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Marienkäfer2

Huhu mit einander . Ich mache mir große Sorgen um mein Mann . Kurzinfo er hatte am 9.01.17 seine Op Glimoplastom Recht frontal
Nun haben wir noch 17 Tage strahlen / Chemo vor uns bzw er . Er hat alles wegen einer 2 Meinung in Heidelberg ne Woche später angefangen .
Neben seinen Epelepsietabletten bekommt er. In noch 4 mg cortison und halt das für Übelkeit und Abend für den Magenschmutz .

Mein Mann vergißt Dinge beim Namen zu nennen , oder Erkennt die Kinder nicht ( fragt dann wer Sitz den auf dem Sessel zB ) also sehen tut er sie schon . Vergißt zu sagen wo er sich aufhält bzw das überhaupt weg geht . Wen was einen gibt denkt er zB sonntags er hat es einem gerade gegeben und nicht vor zwei Tagen. Macht unsinnige beschuldigen .
Deswegen wollte ich bzw hat auch der Arzt vorgeschlagen das er stationär mal untersucht wird neurologisch halt .weil er auch mit nur viel Mühe seine epelisie Medikamente nimmt .
So die Aufnahme ist geplatz die zuständige Uni hat kein Bett in Abteilung frei . Mir hat man nun nur ein Ambulante Termin mit dem Arzt der Strahlenabteilung gegeben . Das ist auch der einzige der da mir mal hilft und Interesse zeigt . Ansonsten fühl ich als mehr als unwohl inzwischen dort .

So nun meine Fragen . Kann ich auch ambulant zu einem anderen Neurologen mit meinem Mann ?
Wie finde ich den richtigen ? ( Lahn Dill Kreis )

Die Auffäligkeiten sind alles Nebenwirkung der Tabletten oder Bestrahlung ?

Nachtrag : beim laufen ist mir auch aufgefallen das er leicht zu Seite hängt als schräg ist war er vor 2 Wochen noch nicht .

Forever

Hallo Marienkäfer,
ihr könnt natürlich auch zu einem anderen Neurologen. Wenn privat, dann ohne weiteres; wenn gesetzlich, dann mit Überweisung vom Hausarzt. Die sollte kein Problem sein.
Die OP liegt ja noch nicht so weit zurück, habt ihr keinen Kontakt zum Neurochirurgen, der unterstützend tätig werden kann?
Wann war denn das letzte MRT bzw. wann ist das nächste terminiert?
Die Begleiterscheinungen sind vielfältig und individuell, kommen mir aber auf den ersten Eindruck sehr massiv vor für eine erste OP und frontal.
Nach heutiger Erfahrung würde ich bei den Auffälligkeiten noch mal ein MRT machen lassen, wenn das letzte das Kontroll-MRT nach OP war.
LG

dropsi

Ich würde auch den Neurochirurgen, der operiert hat, ansprechen. Unsere Neurochirurgin ist seit Wochen unsere Ansprechpartnerin. Ich denke schon, dass der euch helfen könnte. Ein MRT könnte wohl schon bei der Suche nach der Ursache helfen.

alma

Ich verstehe nicht ganz:
warum soll er stationär neurologisch untersucht werden, wenn das auch bei einem niedergelassenen Neurologen geht? Der kann ein EEG machen und sehen, ob die Tabletteneinnahme stimmt. Evtl. kann er auch eine Kh-Einweisung ausstellen und versuchen, ein Bett zu bekommen, vielleicht in einer anderen Klinik.
Wenn er ein Notfall ist, kannst du mit ihm in die Notaufnahme der behandelnden Klinik gehen. Doch es hört sich nicht so an.
Eine andere Anlaufstelle ist die Strahlenklinik. Möglich, dass er ein Ödem hat und sich deshalb verschlechtert hat. Man würde ihn dort stationär aufnehmen, um die Durchführung der RT zu gewährleisten.

