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Hoffnung88

Hallo,

ein Freund von mir hatte im November längere Zeit Kopfschmerzen, darauf hin hat ihn ein Arzt zum MRT geschickt - Hirntumor, Hühnerei groß. Bereits ein paar Tage später wurde er wohl ziemlich erfolgreich wegoperiert (bis auf ein kleinen Rest).
Die Auswertung des Gewebes hat ergeben, dass der Tumor bösartig sei.
Anfangs hiess es, dass es alles nicht so schlimm sein. Der Tumor sei gerademal 2 Monate alt und wurde ja zum Glück früh erkannt und mein Bekannter ist auch mit 32 Jahren jung und fit.

Die Chemo und Strahlentherapie (6 Wochen) sollte bereits letzte Woche anfangen. Er hat sich jedoch von der Erst-Klinik in eine andere verlegen lassen. Weitere Infos von den Ärzten gab es vorher nicht.
Letzte Woche hiess es dann; dass das Gewebe ergeben hätte, er habe Krebs Stufe IV.
Mehr wurde meinem Bekannten gar nicht mitgeteilt! Ist das normal?
Erst nach weiterem Nachfragen wurde ihm gesagt, dass die voraussichtliche Lebenserwartung laut Statistiken bei 5 Jahren liegt.....
Gibt es hierzu Erfahrungswerte?

Ich habe etwas hier im Forum gelesen....jedoch ist das alles so frisch und wir sind gar nicht informiert über all die Fachbegriffe und überhaupt wie das abläuft oder worum es eigentlich genau geht.

Kann man sich auf die Untersuchungsergebnisse verlassen? Anfangs hiess es noch nach einer Chemo+Strahlentherapie ist es weg - jetzt heisst es, der Krebs ist so aggresiv und geht gar nie mehr weg und ggf. muss er Chemo bis ans Ende machen.

Ich habe etwas zu Zweitmeinung gelesen. Wie/Wo holt man sich die denn ein?

Würde mich freuen, über ein paar Hinweise und Aufklärungen.

Vielen Dank und besinnliche Weihnachten

alma

Hallo Hoffnung,

ich kann nur auf einige Fragen antworten, da das Thema zu umfangreich ist.
Zuerst einmal wundert mich, dass ihr als Freunde von den Ärzten Auskunft bekommt. Liegt eine Befreiung von der Schweigepflicht vor? Wenn nicht, würde ich das nachholen. Kurzer Satz, vom Patienten unterschrieben.

Ein Hirntumor Stufe IV ist ein Glioblastom. Die OP ist gelaufen, nun geht es um die Nachbehandlung. Die muss sein bei Grad IV. Es kann nur darum gehen, das Wachstum aufzuhalten. Auch wenn der Tumor durch die OP erst mal weg ist, wächst er wieder, denn herausnehmen kann man nur, was man sieht. Ein Teil der malignen Zellen ist noch im Gehirn und bildet irgendwann einen neuen soliden Tumor.
Was nach der OP folgen muss, ist ein Aufklärungsgespräch über das weitere therapeutische Vorgehen, also RT und CT (Radio und Chemo).
Dabei sollten ihm die Ärzte den histologischen Befund erklären. Er ist die Grundlage dafür, die passendere Chemo zu wählen und sagt auch etwas über die Ansprechbarkeit des Tumors auf die Behandlung aus.
Auf den histologischen Befund kann man sich eigentlich verlassen. Es gibt immer eine Referenzpathologie, d.h. das Zellmaterial wird zur Zweit-begutachtung weggeschickt. Und - das KH ist auch verpflichtet, das Material aufzuheben, so dass es für eine erneute Untersuchung zur Verfügung steht.
Eine Zweitmeinung holt man sich ein, um sich über eine eventuell andere Therapie zu informieren. Es ist ganz einfach: Termin bei der gewünschten Klinik und Überweisung vom Hausarzt.
Lasst euch dazu alle bisherigen Befunde in Kopie aushändigen und legt euch eine eigene Krankenakte an. Das bedeutet mehr Unabhängigkeit von der behandelnden Klinik.
Zur Prognose sagen die Ärzte ungern etwas. Ich bin da ambivalent. Es ist belastend und nur eine ungefähre Angabe, auf die man sich natürlich nicht verlassen kann. Andererseits möchte man ja seine verbliebene Zeit nutzen. Aber das wird ohnehin ein Thema sein, wenn euer Freund die Behandlung gut überstanden hat.

LG, Alma.

Ilöni

Ist es möglich anhand des Befundes eine Prognose zu stellen?

SpinEcho

> Ist es möglich anhand des Befundes eine Prognose zu stellen?

Möglich ist es. Wie akkurat eine Prognose nur an Hand eines Befundes und ohne Berücksichtigung anderer Informationen ist, steht auf einem anderen Blatt.

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