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Ströppken

Guten Tag zusammen,
meinem Sohn (er ist jetzt 38) wurde Anfang 2016 ein Astrozytom III operativ entfernt. Im Anschluss an die OP bekam er Bestrahlungen und Temozolomid.
Bis heute sind die Wundränder nicht verheilt, im Gegenteil sie sind viel größer und tiefer geworden. In der Mitte der Wunde ist ein gelblicher Belag. Die Wunde nässt und riecht. Ärztlicherseits wurde bisher folgendes unternommen : - Die Wundnaht öffnen, reinigen und erneut schließen. - Nochmals die Wundnaht operativ öffnen und Kürzung eines Titanstiftes der gegen die Kopfhaut kam. - Spezielle Wundbestrahlung beim Onkologen. Erneute Homöopathie-Vitamintherapie wurde in privater Intiative angewandt.
Kann mir-uns jemand von Erfahrungen berichten?
Vielen Dank. Einen lieben Gruß Ströppken

Prof. Mursch

Das kann man im Internet sicherlich nicht seriös beantworten, ohne die Wunde zu sehen.
Ansprechpartner ist der Operateur, ggf. der Strahlentherapeut. Wenn ein großer Defekt besteht, kann man auch einen plastischen Chirurgen (kein "Schönheitschirurg", sondern ein spezialisierter Kollege, oft Kieferchirurg, HNO oder Unfallchirurg), hinzuziehen.
Sehen Sie davon ab, etwas ohne Rücksprache draufzutun, sei es nun "homöopathisch" oder sonst etwas.

ein Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Ströppken

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde mit meinem Sohn darüber sprechen.

lunetta

Hallo!

Wurde bei deinem Sohn sein eigener Knochendeckel wieder eingesetzt?

Ich hatte auch eine Wundheilungsstörung (hab sie immer noch;( mein Kopfnaht wollte einfach nicht heilen und näßte immer, aber das war schon einige Wochen nach der Tumorentfernung.

Ich mußte nochmal operiert werden, und mein Knochendeckel mußte entfernt werden, der war schon ganz nekrotisiert, und das in so kurzer Zeit nach der OP.

Wurde das bei deinem Sohn auch schon angedacht, dass sich eine Infektion auf den Knochendeckel gesetzt hat, denn dann heilt es außen auch nicht. War zumindest bei mir so.

Aber ihr seid ja sicher immer wieder beim NC und bei Kontrollen, da hätte man euch das schon gesagt! Und bei euch ist die Op ja schon so lange her....

War die Narbe schon abgeheilt und erst jetzt wieder so belegt? Sehr ungewöhnlich....

Alles Gute und LG!

Ströppken

Guten Abend lunetta,

es tut mir leid, dass es auch bei dir Wundheilungsstörungen gibt.

Ich hoffe sehr, dass ein Weg gefunden werden kann, damit eure Wunden endlich abheilen können.

Eine Infektion liegt nicht vor bei meinem Sohn. Bei ihm wurde auch sein eigener Knochendeckel wieder eingesetzt.
Alles was er bisher versucht hat, kam immer in Anregung und Absprache mit seinem Onkologen und NC.

Kommenden Donnerstag hat er wieder einen Termin bei seinem NC.

Den Onkologen wird er wohl leider (was sehr, sehr bedauerlich ist weil ein gutes Vertrauensverhältniss besteht) wechseln müssen. Der Onkologe behandelt nur noch Privatpatienten. Das hat irgendwie mit der Ärztekammer und dem Bedarf an Onkologen vor Ort zu tun.

Wir haben irgendwo gelesen, dass es für schlecht heilende Wunden, so etwas wie eine Vakuumpumpe gibt (zumindest für z.B. Diabetetiker). Mein Sohn will mit dem NC Rücksprache nehmen was er davon hält.
Oder ob eine Behandlung in einem so genannten Wundzentrum eine Möglichkeit ist.

