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Thema: ZNS Lymhpom bestrahlen?

ZNS Lymhpom bestrahlen?
Bert
19.12.2013 18:05:22
Hallo liebe Gemeinde,

bei meinem Vater (51) wurde im Oktober 2012 ein malignes Lymphom am ZNS diagnostiziert.
Schon allein mit dieser Diagnose war ich als Sohn völlig überfordert und am Boden zerstört, und brauchte ewig damit zurecht zu kommen.

Seit dieser Woche liegt mein Vater wieder mit im Krankenhaus und wird für eine Bestrahlung vorbereitet. Eine Chemotherapie ist zurzeit nicht mehr möglich. Kann eine Bestrahlung überhaupt noch die Rettung sein?

Wie geht ihr als Angehörige mit der Problematik um?
Bert
alma
19.12.2013 18:57:47
Hallo Bert,

erstmal willkommen bei uns im Forum.
Lymphome kommen hier eher selten vor. Gib mal ZNS-Lymphom in die Suchzeile ein, da findest du einige Beiträge dazu. So wie es da steht, ist Bestrahlung eine Möglichkeit, den TM zu verkleinern. Und da Chemo bei deinen Vater nicht gemacht werden kann, bleibt offenbar nur diese Art der Behandlung.
Es sieht so aus, als wäre es ein vernünftiger Weg, sich erstmal wieder Raum zu verschaffen - im doppelten Sinn.
Ich war mal Angehörige (jetzt selbst betroffen) und ich habe versucht, da zu sein, den Krankheitsverlauf und die Therapie zu verfolgen und mich hinsichtlich der Prognose zurückzuhalten, denn es sind nicht viel mehr als Vermutungen, wie es weitergehen mag.
Aber um wieder etwas festeren Boden unter die Füße zu bekommen, empfehle ich dir die Beratungstelefone der Hirntumorhilfe und des KID (Krebsinformationsdienst in Heidelberg). Gut informiert zu sein, hilft etwas gegen die Angst.

Liebe Grüße, Alma.
alma
Clara
19.12.2013 21:05:25
Hallo Bert,
ich kann dazu nur sagen, gib die Hoffnung nicht auf. Ja, die Bestrahlung kann helfen. Mein Vater hat im März 2012 die gleiche Diagnose bekommen. Da er die Chemotherapie nicht vertragen hat, folgte Bestrahlung, 25 Sitzungen mit jeweils 2 Gy. Danach war das Lymphom komplett verschwunden. Bis heute. Das sind inzwischen 18 Monate.
Viele Grüße
Clara
Clara
Bert
20.12.2013 00:50:00
Es macht mir richtig Mut zu lesen, das die Bestrahlung doch hilft. Ich gebe alles dafür, dass es bei meinem Vater auch funktioniert.
Bert
Clara
18.02.2014 16:06:26
Hallo Bert,

ich wollte mal nachfragen, wie es bei euch läuft? Schlägt die Bestrahlung an?

Viele Grüße
Clara
Clara
Bert
19.02.2014 07:40:53
Hallo.

Mein Vater wurde im Januar 5 Wochen lang bestrahlt. Das Kontroll MRT wird erst im Mai durchgeführt quasi 3 Montage später. Er hat im Moment keine Beschwerden, fühlt sich auch gut soweit. Das gibt uns allen Hoffnung, dass die Bestrahlung sehr gut angeschlagen sein muss.

Genaueres wie gesagt wissen wir im Mai.
Bert
Bert
05.03.2014 11:57:00
Am 3. März wurde mein in die Notaufnahme gebracht, mit Erbrechen und Lähmungen. Eigentlich sollte das Kontroll MRT erst im Mai durchgeführt werden, aber so wie es aussieht hat sich nicht viel verändert.

Gibt es denn neben der Chemo und Bestrahlung überhaupt noch andere Erfolg bringende Therapieansätze?

Ich bin jeden Morgen froh wenn mein Vater ans Telefon und sagt: "alles ist gut", auch wenn es nicht so ist...
Bert
Clara
05.03.2014 14:16:45
Hallo Bert,

das sind ja alles andere als gute Nachrichten. Wurde denn jetzt mal ein MRT gemacht? Schaut mal nach einer Studie für Lymphom-Rezidive. Das gibt es etwas. In Erfahrung bringen kannst du das sicher auch über die Charité in Berlin.

Alles Gute für euch,
Clara
Clara
Clara
05.03.2014 14:20:32
Ich habe mal nachgesehen: Temsirolimus heißt das Zeug. Die Studie findest du unter lymphome.de

Clara
Clara
Bert
12.03.2014 14:14:12
Das MRT wurde bei meinem Vater am durchgeführt. Der zugehörige Befund ist niederschmetternd. Der eigentlich Ursprungstumor ist so groß wie nie zuvor, jedoch wurden zudem noch 3 Metastasen im Hirn entdeckt.

Gegenwärtig ist es so, das mein Vater nur gestützt laufen kann und seine geistige und körperliche Leistung deutlich eingeschränkt ist, mit Tendenz zur weiteren Verschlechterung.

Als Maßnahme wurde uns eine ambulante palliative Chemo empfehlen, welche nur als Steigerung der Lebensqualität dient, und nicht mehr als Therapie des eigentlichen Tumors. Wir als Familie müssen jedoch feststellen, dass die häusliche Pflege unseres Vaters eine sehr starke psychische Belastung ist.
Die Pflegestufe ist bereits beantragt, wird aber 2-3 Wochen dauern.
Bert
Bert
03.04.2014 20:55:40
Guten Abend,

ich möchte letztmalig in diesem Thread schreiben.

Mein Vater wurde am 24. März 2014 von Gott erlöst. Wir waren als Familie bei ihm und haben ihm bei seinem Weg begleitet.
Es war ein Moment tiefer Trauer, aber auch sind wir froh, dass das Leiden ein Ende gefunden hat. Die letzten Wochen waren alles andere schön.

Ich möchte mich hier auch noch einmal bedanken, für die sehr gute Betreuung durch die Palliativstation. Sie haben uns sehr geholfen mit Gesprächen und Mut.

- Ende -
Bert
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