Das sind die Möglichkeiten, die ich sehe.
Gute oder passable Ärzte habe ich immer im Internet gefunden. Anhand der Bewertungen von Patienten.
Du kannst dir auch einen niedergelassenen Neurologen von den behandelnden Ärzten oder dem HA empfehlen lassen.

Marienkäfer2

Danke für eure Tipps .
Wir waren nun bei den Termin . Ein Arzt mir völlig unbekannt . Der mein Mann garnicht kennt und meine Situation auch nicht .
Mein Mann hat dann wieder gegeben das es ihm gut ging und er nichts hätte . Er wüßte garnicht warum er hier zu ihm kommen müßte .
Ich kam mir ziemlich blöd vor aber ich habe trotz böser Blickebsein Leiden geschildert . Trotzdem blieb mein Mann dabei er hätte nichts würde auch nichts vergessen .
Zu einem Neurologen will auch nicht .
Wir waren kaum zu Hause fragte er nach seinen Schmerztropfen . Nahm diese und fuhr trotz Fahrverbot weg .

Nun weiß ich auch nicht weiter ☹️

Forever

Ich würde mir (zunächst alleine) einen Termin beim NC holen, der kennt deinen Mann doch eigentlich. Geh hin und lass dich nicht abwimmeln. Schildere ihm die Auffälligkeiten, ohne deinen Mann kannst du frei reden. Bei einem zeitnah folgenden Termin zusammen mit deinem Mann kann der NC dann die Untersuchung mit dieser Kenntnis vornehmen.
Je nach Ergebnis kann er dann ein kurzfristiges MRT veranlassen.

Ironfighters

Hallo Marienkäfer,
habe ich es richtig verstanden, er fährt in diesem Zustand Auto?
Das solltest du unbedingt nochmal mit dem NC besprechen. Da muss reagiert werden .Er kann momentan offensichtlich selber keine klaren Entscheidungen treffen und gefährdet damit massiv sich und andere. Sollte keine eigene Einsicht möglich sein (KFZ Schlüssel freiwillig abgeben) muss diese Entscheidung von außerhalb getroffen werden.

Der NC sollte dir umgehend Verhaltenstipps und Kontaktadressen nennen.

Marienkäfer2

Huhu .
Ja er fährt Auto . Läßt sich davon auch nicht abbringen . Keiner fährt von uns mit . Die Kinder darf er auch nicht fahren aber das scheint ihm garnicht zu kümmern !
Was bedeutet den NC ?
Wen das ein Neurologe ist dann kann ich gerade vergessen weil da gibt es Ende April den nächsten Gesprächstermin und zu einem andern als in Uni will er nun garnicht.
Ich kann nur noch auf den 16 marz hoffen da haben wir ein Termin bei den Operateur . Und ich habe mir überlegt ob ich eventuell eine e Mail ihm vorab schicke mit den Auffällligkeiten . Ist sowas den angebracht oder ist zu auftringlich ?

Das ganze ist schon ganz schön anstrengend und ich bin echt überrascht das man die Betroffene so eine läßt ..

Ich wurde von der Neuroligie der Uni übrings an den Hausarzt verwießen und der kann mir echt da garnicht helfen . Rezepte überweißungen bekomm ich alle aber ansonsten ist er da nicht der richtige.

Forever

NC bedeutet Neurochirurg, also der Operateur mit deinen Worten. Wenn ihr in zwei Wochen einen gemeinsamen Termin habt, würde ich versuchen, dort vorher alleine vorstellig zu werden. Persönlich halte ich besser als eMail.

Autofahren geht gar nicht, insbesondere bei den beschriebenen Auffälligkeiten. Dass du und die Kinder nicht mitfahren wollt, hilft unschuldig Betroffenen bei einem Unfall nichts.
Der Autoschlüssel MUSS weg bei fehlender Einsicht und wenn du dich dem Stress nicht aussetzen möchtest (weil du den ganzen Tag mit ihm zu tun hast), dann organisiere es so, dass ein anderer (Eltern, Freunde ...) diesen Job übernimmt.

