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Weihnacht.

Komme gerade mit einer dicken Backe vom Zahnarzt: nach einer Extraktion eines Backenzahns oben rechts.

Bei der letzten Kontrolle (nach der HT-Diagnose) habe ich mich "erfolgreich" gegen eine Röntgen-(Panorama)aufnahme des Ober- und Unterkiefers gewehrt - ihr versteht mich sicher… aus Sorge vor der Strahlenbelastung für meinen HT. Der eben extrahierte und zu jenem Zeitpunkt bereits "hoch-gehende" Zahn wurde somit übersehen.

Wie macht ihr das denn, wenn ihr zum Zahnarzt geht - lasst ihr euch (komplett) röntgen?

Weiss einer der Ärzte hier im Forum, wie es mit der Belastung des HT durch Röntgen am Kopf tatsächlich aussieht?

Danke schon vorab.

mona

Hallo Weihnacht,
ich kenne das Problem mit den Zähnen,mein Zahnarzt macht es nur wenn es sehr notwendig ist,1mal im Jahr.
Ich meine das ist dann ok wegen der Strahlenbelastung.

Lg mona

Prof. Mursch

DER Tumor, den Sie haben, wird eher nicht beeinflußt.
Man weiß aber, dass nach hohen Dosen von Strahlen nach Jahren Tumoren auftreten können. Wenigen Röntgenaufnahmen sind aber eher kein großes Problem.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Weihnacht.

Danke Herr Prof. Mursch, für Ihre Antwort. Sie beruhigt ein wenig.

Aber in den 70er und 80er Jahren waren die Geräte vermutlich nicht so strahlungsarm wie heute, oder?

Abgesehen davon möchte ich Sie gern fragen: Was glauben Sie - persönlich und als Arzt - ist der Grund für die Entstehung von HTs? Oder sind es Gründe (pl.)?

Danke.

Andrea 1

Hallo an alle,
eines vorneweg, ich hatte heute meine MRT-Auswertung, welche wieder sehr gut und stabil ausfiel - für mich also ein "o.B"! *freu*

Ich greife das Thema auf, weil mir meine Ärztin heute sagte, dass ich meine Beißerchen lieber ohne Röntgen behandeln lassen sollte.
Die OP-Höhle meines Ex-Oligodendroglioms ist da wohl weniger dramatisch/gefährdet, aber mein kleines - vermutlich - Meningeom schon eher. Sie meinte, dass es Meningeome gibt, die strahlungsaktiv (gibt ja auch hormonaktive) sein können und, da bei mir nun schon 5,5 Jahre kein Rezidiv auftrat - ich habe mich seit damals, 2011 beim Zahnarzt nicht mehr röntgen lassen! - empfiehlt sie für die anstehenden Zahnbehandlungen, alles möglichst ohne Röntgen zu erledigen.

Eigentlich wollte ich meinem Zahnarzt wenigstens 1 Röntgenbild zugestehen (das letzte Röntgenbild stammt aus 2009 oder '10), aber nun weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich es wirklich tun sollte. Ich will ja nicht nur wegen schöner Zähne einen neuen Hirntumor haben. Alle angegriffenen Zähne ziehen lassen, kommt für mich nicht in Frage, da sie noch vollzählig sind!
Allerdings warten in "meiner Gusche" 3 Weisheitszähne. Einer ist rausgewachsen, kariös, steht schief und die anderen 2 kippen im Kiefer ab, wachsen aber nicht raus, also müssen die langsam mal gezogen werden, weil mir meine Zahnreihen dadurch verschoben werden.
Jetzt bin ich am grübeln, ob ich es riskieren sollte, weil ich halt endlich mal wieder beschwerdefreie Zähne haben möchte. Rein optisch sehen meine Zähne gut aus, aber wie lange noch, wenn ich nichts mache?
Gebt mir mal bitte Entscheidungshilfen - was IHR machen würdet wenn...
(Ich weiß, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann, aber ein paar verschiedene Gedanken dazu wären wohl hilfreich.)
Danke schonmal für eure Antworten/Überlegungen

LG Andrea

fasulia

Überlegung:
statt Röntgen, MRT des Kieferbereiches???
weiss, dass da Knochen nicht so gut dargestellt werden können, doch beim Röntgen geht es ja zum Einen darum Entzündungsherde in den "Weichteilen" zu sehen, zum Anderen den "Aufhängeapperat" zu beurteilen und zum Dritten die Zahnwurzeln und Zahnstrukturen zu sehen.
Die beiden ersten Dinge würde ich denken gehen auch im MRT, die Zahnwurzel und der Zahn an sich ( Zahn, hat glaube ich "Knocheneigenschaften") weiss ich nicht.
kommt drauf an, was "kritisch" ist bzw. was ausgeschlossen oder "bewiesen" werden soll mit dem Röntgenbild.