Alles Gute auch für dich. LG Ströppken

KaSy

Liebe Ströppken
Ich hatte auch langwierige Wundheilungsstörungen, die, wie man im Laufe der versuchten Therapien feststellte, durch eine Infektion des Knochenersatzes ausgelöst worden waren.

Ich hatte mit den Neurochirurgen mehrere Varianten besprochen, von denen einige ihre Ideen waren und andere waren das, was ich gehört/gelesen hatte.

Auf die Vakuummethode angesprochen, sagte ein NC, das sie das in ihrem KH auch tun können, aber nie am Kopf! Das hat mit der Nähe zum Hirns zu tun.

Bei mir wurde nach mehreren einfachen und komplizierter werdenden Versuchen Eigenhaut transplantiert.

Das war eine Idee des NC-Teams. Der Chef-NC kannte einen hervorragenden Plastischen Chirurgen aus seiner Ausbildung und früheren Tätigkeit und konnte also auch die Erfolgs-Qualität dessen Arbeit sehr gut einschätzen. (Es muss ein sehr erfahrener Arzt sein!)

Im Unterschied zu der Vermutung des NC, dass Bauchfett* verwendet werden würde, erklärte der Plastische Chirurg, je näher das Hautgewebe an der Transplantationsstelle ist, umso besser ist der Erfolg.

* (Im Forum habe ich gelegentlich von der Verwendung von Bauchfett gelesen, ich habe dem nicht widersprochen, um keine spätere Unsicherheit zu erzeugen.)

Bei mir wurde Vollhaut vom Unterarm auf den Kopf transplantiert, angenäht und ich wurde drei Tage auf der ITS stündlich beobachtet, ob das Transplantat auch sicher anwächst.

Auf den Unterarm wurde Vollhaut vom Oberschenkel transplantiert, hier kam die Vakuummethode für etwa eine Woche zum Einsatz.

Die Stelle am Oberschenkel wurde "einfach" zugenäht.

Fragen beantworte ich hier oder ganz konkrete per PM.

Ich wünsche Ihrem Sohn alles Gute!
KaSy

Ströppken

Liebe KaSy,

gerade habe ich Ihre Antwort gelesen und meinem Sohn davon berichtet. Es ist sehr wichtig und interessant was Sie geschrieben haben. Vielen Dank.

Bei Fragen melde ich mich gern wieder. Jetzt muss ich erst einmal abwarten was mein Sohn nach dem Gespräch mit dem NC sagt.

Vielen für die guten Wünsche, ich gebe das gleiche zurück

Ströppken

Guten Abend KaSy,

mein Sohn war gestern bei seinem NC. Der NC sagt ebenfalls, so wie Sie es mir schon geschrieben haben, dass keine Vakuummethode angewendet wird.

Mein Sohn soll sich in einer Fachklinik in Münster anmelden. Das hat mein Sohn heute gemacht und einen Termin noch im Februar bekommen. Diese Klinik ist eine Fachklinik für Tumoren und Wiederherstellung an Gesicht und Haut.
Wir/ich hoffen auf einen Behandlungserfolg

Ist bei Ihnen jetzt alles gut verheilt und die Wundheilungsstörungen sind erfolgreich behandelt worden ?

Wenn ich weiteres von meinem Sohn weiß, würde ich Ihnen gern per PM Fragen stellen.

Alles gute für Sie wünscht Ströppken

KaSy

Liebe Ströppken,
ja, die Wundheilungsstörung ist durch die Transplantationen weg.

Es hat zwar viele Monate mit vielem Auf und Ab gedauert, aber es war bei mir tatsächlich lebensrettend.
Die entscheidende akute Phase in der Spezialklinik für Plastische Chirurgie in der Hauptstadt der BRD hätte im Idealfall zwei Wochen betragen, bei mir war es jedoch deutlich länger.

Ich nehme an und wünsche Euch, dass die Experten die Wundheilungsstörung bei Deinem Sohn in sehr wenigen Wochen in den Griff bekommen.

Schreib gern, sobald Du Neuigkeiten hast.
KaSy

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