TumorP

Hallo Marienkäfer,
da hilft leider nur "die harte" Methode. Ihr und die Kinder fahren nicht mit-gut so. Was ist wenn es z. B. so eine Situation wie die Tage gibt, als ein psychisch Kranker UNSCHULDIGE FREMDE MENSCHEN verletzt bzw. GETÖTET hat, mit dem Auto.
Er fährt mit dem Auto weg - 110 anrufen Situation schildern - das Fahrverbot besteht - und GEFAHR für andere besteht- Tumor OP - Schmerzmittel - (Anfallgefahr?) . Wenn das nicht hilft, wird ihm die Polizei wahrscheinlich noch
"2 Sätze" dazu sagen.
NC heißt Neurochirurg oder Operateur in diesem Fall.
Viele Grüße
TumorP

Ironfighters

NC bedeutet Neurochirurg - also der Operateur oder seine Kollegen.

Es ist überhaupt nicht aufdringlich zu mailen. Ich kläre oft Fragen mit den behandelnden Ärzten per Mail. Wie schon gesagt: Auto fahren geht überhaupt nicht in diesem Zustand und bedeutet hier Eigen und Fremdgefährdung. Berichte zeitnah den Ärzten darüber und bitte um Lösungsvorschläge. Notfalls musst du dich an die zuständige Behörde wenden und um Rat fragen (Polizei oder Gesundheitsamt / sozialpsychiatrischer Dienst).

Sollte dein Mann in diesem Zustand einen Unfall mit Personenschaden anrichten, habt ihr noch ganz andere Probleme. Auch in einer persönlichen Ausnahmesituation, hat man eine Verantwortung seinen Mitmenschen gegenüber. Jetzt ist handeln gefragt.

Marienkäfer2

Danke für eure Zeit um hier zu Antworten .
Ich habe ihn an entsprechende Stelle schon gemeldet wegen den Autofahren. Die waren auch bei ihm und haben ihn nochmal aufgeklärt . Er hat aber behauptet er würde nicht fahren . Also müssen sie ihn erwischen .

Ich werde dann den Neurochiroge das Mailen und hoffen das er da aktiv wird .
Jeder Tag ist eine Herausforderung inzwischen. Aber ich habe die Hoffnung das nach der Bestrahlung besser wird und das nichts schlimmes passiert bis dahin !

Aziraphale

Naja. Das mit dem Erwischen ist ein Anruf bei der Polizei, kurz nachdem er die Garage verlässt. Zur Not müssen die halt warten, bis er wieder kommt. Mir wäre das als Ehefrau zu gefährlich, denn wenn etwas passiert, würde ich mir ewig Vorwürfe machen, dass ich nichts dagegen getan habe.

Es sind halt nicht nur Deine Kinder, es sind auch die Kinder anderer. Es bist nicht nur Du, es sind auch andere Menschen.

Ich bin sehr froh, dass mein Mann in der Hinsicht vernünftiger ist. Wenn er das nicht wäre, würde ich aber genau das tun. Ich würde ihm die Polizei auf den Hals hetzen.

Forever

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum hier die Polizei ins Spiel gebracht werden muss. Neben dem Risiko, dass auf der Strecke bis zur provozierten Kontrolle schon etwas passieren kann, kommen ggfls noch Strafen oder sonstige Sanktionen hinzu. In meinen Augen unnötig und für die Gesamtsituation mit der Erkrankung nicht förderlich.

Wäre meine Frau während dem Fahrverbot so unvernünftig gewesen, hätte ich niemals die Polizei für eine Kontrolle verständigt. Da käme ich gar nicht drauf. Ich hätte die beiden Schlüssel entfernt und das Problem wäre gelöst. Was bei einer Polizeikontrolle übrigens nicht der Fall ist, da er wieder fahren könnte.

Teetrinker

Oh je, das ist ja eine unerträgliche Situation, in die Dein Mann dich mit der Fahrerei bringt. Ist ihm wirklich klar (gemacht worden?), dass er eure gesamte Familie finanziell ruinieren kann? Selbst wenn er unverschuldet in einen Unfall verwickelt wird, wird er Probleme bekommen. Denn so wie Du ihn schilderst wird den Polizisten bei der Unfallaufnahme ja auffallen, dass mit ihm etwas nicht ganz in Ordnung ist.