Insgesamt halte ich die "Gefahr" für sehr gering, habe mal "irgendwo" gehört, dass die Strahlenbelastung bei EINEM Röntgenbild, geringer ist als ein Flug nach Tenneriffa.
Vllt. weiss da jemand von den Experten genaueres.

Efeu

Hallo zusammen,

hab grad eure Beiträge gelesen, da zieht es mir den Boden weg. Das mit dem Röntgen und HT wusste ich nicht. Gilt das auch für Meningeome? Nicht nur, dass ich vor 2 Monaten beim Zahnarzt hab röntgen lassen. Für die Bestrahlung mit dem Limac, welche 6 Wochen täglich durch geführt wurde, wurden vor jeder Bestrahlungseinheit drei (!!!!) Rötgenbilder vom Schädel gemacht. Über mögliche Risiken wurde ich nicht aufgeklärt. Bestrahlung war November / Dezember 2015.

LG,
Marianna

TumorP

Hallo Andrea,
mein "alter" Zahnarzt hat so ein altes Gerät gehabt. Da kam so ein "Plättchen" in den Mund und dann wurde die "Kanone" darauf gerichtet.
Der neue Zahnarzt hat ein digitales Gerät - hinstellen - still halten das Gerät fährt einmal herum - alles ist bestens drauf - so wurden auch die Implantate gesetzt. Welches Gerät wieviel strahlt kann ich natürlich NICHT sagen.
Vielleicht der Zahnarzt - er weiss ja ob sein Gerät viel oder wenig Strahlung abgibt. Oder die Bilder ggf. woanders machen lassen. Auf blauen Dunst große Zahnbehandlungen ist bei Wurzelbehandlung usw. auch so eine Sache.
Alles Gute
TumorP

Clipsi

Hallo :)
Zum Thema Zahnarzt und Röntgen muss ich nun auch mal meine Angst mit euch teilen.
Ich habe nun vor fast 2 Jahren meine Diagnose bekommen und seit dem war ich aus Angst vor dem Röntgen nicht mehr beim Zahnarzt.
Ehrlich gesagt, mache ich mir sogar etwas Vorwürfe, denn etwa ein Jahr vor meiner Diagnose musste ich sooo oft zum Zahnarzt und bei so gut wie jedem Besuchmusste geröntgt werden.
10 Monate später: Diagnose niedriggradiges Astrozytom. Okay, kann auch alles Zufall gewesen sein, aber trotzdem habe ich Angst davor zum Zahnarzt zu gehen. Aus Angst, es müsste wieder geröntgt werden.
Habt ihr diese Gedankengänge auch? Oder seid ihr einfach zum Zahnarzt und habt gesagt, so ist es und deshalb bitte so wenig wie möglich / nicht Röntgen?

asteri1

Eigentlich habe ich mir über das Röntgen beim Zahnarzt noch nie Gedanken gemacht. Dann schon eher über das jährlich notwendig werdende MRT mit dem Kontrastmittel.

Hätte ich Bedenken würde ich mir auf jeden Fall einen Röntgenpass besorgen und diesen sorgfältig pflegen. Dann weiß man genau wo, wie oft und welche Strahlenstärke.

