. Aber leider eine Erlösung. Ich habe mich am Totenbett verabschiedet. Sie war entspannt und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Der Körper war auch nicht mehr so angeschwollen, da sie vor ihrem Tod kein Cortison mehr bekam.
Ich kann euch verstehen und das Thema lässt mir immer noch keine Ruhe. Ich war hilflos. Letztendlich kann man nix machen. Man hat einfach keinen Einfluss. Man kann nur versuchen zu unterstützen.
Ich wünsche allen viel Kraft mit dieser Scheiße umzugehen und das Ganze durchzustehen.

frausvonh

@Vegas
Tut mir leid, dass du deine Mutter verloren hast. Es ist einfach eine Ar*******-Krankheit! Ich finde es einerseits schrecklich, dass so viele Leute das gleiche Schicksal teilen, andererseits hilft es mir, wenn ich Berichte wie deinen lese.

Mir graut es schon davor, wie es bei meiner Mutter weitergeht und schließlich endet. Sie spricht allerdings seit dem Tag der Diagnose davon, dass sie es nicht soweit kommen lassen will und den Zeitpunkt selbst wählen möchte.
Dafür will sie in die Schweiz oder nach Holland.
Schon schlimm, dass es in Deutschland keine Möglichkeiten diesbezüglich gibt und Unheilbarkranke dahinvegetieren müssen.

Katrin.Aut

Hallo,
Ich bin auch noch nicht so lange hier. Bei meiner Mutter bekamen wir die Diagnose Ende Oktober. Heute habe ich von meiner Schwester erfahren, dass sie nicht mehr sprechen kann. Sie liegt und schläft viel, allerdings hat sie das heute bewusst mitbekommen und ich habe Angst, dass sie nun auch zusätzlich depressiv wird.
Für uns ist die rasante negative Entwicklung einfach unbegreiflich und ich musste heute meiner Schwester den weiteren Verlauf erklären.

Ich danke euch auchnfür eure Berichte und Anteilnahme und ich finde, wir sind alle sehr stark, weil Wirkung auch austauschen können und uns gegenseitigbhalt geben. Es kann keiner die Situation so gut bewerten wie Betroffene.

Ich habe genauso Angst, was kommt. Ich bin , wenn ich nicht gerade Ferien habe, 750km entfernt. Aber dann muss ich umso intensiver da sein....seid alle fest umarmt

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