Für meine Frau war das auch richtig blöd, als sie während der Bestrahlung nicht Autofahren durfte. Die ganze Situation ist sowieso extrem belastend und dann wird dem Betroffenen auch noch das Autofahren genommen, was ja für viele auch ein wichtiges Stück Freiheit bedeutet. Deswegen kann ich schon verstehen, dass Dein Mann darauf nicht verzichten möchte. Aber er darf doch nicht die Zukunft seiner Familie gefährden.

Ich wünsche Dir, dass Dein Mann so einsichtig ist (sein kann?), dass er damit aufhört.

Mitfühlende Grüße vom
Teetrinker

hitachiman

Hallo,
Es ist erst mal fürchterlich mit der Situation klar zu kommen.Mein Leben und die Arbeit waren immer vom fahren abhängig .
Mir wurde schon nach der Diagnose das Fahrverbot erteilt was ich auch unterschreiben musste. Sie nennen es amtliche Belehrung. Die Polizei bzw Führerscheinbehörte wird deswegen nicht verständigt. Fahrrad fahren wurde auch verboten, man ist ja auch in der Öffentlichkeit unterwegs.
Natürlich muss es einem bewust sein, das man nicht mehr darf.
So zu fahren ist unverantwortlich,nehmt die Schlüssel weg. Polizei ist nicht der richtige Weg. Er muss es verstehen, das wenn etwas passiert er Euch ins Unglück stürzt. Gar nich daran zu denke wenn Unfälle passieren oder Menschen gefährtet sind.
LG Heiko

alma

Dass es verboten ist, ist klar. Und auch, warum.
Die andere Seite: ein (lebensbedrohlich) Erkrankter möchte so schnell wie möglich in sein altes Leben zurück, um sein Gleichgewicht wieder zu finden.
Und was ist mit den anderen, die fahren dürfen? Trägern von Bypass, Diabetiker (Unter- oder Überzuckerung), Arteriosklerotiker (Herzinfarkt, Schlaganfall) etc. Was ist mit den über 80jährigen, die eine höhere Unfallquote haben? Warum kriegen ausgerechnet die mit Epilepsie ein Fahrverbot? Das kann man doch halbwegs medikamentös einstellen.
Man muss also gut argumentieren, wenn man Einsicht erzielen will. Eine Einsicht, die schon bei den anderen, auch gefährdenden Verkehrsteilnehmern oft nicht da ist.
Z.B. irgendein Angebot machen, das den Verlust nicht so schmerzhaft macht. Nicht einfach verbieten und Druck und Erpressung ausüben.

Marienkäfer2

Mein Mann leugnet ja auch sein Zustand und seine Diagnose also ist es klar das er auch die Verbote nicht beachtet !
Die Polizei habe ich um Hilfe gebeten . Nicht um ihn da zu verpetzten . Sondern ihm eine andere Meinung bzw dachte ich er würde es anders aufnehmen , es ernst nehmen .
Mein Mann darf schon seit den ersten Anfall nicht mehr fahren er hat sich erst nach der Diagnose nicht mehr dran gehalten . Und er hat den Polizisten auch gefragt ob sie bei dem Alkohliker paar Häuser weiter auch geklingelt haben .
Er müßte zum Neurologe und eine Therapie eventuell eine Kur machen . Will er nicht . Weil er ist "ja gesund "sagt er . Er stürzt sich in seine Arbeit er will unbedingt ein Haus bauen. Und die Ärzte irren sich sagt er .. es geht ihm gut er hätte ja auch 10kg zugenommen . Wen es ihm nicht gut gehen würde wäre das anders.
.. Gestern Abend ist er nicht mehr alleine aus der Dusche gekommen . Seine Füße waren stark angeschwollen ( denke Wasser) aber ein Arzt oder ins Kh wollte er nicht .