Andrea 1

Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten.
Auf die Idee mit der MRT-Bildgebung kam ich vor einiger Zeit auch schon, als sich nämlich der rausgewachsene Weißheitszahn mal wieder bemerkbar machte. Irgendwo hier im Forum schrieb ich bereits drüber...
Bei meiner vierteljährlichen Kontrolle überredete ich den Radiologen, ob er so nett wäre und mir ein paar speziellere Bilder direkt von meinem Ober- und Unterkiefer mit auf die CD bringt, da ich wohl eine Entzündung im Oberkiefer hatte und mich nicht mehr am Kopf "deswegen" röntgen lasse. Der Radiologe war echt lieb und tat das, er zeigte mir sogar bei der groben Vorab-Auswertung, wo der Entzündungsherd saß - man konnte ihn sehr gut erkennen, da er durch das Kontrastmittel, als weißer Fleck zu sehen war. Der Entzündungsherd war damals schon 1 cm groß im Druchmesser.
Ich gab meinem Zahnarzt die CD zur Ansicht und erklärte ihm auch, wo er das entsprechende Bild findet, bzw. wo er sämtliche Zahnreihen ebenfalls sehr gut sehen könne.
Leider, war der Zahnarzt nicht in der Lage, diese Bilder zu finden und auf den Computern der Arztpraxis funktionierte es leider nicht, die CD vor Ort gemeinsam anzuschauen. Es war echt leidlich, zumal mir meine linke Gesichtshälfte heftig wehtat.
Es gibt halt scheinbar noch große Unterschiede MRT-Bilder und Röntgenbilder zu deuten. Obwohl es allgemein eine der modernsten Zahnkliniken hier in der Umgebung ist, funktionierte das leider nicht!

Aber röntgen ließ ich mich damals trotzdem nicht!
Die Entzündung war irgendwann so zu erkennen und ich bekam ein Antibiotikum verschrieben, welches ich aber nur in der Minimaldosis nehmen konnte. Egal, es tat seine Wirkung.

Wenn Zahnkanäle offen liegen, hat der Zahndok ein kleines Gerät, was mich so ein bisschen an einen Spannungsprüfer erinnert. An dünnen Kabeln kann er kleine Metallstäbe? oder sowas befestigen mit denen er direkt in den Zahnkanal/in die Bohrung reingeht, um dessen Tiefe zu vermessen und das soll - laut seiner Aussage - völlig ohne Strahlung passieren.
Auf diese Weise arbeitet er nun schon seit 2011 bei mir und das klappt. Anfangs hatte er erhebliche Probleme damit, dass ich mich partout nicht röntgen lasse, somit bereitete er so manches Mal alles zum Röntgen vor und ich bekam aus meiner mit Gerätschaften vollgestecken Gusche gerade noch ablehnende Geräusche aus mir raus. Erst dann erinnerte er sich augenrollender Weise wieder und ließ es. Ich hab mir angewöhnt es jetzt immer vorher lächelnd zu ihm zu sagen... so ähnlich wie: "ahhh, da isse wieder, die sich nicht röntgen lässt!"... Inzwischen grinst er nur noch und es herrschen keinerlei Spannungen zwischen uns.

Über einen Röntgenpass habe ich noch nie nachgedacht, ist aber vermutlich vernünftig, wenn man gezielt dererlei Nachweise darüber hat.
Davon hätte ich mind. 20 Jahre eher wissen sollen, dann hätte ich das sofort gemacht. ;-)

Vielen Dank nochmals an euch alle...
LG Andrea

SpinEcho

> Das mit dem Röntgen und HT wusste ich nicht.

Ionisierende Strahlung kann praktisch jede Tumorart begünstigen bzw. erzeugen.

> Für die Bestrahlung mit dem Limac, welche 6 Wochen täglich durch geführt wurde, wurden vor jeder Bestrahlungseinheit drei (!!!!) Rötgenbilder vom Schädel gemacht.

Im Vergleich zu einer einzelnen Bestrahlungseinheit sind die Strahlendosen, die man durch ein ganzes Fotoalbum voller Röntgenbilder abbekommen würde, ziemlich vernachlässigbar.

Nach meinem HWS-CT vor 32 Jahren (die damaligen Geräte waren mit der Strahlung längst nicht so sparsam wie die heutigen) mache ich mir um Röntgenbilder beim Zahnarzt keine Gedanken mehr. ~20 mSv vs. ~10 microSv.

> 10 Monate später: Diagnose niedriggradiges Astrozytom.

Die Latenzzeiten (also die Zeit zwischen Strahlendosis und dem Auftreten einer Erkrankung) bei strahleninduzierten Tumoren liegen je nach Tumorart und Alter bei mehreren Jahren bis Jahrzehnten.

Andrea 1

Danke SpinEcho,
dazu konnte ich leider nichts sagen..
Alles Gute für dich weiter....
LG Andrea

Efeu

Hallo SpinEcho,
danke für deine ausführliche Antwort.

LG,
Marianna

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