www.hirntumorhilfe.de
Herzlich willkommen im Forum der Deutschen Hirntumorhilfe!

Thema: Zähne betroffen?

Zähne betroffen?
NickyHH
21.10.2017 19:27:23
Hallo,
ich bin neu im Forum und finde mich in den Beiträgen noch nicht so gut zurecht. Zu meiner Frage habe ich entsprechend noch nichts gefunden, darum stelle ich sie einfach mal.
Vor 11 Tagen bekam ich die Diagnose Meningeom frontal, 3 cm Durchmesser und rund. Ich solle mir keine Sorgen machen, es werden aktuell noch keine wichtigen Bereiche in Mitleidenschaft gezogen. Aufgefallen ist das Ding aufgrund einer Geruchsstörung. Nachdem ich ca. 5 Monate lang zunehmend schlechter riechen konnte, begleitet mich seit ca. 5 Wochen ein widerlicher chemischer Geruch...Inzwischen rund um die Uhr.
Seit ich die Diagnose erhalten habe, habe ich dauernd Kreislaufbeschwerden. Hatte ich vorher 12 Jahre nicht mehr (seit ich aufgehört hatte zu rauchen).
Und nun habe ich stundenweise einen fiesen Druck auf dem Kiefer, mal oben, mal unten und die Zähne fühlen sich unangenehm an. Eben überlegte ich, ob sie plötzlich schiefer geworden sind. Was ist bei mir los? Ist das meine Psyche? Oder ist das echt? Den Termin beim Neurochirurgen habe ich erst nächsten Donnerstag. Kennt jemand ähnliche Beschwerden?
Dankeschön vorab fürs Lesen.
Grüße, Nicky
NickyHH
Andrea 1
22.10.2017 08:43:30
Hallo und herzlich Willkommen Nicky,
ich bin gerade ein bisschen erstaunt, dass man dir noch keinerlei Therapievorschläge unterbreitete. Vermutlich wird das in deinem kommenden Termin dann besprochen.
Man könnte hier jetzt spekulieren und wilde Mutmaßungen anstellen, aber bringen diese dich dann tatsächlich weiter? Ich denke nicht.
So schwer es dir fällt, versuche dich in Geduld zu üben und vielleicht kannst Du etwas ebenfalls wichtiges tun bis dein Termin beim Neurochirurgen dran ist.
Versuche eine Art Tagebuch zu führen, wo Du jeden Tag (möglichst mit Beschwerden und Zeiten) alles aufschreibst. Somit kannst Du in dich "hineinhorchen" und vielleicht lässt sich eine Art "Muster" erkennen, wann was auftritt.
Ebenso möchte ich dir raten, dass Du deine Fragen alle aufschreibst und diese dann mit deinem Neurochirurgen besprichst. Weil 3cm Durchmesser finde ich jetzt nicht gerade klein, dass man das auf die lange Bank schieben sollte, aber ich bin ja auch kein Mediziner, auch habe ich keinerlei Kenntnis von deinen Befunden.
Mit den Zähnen oder dem Kiefer Probleme zu haben, kann auch ganz andere Ursachen haben, wenn Du zum Beispiel dazu neigst, dass Du Nachts "deine Probleme/Sorgen" mit Zähneknirschen versuchst (unbewusst) zu bewältigen. Das geht voll auf die Muskulatur und halt auf die Zähne.
An eventuelle nächtliche epileptische Anfälle möchte ich erst zuletzt denken, was aber auch nicht auszuschließen wäre. Wie schon gesagt, versuche alles mit deinem Neurochirurgen zu besprechen, bei ihm/ihr wirst Du in guten Händen sein und hab keine Scheu, ihm "Löcher in den Bauch zu fragen", weil Unwissenheit einen nur noch verrückter macht. Vielleicht kannst Du mit ihm ausmachen, dass wenn dir im Nachhinein noch Fragen aufkommen, ob Du ihm die dann zum Beispiel per E-Mail schreiben kannst.
Hoffentlich sind dir die Tipps hilfreich.

Vielleicht kannst Du uns hier berichten, wie dein Gespräch verlaufen ist.
Von Herzen alles Gute für dich!