alma

Ja, schwierig.
Ich denke nur, dass Widerstand ihn nicht besänftigt - eher im Gegenteil.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Vernunft im Moment auf der Strecke bleibt.
Erkundige dich doch mal, ob man psychiatrisch etwas für ihn tun kann.
Bei einem Beratungstelefon für Angehörige (Krebsgesellschaft oder Angehörige psychisch Kranker oder Krebsinformationsdienst).
Wenigstens du kannst dir ja Unterstützung holen. Denn mit einem aus der Spur geratenen Angehörigen ist man ziemlich ratlos. Man hat keine Vorerfahrungen für solche Situationen und darum ist der Weg auch nicht klar.

Aziraphale

Eine Einsicht wird sich aber durch über den Kopf streicheln nicht einstellen.

Ich verstehe schon, dass nicht wir es sind, die krank sind. Dass nicht wir es sind, die um unser Leben kämpfen müssen. Wobei, eigentlich ist es doch so: auch wir müssen um unser Leben kämpfen. Ich hatte seit der Diagnose mehrere harte Diskussionen mit meinem Mann. Alle betrafen die Tatsache, dass er nicht irgendwas machen kann und mich und unser Kind dann in der Scheiße zurücklassen kann. Mehr als einmal hat er mir mit Selbstmord gedroht.

Autofahren trotz Verbot? Ein Haus bauen wollen? Kann man, wenn man genug Geld hat, die Konsequenzen zu tragen. Wenn die Hinterbliebenen dann alles verlieren, was sie je besessen haben, um die Schuld des Erkrankten zu begleichen, hat der Spaß ein Loch. Und auch das Verständnis. Denn auch wenn die Erkrankten vielleicht nicht mehr in der Lage sind, Verantwortung im richtigen Maße zu tragen, so müssen wir es tun. Zu sagen: "Das ist nicht dein Partner, das ist der Tumor.." ist zu wenig. Das reicht nicht aus für jemanden, der den Rest seines Lebens die Scherben zusammenkehren muss.

alma

Was schlägst du denn vor, Aziraphale?
Die Polizei zu rufen, reicht, fürchte ich, nicht aus.

Aziraphale

Nein, so wie ich das lese, reicht das bei Weitem nicht aus.

Es ist die Frage, in wiefern man bereit ist, diese Dinge mit dem Partner auszukämpfen. Ich liebe meinen Mann und werde immer zu ihm stehen. Aber ich lasse es nicht zu, dass er uns ein "Erbe" hinterlässt, an dem wir unser restliches Leben zu knabbern haben. Ich war mein Leben lang immer selbständig, war nie abhängig von einem Mann. Ich kämpfe für ihn, aber auch für mich und unser Kind.

Die Tatsache, dass mein Mann todkrank ist, bedeutet für mich nicht, dass er alles tun und lassen kann, was er möchte. Das Gefühl, dass es aber so sein sollte habe ich manchmal, wenn ich hier so lese, was den Angehörigen so alles zugemutet wird. Der Satz: "Das ist nicht Dein Mann, das ist der Tumor..." ist für mich unerträglich. Ich habe ihn schon so oft gelesen hier, und weiß eigentlich gar nicht, wie man Dinge, die teilweise sehr schlimm sind und bis zur häuslichen Gewalt reichen, mit so einem Ausspruch rechtfertigen möchte.
Man rechtfertigt doch auch nicht die Taten von psychisch kranken Menschen durch solche Aussprüche...

