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Annett (aus Potsdam)

Hallo alle zusammen,
nun muß auch ich mal wieder meinen Senf dazugeben.
Zu der Frage Krebs ja oder nein.
Mittlerweile wird doch heute alles was wuchert und nicht genau defininierbar
ist als Krebs bezeichnet (meine Meinung). Bei der Behandlung des Astro III
meines Mannes ist NIE das Wort Krebs gefallen. Es wurde immer von einem
Tumor gesprochen, da ja Hirntumoren eigentlich nicht unter den Begriff Krebs fallen, da sie ja so gut wie nie in anderen Körperteilen Metastasen bilden.
Vielleicht sagt ja jetzt einer, wir reden uns die Krankheit schön. Keinesfalls.
Allerdings finde ich es doch irgendwie beruhigend, sich bei den MRT-Kontrollen "NUR" auf den Kopf konzentrieren zu müssen.
Zu den WHO-Einteilungen und den damit verbundenen Prognosen.
Ich finde es gut das es diese Einteilungen gibt. Nicht gut finde ich allerdings
das in Broschüren und auch im Internet teilweise doch für meine Begriffe
veralterte Lebenserwartungungen drinstehen. Mittlerweile ist es doch so, daß mit neuen Chemos etc. es nicht gesagt ist, daß jemand ob nuns Astro II oder III an der Kranheit stirbt. Nirgendwo wird richtig darauf hingewiesen, daß auch Lage, Alter etc. für die Lebenserwartung bzw. für das Überleben
der Krankheit eine entscheidende Rolle spielen.
Des weiteren ist es doch leider so, daß im Internet so gut wie keiner vertreten ist (außer z.B. Dennis Schmid) bei dem es positiv verläuft.
Aussage meines Mannes: Da es ihm gut geht, hat er ja keine Veranlassung dazu.
Der Astro III meines Mannes saß z.B. so "günstig", daß die einzigen Ausfälle welche ev. bei der OP zu erwarten gewesen wären, daß räumliche
Sehen betroffen hätten. Aufgrund der Lage und auch seines Alters geben die
Ärzte ihm 70% daß er die Krankheit überlebt. Vielleicht nur 2 cm an einer
anderen Stelle und alles würde anders sein.
Nun wird vielleicht wieder einer sagen: Wie naiv, jemand mit Astro III kann nicht überleben. Wieso eigentlich nicht???
Mit der Tatsache, daß mein Mann auch sterben könnte habe ich mich lange
genug auseinandergesetzt, aber so wie es dann vielleicht kommt kann man
eh nicht denken.
Also bemühe ich mich genauso optimistisch wie mein Mann zu sein (was mir auch immer besser gelingt) und z.B. Michael Lesch (der Schauspieler dürfte nach damaliger Aussage der Ärzte auch nicht mehr leben).
Vielleicht war mein Posting etwas wirr und vielleicht wird es auch gelöscht,
aber ich mußte meine Gedanken mal aufschreiben.
Alles Liebe Euch allen
Annett aus Potsdam

Sonne[a]

Liebe Annett,
Dein Eintrag war überhaupt nicht wirr und naiv klingt er keines Wegs!!!
Was mich jetzt allerdings interresiert..."Lebenserwartung"...Lage des Tumors?... Alter des Patienten?....Welche Lage ist den günstig? Welches Alter ist denn günstig?
Ich habe mal gelesen das auch die ersten Symptome die auftreten etwas über den Verlauf aussagen könnten, ich betone KÖNNTEN!!!!! Kannst Du dazu was schreiben? Würdest Du mir dazu was schreiben??? Ich würde mich freuen!:-)
Ich hoffe auch das Dein Beitrag nicht gelöscht wird...ich finde ihn nämlich gut und warum so manches gehen muss verstehe ich ab und an nicht.
Ganz liebe Grüsse Sonne und gib ruhig öfter Deinen "Senf" dazu!!!

Jürgen[a]

Hallo Sonne,

wenn du im Internet unter Hirntumorstudien schaust findest du glaube ich einige Antworten.Du hast recht eine erste Symtomatik als ep.Anfall scheint eher als günstiger Faktor für den Verlauf.Bei dem Alter ist wohl unter 60 Jahren ein prognostig günstiger Faktor.Ausserdem wichtig ist der Karnofsy-Faktor, der die bleibenden neurologischen Ausfälle nach OP beschreibt, Karnofsky-Faktor über 70 ist für die weitere Prognose günstig.Je kleiner der Faktor je höher die Pflegebedürftigkeit.

Viele Grüße
Jürgen

Annette[a]

Hallo Sonne,
ich gebe das mal so wieder, wie uns die Ärzte das erklärt haben, was für
meine Begriffe logisch ist.
Ich nehme mal als Beispiel meinen Mann (31)
Also das erste Symtom was er hatte war ein einmaliger Anfall (gut im nachhinein betrachtet vielleicht die jahrelange Müdigkeit).
Schon mal ein "PlusPunkt"
Der Tumor lag glauh ich rechts temporal okcipital ??? na jedenfalls so schräg hinter dem rechten Ohr. Dieser Teil des Gehirns dient lediglich dem
räumlichen Sehen des rechten Auges, also hatte der Tumor keinerlei Einfluß auf Sprache Motorik etc.
Wieder ein PlusPunkt. Der Neurochirug meinte hinterher, an diese Stelle
hätte man halt dann doch noch etwas wegnehmen können, um den Tumor
vollständig zu entfernen, ohne Schaden anzurichten. An anderer Stelle
wäre das nicht möglich.
Zum nächsten Punkt: Also im CT und wohl auch im MRT war der Tumor
noch immer glatt umrandet und nahm (zumindestens im CT da hab ichs gesehen) kein Kontrastmittel auf. Die Ärzte gingen immer von einem gutartigen Tumor - wurde dann lt. pathalogie als Astro III eingestuft.
Ist zwar kein direkter PlusPunkt, aber bei einem beginnenden IIIer kann man
in Richtung Chemo was tun. Was mich zum Alter des Patienten bringt.
Da mein Mann damals 29 war und sonst in super Verfassung, keine Ausfälle (3 Tage nach seiner OP hab ich ihn aus dem Krankenhaus abgeholt und 5 Tage nach OP wollte er schon mit mir schlafen *rotwerdundgrins) haben die Ärzte ihm zugetraut auch eine strapaziöse Behandlung durchzustehen: 6 Wochen Bestrahlung mit gleichzeitiger Chemo sowie 6 Zyklen Chemo noch hintendran. Die Blutwerte sakten zwar ab, blieben aber die ganze Zeit noch
im Bereich für gesunde Menschen. In der ganzen Zeit hat er sein Bierchen
oder Weinchen getrunken, es ging ihm "gut".
Das meinte ich mit dem Zusammenspiel von Lage des Tumors und Alter...
Man kann jetzt war statistisch keine Rückschlüsse auf die Lebenserwartung
ziehen, aber die Oberärztin in der Strahenambulanz sagte mal zu ihm:
Bei den grundvoraussetzungen, wenn einer wieder ganz gesund wird, dann
er...man kann sich zwar nichts dafür kaufen, aber es gibt einem Kraft.
Konnte ich deine Fragen beantworten????
Ich wünsche Dir alles liebe und Gute
Annett aus Potsdam

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