Hi Lara,
lasse die bitte durch solche unqualifizierten, boshaften Aussagen, wie die vom Gast nicht erschrecken und entmutigen. Natürlich ist deine Frage für uns Forumsteilnehmer kaum zu beantworten, aber so geht es nicht. Bei diesen Tumorerkrankungen gibt es häufig ein Auf und ein Ab. Dieses ist und war oft in den Erfahrungsberichten von Erkrankten oder Angehörigen zu lesen.
Ich habe ein Glioblastom. Die Statistik ist für eine lange Zukunft nicht gerade rosig. Ich werde keinen Arzt oder Betroffenen fragen, wie meine Prognosen sind, denn schlechte Prognosen machen Angst und gute Prognosen machen mich misstrauisch. Wie dramatisch der Verlauf dieser Krankheit sein kann, das weiß ich sehr wohl, aber ich weiß nicht und das kann mir auch keiner sagen, wie es bei mir abläuft. Nach 9 Monaten Glio IV denke ich nicht ans Ende, sondern ans Leben. Ich gehe meinen eigenen Weg, ohne Bestrahlung, mit abgebrochener PCV-Chemo (Zyklus 1a -1b) und will nichts bereuen, auch wenn ein Mensch mir später mal sagen sollte: "Ja hätten Sie damals mal auf uns gehört". Ein Radiologe hatte mir und meiner Frau mal direkt ins Gesicht gesagt: "Wenn Sie sich bestrahlen lassen, dann sind Sie geheilt!" Ich fragte nur verwundert, ob er weiß, dass wir bei diesem Beratungsgespräch über ein operiertes Glioblastom reden? Ein gequältes Ja folgte. Darauf hin wollte ich ihn berühmt machen und alle Leidensgenossen zu ihm schicken. Da erst wurde er sehr nachdenklich. Es ging ihm also um eine Bestrahlung für mich. Mein Vertrauen war dahin und ich habe es gelassen.
Für alle Krebserkrankungen gibt es Statistiken und einen "in etwa-Verlauf", dieser verläuft nicht immer nach dem selben Schema und dieses ist besonders bei Erkrankungen mit sehr ungünstigen Prognosen auch gut so. Wir sollten uns nicht nur an den schlechten Statistiken orientieren!
Dir und deiner Familie wünsche ich viel Kraft
Hans