hitachiman

Hallo, Ich würde meinen Angehörigen nicht zumuten, das Sie sich wegen mir verschulden. Sie haben doch es, eh schon schwer mit mir. Sie geben mir alles , das es mir gut geht. ich möchte das Sie mich später in guter Erinnerung behalten und nicht zornig auf mich sind.Sicher auch ich habe meine Träume, viele davon werden niemals wahr werden. Für mich zählt nur das Sie glücklich sind.Was später wird wenn ich nicht mehr klar denken kann weis ich nicht auch wie ich mal regieren werde keine Ahnung.Vieles gefällt mir auch nicht, ich geh und mache mit, eben das Beste daraus machen.
Seid stark und zeigt das Ihr auch Euer Leben habt, und nicht den Tumor bestimmen lasst.
Euch alles Liebe,
Heiko

alma

Ich habe mehrmals rauf- und runtergescrollt. Den Satz "das ist nicht dein Mann, das ist der Tumor" habe ich hier nicht gefunden. Ab und zu fällt er mal, da hast du Recht. Gemeint ist damit die "Wesensveränderung", zu der ich auch ein skeptisches Verhältnis habe.
Hier geht es um einen Mann, der zu entgleisen droht. Tumorbedingt. Da ist konkretes Handeln gefragt. Selbstgefährdung, Fremdgefährdung. Man könnte versuchen, ihn in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Ich kenne jemanden, dessen Freunde kategorisch einen Krankenwagen bestellt haben. Da handelte es sich allerdings um eine Psychose in Zusammenhang mit Hirntumor.
Im Endeffekt war das gut für ihn. Er blieb vielleicht zwei Wochen da und wurde dann normal in seine Häuslichkeit entlassen.
Wir haben damals in einem ähnlichen Fall die Autobatterie ausgebaut und die Aggressionen durchgestanden. Mit dem Resultat, dass der Betroffene am nächsten Tag praktisch getürmt war, wenn man es so sagen darf.
Ich sehe das insgesamt doch anders als du. Hier braucht es jetzt konkrete Ratschläge. Was tun? Wer hilft?

Likiniki

Was heißt denn hier bitte rechtfertigen ????????? Es ist eine Tatsache. Es wird versucht zu erklären warum es gerade eben so ist wie es ist oder warum auch der "kranke" sich so verhält wie er es tut und dann wird versucht Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Du kannst doch nicht ernsthaft meinen, nur weil es nicht sein darf ist es auch jedem Menschen in jeder Lage möglich sich daran zu halten. Ohne Witz, dann hast du nichts aber auch gar nichts von psychischen Erkrankungen, oder psychischen Ausnahmesituationen verstanden.

Halt dir einen Spiegel vor. Du bist in genau der gleichen psychischen Ausnahmesituation. Du erwartest das er dir kein schlechtes Erbe hinterlässt, pochst da drauf, beharrst dadrauf. Um jeden Preis zu vermeiden das der erkrankte, der wenn er viel Glück hat noch länger lebt sich jetzt schon so verantwortungsbewusst gegenüber seinen angehörigen verhält als würde er morgen sterben. (So liest es sich für mich, entschuldige die Wortwahl aber da reagiere ich fürchterlich emotional)

Man kann auch ein Haus bauen und das trotz vorhandener Krankheit gut absichern. Und ob krank oder nicht, sollte man das nicht immer tun?

Für mich war das Fahrverbot auch schwer zu ertragen. Ich habe es überbrückt in dem ich mir die Freiheit genommen habe auf abgesicherten nicht öffentlichen Strecken mir meinen Fahrriemen und meinen Frust abzufahren. Herr Gott und wenn es einmal Quer Feld ein war. Ich hät das Familienauto dabei zerdeppern können und mich selbst auch aber wisst ihr was, das hätte mir auch vor einem Jahr passieren können als ich nicht wusste das da ein Tumor ist.

Ja es ist für angehörige einfacher wenn der Betroffene einsichtig und fügsam ist. Aber leider ist dies auf Grund der psychischen Belastung und der Erkrankung nicht immer so. Dann ist guter Rat teuer. Kein Betroffener ist gleich. Kein angehöriger möchte seinen liebsten Zwangseinweisen oder der Polizei melden müssen, was also soll man tun wenn Belehrungen, Diskussionen und Streit nichts bringen? Es bleibt zu hoffen das der Zustand temporär ist und einsichtigere Zeiten folgen oder Ebene der sehr sehr harte weg, der den Betroffenen definitiv in ein Loch reißen wird. Vielleicht sogar den Krankheitsverlauf beschleunigt??

