In meinem Blog "Ein Alien im Kopf" beschreibe ich seit dem 1.1.2014, wie ich versuche, mit der ganzen Situation umzugehen: Von der Notfalleinweisung meiner Tante (gegen Ihren Willen) ins Spital, über die Erstdiagnose, die Abklärungen, Biopsie und endgültige Diagnose: 4 Glioblastome, irroperabel. Meine Tante hat mich in ihrer Patientenverfügung eingesetzt, ihre Interessen zu vertreten und hat auch klar definiert, was ihr wichtig sei: Möglichst hohe Lebensqualität über möglichst lange Zeit, aber keine Verlängerung durch künstliche Ernährung etc. Ausdrücklich hat sie verlangt, dass ich bei allen Arzt- und Betreuungsgesprächen dabei sein soll, und ich habe das auch möglich gemacht, obschon ich daneben ein eigenes Geschäft habe. In den letzten Tagen hat sie aber ohne mich (oder, wie ich es empfinde, hinter meinem Rücken) organisiert, dass sie morgen nach Hause entlassen wird. Spitex und Fahrdienst sollen für ihre Betreuung sorgen. Viele Fragen sind offen, Notruf ist noch keiner da (kommt frühestens nächste Woche), sie hat ein schlechtes Zeitgefühl, vergisst vieles, ist unsicher im Gang (auch wenn das durchs Cortison besser geworden ist). Ich mache mir grosse Sorgen, wie das gehen soll: Sie lebt alleine, ihre Kinder kümmern sich kaum um sie (deswegen war ja auch ich es, die schliesslich die Notfallaufnahme einleitete), und sie hat extrem übertrieben, was diese und NachbarInnen an Unterstützung bieten können /sollen. Ich verstehe ihren Wunsch, lieber zu Hause zu sein – habe aber den Eindruck, dass sie da nicht sicher ist. Mehr dazu im aktuellen Beitrag:
hirntumor.wordpress.com/2014/01/22/sturm-im-kopf/
Deshalb meine Frage an Betroffene: Wo liegt für euch die Grenze zwischen Unterstützung und Bevormundung? Wo wünscht ihr euch, dass Angehörige eingreifen – und wo sollen sie sich gefälligst raushalten? Bin gerade sehr verunsichert …