Andrea
Andrea 1
NickyHH
22.10.2017 12:47:43
Hallo Andrea,
Danke für Deine Antwort. Dass Geduld nicht meine Stärke ist, habe ich in den letzten Tagen bereits über mich gelernt...aber nützt ja nix.
Komischerweise ist das Zahnproblem morgens am schwächsten und wird über den Tag schlimmer. Naja, ich versuche, das jetzt mal möglichst zu ignorieren.
Mein Neurotermin in der Klinik meiner Wahl (UKE) ist erst am Donnerstag. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, habe ich mir in einer anderen Neurochirurgie bereits die "Zweitmeinung" vor der Erstmeinung eingeholt, sozusagen. Die Fachärztin meinte, das Ding sollte möglichst bald raus, länger als bis Januar würde sie es nicht aufschieben. Zu dem Zahnproblem hat sie auch die Knirschtheorie geäußert und gemeint, ich könne ja mal zum Zahnarzt gehen und mir so eine Schiene besorgen.
Meine Befürchtung ist, das Ding hat wachstumstechnisch an Fahrt aufgenommen und drückt auf irgendwelchen Zahnnerv. Meine Lippen kribbeln auch zeitweise. Vielleicht ist das aber auch gerade alles psycho. Es piekt irgendwo und schon bin ich in Alarmbereitschaft. Die Tagesform kann ich gerade nicht kontrollieren - alles wird gut und heulendes Elend wechseln täglich...
Genug davon: Heute ist ein "alles-wird-gut-Tag"!!!!
Liebe Grüße, Nicky
NickyHH
Pomperipossa
23.10.2017 09:14:44
Hallo Nicky,
Andrea hat Dir schon viele wertvolle Tipps gegeben.
Bitte diese Schmerzen beim Termin im UKE anbringen, denn es könnte auch sein, dass der Trigeminus-Nerv getriggert wird (Lippen kribbeln, Schmerzen im Kiefer..).
Wünsche Dir viel Kraft, Geduld und Zuversicht.
Beste Grüße
Pompi
Pomperipossa
NickyHH
27.10.2017 14:39:38
Hallo zusammen,
gestern hatte ich nun mein Beratungsgespräch im UKE. Der Arzt war wirklich nett und hat sich viel Zeit genommen. Resultat ist die OP Ende November. Dann kann ich einen Haken dran machen und durchstarten.

Komischerweise hat auch er gesagt, dass meine "Zahnprobleme" nicht mit dem Meningeom zusammenhängen und vermutet, ich knirsche nachts herum.
Da ich eh einen Urlaubstag hatte und es noch früh am Tag war, bin ich mal direkt zur Zahnärztin gegangen im Anschluß. Sie hat geguckt, geklopft, geröngt und konnte (zum Glück) nichts finden. Nun habe ich einen Termin für einen Zahnabdruck und bekomme dann so eine Schiene für nachts.
Irgendwie kann ich nicht so richtig glauben, dass das Problem daran liegt. Aber wenn in Summe zwei Ärzte und eine Zahnärztin bestätigen, was Andrea sofort vermutet hat, dann nehme ich das jetzt einfach mal an und gut ist.

Euch beiden jedenfalls Danke für die Tipps und Anteilnahme.
Lieben Gruss,
Nicky
NickyHH
Zeitblume
27.10.2017 21:43:43
Hallo Nicky,

für mich klingt es, als ob Du durch die Diagnose dich verkrampfst und es nicht wahr nimmst. Ich meine damit die unterschwellige Angst. Das kenne ich nur zu gut und muss mich immer wieder ermahnen locker zu bleiben. Sobald die OP gelaufen ist, wird es bestimmt auch besser.

Dafür drücke ich Dir ganz feste die Daumen. Deine Wahl der Klinik ist gut. Die Versorgung ist sehr gut und Du bist in guten Händen.

LG Zeitblume
Zeitblume
NickyHH
28.10.2017 10:53:16
Hallo Zeitblume,
da magst Du recht haben. Die Angst ist nicht nur unterschwellig, ehrlich gesagt, aber gehört wohl dazu. Die Vorstellung, dass da ein Fünf-Mark-Stück großes Loch in meine Schläfe gesägt wird, finde ich erschreckend, bemühe mich aber, für das deutsche Gesundheitssystem einfach dankbar zu sein - keine OP wäre ja viel schlimmer.
Wann ist denn Deine OP?
Liebe Grüße,
Nicky
NickyHH
Dana
28.10.2017 20:06:52
Hallo,

ja ich kenne das und hatte auch ziehende Nervenschmerzen in den Zähnen, so dass ich mir sogar eine Brücke auf eigenen Wunsch entfernen ließ. Sämtliche Zahnärzte konnten natürlich nichts finden.
Erst später wurde nach Doppelbildern die Diagnose Meningeom gestellt.
Auf der linken Seite, wo auch der größte Teil des Tumors war, sind die Zahnnerven empfindlich geblieben.
Deshalb habe ich auch die Lücke bisher gelassen und weiß noch nicht, was ich für einen Zahnersatz machen lasse.
Liebe Grüße
Dana
Dana
NACH OBEN