Wie man es macht, es ist eine scheiss Situation.

Mich nervt Jedenfalls das belehren vom Marienkäfer ungemein. Wüsste sie nicht das die Situation so nicht haltbar ist hätte der Thread einen anderen Namen. Sie hat sich schon hilfesuchend an die Uniklinik gewandt und keine Hilfe erhalten. Ihr noch 20 mal zu erklären wie schlimm das ist was ihr mann da macht finde ich kontraproduktiv.

Druck hat sie ja leider schon mehr als genug.

alma

Ich habe längere Zeit im Trialog mitgearbeitet. Das ist ein Psychose-Seminar, in dem sich Betroffene, Angehörige und Professionelle zusammensetzen und über verschiedene Themen reden.
Und ich kenne von daher die Schwierigkeiten, denen sich Angehörige ausgesetzt werden, wenn sich ein psychotischer Schub einstellt.
Es ist ein Zwiespalt: den Betreffenden vor sich selbst zu schützen und sich vor seinen Aggressionen einerseits - und ihn vor der Psychiatrie zu schützen andererseits. Da gibt es keine Patentrezepte.
Ich denke aber, man kann vorausschauend sich ein paar Anlaufstellen und Unterstützer sichern. Der sozialpsychiatrische Dienst würde doch passen. Sagte auch schon Ironfighters. Wenigstens für Beratung.
Und jetzt wüsste ich gern, Marienkäfer, was du dazu meinst. Bisher bist du auf meine und andere Vorschläge nicht eingegangen.

Ironfighters

Likiniki - danke 100% Zustimmung!

Das sie von den behandelnden Ärzten allein gelassen wird mit diesen Syndrom ist die eigentliche Sauerei. Vielleicht braucht er ja etwas mehr Cortison.

Den Trick mit der Autobatterie ist genial. Schlüssel verstecken wäre auch ne Option. Wenn er dann zu aggressiv reagiert, sollte man sich Hilfe dazu holen und den nächsten Schritt gehen.

Grundsätzlich muss man es dann wie eine psychiatrische Krankheit behandeln. Sprich notfalls ein timeout in einer psychiatrischen Klinik.Aber das wäre das wäre dann die maximale Eskalationsstufe und eine zusätzliche schreckliche Erfahrung. Hoffentlich geht es auch anders.

Aziraphale

@Likiniki

Nein, ich erwarte nicht, dass er sich so verantwortungsbewusst verhält, als würde er morgen sterben. Denn da müsste er nicht mehr viel Verantwortung tragen. Ich erwarte, dass er sich so verantwortungsbewusst verhält, wie es einem Familienvater angemessen ist. Dass er nicht plötzlich zu einem verantwortungslosen, egoistischen Menschen mutiert, der sich eben so verhält, als würde er morgen sterben - nach mir die Sintflut.

Es tut mir leid, wenn Du auf eine sachliche Aussage derartig emotional reagierst.

Ich belehre auch niemanden, einen Rat zu geben ist schwer, weil man die persönliche Situation überhaupt nicht kennt. Ich kann aber schreiben, was ich machen würde und warum:

Ich würde ihn einliefern lassen. Warum? Er stellt eine Gefahr für sich, aber auch für andere dar. Verantwortung ist nichts, was ich an meiner Haustüre abgebe. Whataboutismus ist hier fehl am Platz, es ist mir in diesem Zusammenhang egal, ob Menschen Auto fahren, die nicht wissen, dass sie krank sind. Wichtig ist, was jemand tut, wenn er weiß, was los ist.

Teetrinker

Um die Sache mal etwas zu entspannen und zu relativieren: Das Risiko mit dem Autofahren hat prinzipiell auch jede Familie, die einen abenteuerlustigen und verantwortungslosen Teenager ohne Führerschein zu Hause hat und wo die Autoschlüssel für jeden erreichbar am Schlüsselbrett hängen. Es hilft nix, die Autoschlüssel müssen unter Verschluss gehalten werden.

