Hallo ihr alle,
ich bin heute schon sehr traurig, weil sich der Zustand meiner Mutter in den letzten tagen immer weiter verschlechtert hat. Sie schläft den ganzen Tag, aber erholen kann sie sich dabei auch nicht, da ihr alles weh tut vom vielen Liegen. Heute ist das Pflegebett geliefert worden, ist wohl ein bisschen eine Entlastung für uns alle. Mama kann sich auch nicht mehr selbst drehen im Bett und liegt dann immer schief drin und die Beine fallen zur Seite raus. Immer ist sie jetzt auf Hilfe angewiesen, und meine Vater packt sie manchmal wohl etwas grob an. Natürlich ist das jetzt eine große Belastung vor allem für ihn. In der Nacht muss er oft raus mit ihr, und er ist glaub überfordert...
Von der Therapie her bekommt Mama immer noch 2-wöchig Avastin. Ich habe die Klinik aber in einem Brief gefragt, warum sie das CCNU abgesetzt haben und es ihr nicht wieder geben wollen! Denn eine Kombination von Avastin und Chemo (CCNU oder Irinotecan) würde ihr bestimmt besser helfen. Deswegen wurde am 30.12. nochmal MRT gemacht. Heute haben wir angerufen, es zeigt sich ein langsam fortschreitender Progress im Vergleich zum letzten vom 29.11. Aber das sei ja nicht anders zu erwarten gewesen.....Wir hatten aber schon mal STABILITÄT des Tumorgeschehens. Unter CCNU. Ein anderer sehr kompetenter und menschlicher Arzt, hat mir geraten, dass ich mich dafür einsetzen soll, dass die Therapie umgestellt wird. Leider ist dieser Arzt zu weit von uns entfernt :(
Als bei der letzten Avastingabe kurz die Arztvisite vorbeigeschaut hat, bin ich innerlich mal wieder echt sauer geworden. Keiner der Doktoren hat sich die aktuellen Bilder davor angeschaut. Stattdessen wurde nach dem Datzum der Diagnosestellung gefragt: Januar 2013. Darauf folgte der Satz: Wenn ich Sie wäre, würde ich einfach nochmal in Urlaub gehen.
Danke für´s Gespräch! So, ein Jahr nach Diagnosestellung ist um, was will man beim Glioblastom mehr erwarten. Und ob wir uns schon darüber im klaren wären, was die Diagnose Glioblastom bedeutet. Danke, wir bekommen es bei jedem Klinikbesuch doch auf´s Butterbrot geschmiert, dass die Krankheit unheilbar und tödlich ist.
Bisher war Mama immer eine totale Kämpferin. Aber jetzt ist ihr alles zuviel, was ich auch verstehen kann. Seit Anfang 2014 hat sie keinen Appetit mehr und ihr ist immer übel, wenn sie nur Essen riecht. Vielleicht liegt es daran, dass das Kortison abgesetzt wurde? Ich weiß es nicht. Alles in allem, um meine Mutter steht es schlecht.
Und heute hat sie das erste Mal gesagt, dass sie aufgibt...und nicht mehr kann....Dass dies keine Leben mehr ist. Und ich kann sie verstehen.
Traurige Grüße,
Alexandra