Wobei die anschliessende Auseinandersetzung mit "aus der Spur geratenen Angehörigen" wahrscheinlich sehr unangenehm werden wird, egal ob es sich um hormongesteuerte Teenager, tumorerkrankte Ehepartner oder demente Eltern handelt. Da suche ich auch noch nach einer einfachen Lösung ...

Marienkäfer2

Huhu , erstmal Danke und ich bin um jeden Rat dankbar . Weil ich mit den 5 Kids und meinen Mann mit seiner Erkrankung alleine da stehe . Ich habe ein Neurologe gefunden der ihn bereit ist zu Behandeln und er darf jeder Zeit ohne Termin da hinkommen. Ich hoffe das ich ihn dazu bewegen kann demnächst das Angebot anzunehmen .
Dann habe ich ein Termin beim Jugendamt gemacht . Ich möchte eine Unterstützung für mich und die Kinder.
Mein Mann ist krank, er ist mit einem Demezkranken Menschen zu vergleichen.
Heute Morgen stand er in der Küche mit einem Glas Wasser in der Hand und fragte mich was er damit machen solle☹️. Das mit dem Auto fahren muß aufhören das ist ganz klar . Mit diesen sozialpsychologischen Dienst hatte ich noch kein Kontakt werde da aber anrufen. Nichts soll unversucht bleiben .
Wir leben schon in einem Haus wir brauchen daher keins, außerdem fehlt ihm die Kraft hier auch nur eine Sache im Haus in Ordnung zu bringen. Zu Hause liegt er nur. Wen es ihm körperlich gut gehen würde könnte er von mir aus bauen. Wen es ihn glücklich macht .
Ihn irgendein Streß aussetzten werde ich nicht da dann das Wohl meiner Kinder gefährdet ist ..vom elektrischen Garagentor habe ich die Fernbedienung kaputt gemacht ins Wasser getaucht und da er. Wegessen hat das man es manuell noch öffnen kann ist das Auto in Der Garage geblieben . Aber in der Firma stehen ja noch zwei Autos und wen die frei sind nimmt er die. Zum Essen ist er aber schon mal zu Fuß nach Hause gekommen sind nur 500m.
Ich bedanke mich bei euch für jede Ratschlag und jede Sichtweise bin ich dankbar .

alma

Huhu Marienkäfer,

das klingt ja richtig gut.
Ich habe einen Onkologen, zu dem ich jederzeit, auch ohne Termin, kommen kann. Man wagt nur nicht, das vorzuschlagen, weil man nach so einem Arzt lange suchen muss.
Das mit dem Jugendamt ist eine gute Idee. Dir und den Kindern Unterstützung zu holen.
Mir ist dazu noch eingefallen: Hirntumor ist die Krebserkrankung, vor der die Krebsängstlichen am meisten Angst haben. Es gibt auch mildere Verläufe, doch woher kommt die Angst? Ich denke, es ist die, noch zusätzlich den Verstand zu verlieren und sich nicht mehr helfen zu können. Die komplette Kontrolle über das Leben. Andere sind schon unleidlich, wenn sie nur einen Anflug davon erleben.
Er braucht euch. Etwas Gutes bei dem Elend. Es ist nicht seine Schuld, so zu sein. Und er kann sich auch wieder fangen, wenn er sich sicher fühlt.
Eskalation macht es nur noch schwieriger. Die Psychiatrie wäre ein Not-programm. Besser sind Beratungsstellen und ambulante Ärzte.
Bei psychiatrischen Erkrankungen versucht man es auch so. Erst die Dinge versuchen, die den Betroffenen in einem vertrauten Umfeld lassen.

Bei einem Glioblastom können die Dinge schnell auf einmal kommen und man ist überfordert, weil überrascht, und hat nichts in der Hand, sich zu helfen. Aber das kann man dann ja angehen.
So wie du. Ich bin froh über diese Entwicklung.
Oftmals ist es ja doch unsere eigene Angst. Die sich dann auf den anderen überträgt und die Situation kompliziert macht.

Ich hoffe auf einen weiteren guten Verlauf.

Alma.

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