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Heide

Liebe Forianer,
bin total verzweifelt und habe eine Sch...wut im Bauch, weil ich befürchte, dass mein Mann nicht mehr vernünftig versorgt werden kann.
Seit ungefähr 3 Monaten wird er vom SAPV-Team betreut, was auch sehr gut geklappt hat. Mir gab die rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft Sicherheit und er bekam z.B. Gelpflaster für seine sehr strapazierte Haut, die sich schon bei einfacher Berührung ablöst (Pergamenthaut durch Cortison) und Ergotherapie für seine Spastik im linken Arm, die sich seitdem nicht weiter verschlimmerte.
Sein Hausarzt verschreibt beides mit Hinweis auf sein Budget und Angst vor Regress nicht.
Heute morgen teilte mir die Klinik, der das SAPV angegliedert ist, mit, dass mein Mann aufgrund seiner stabilen, wenn auch nicht guten Verfassung aus dem SAPV ausscheiden müsse.
Meine Angst besteht nun darin, dass wir die wirklich teuren Pflaster aus eigener Tasche bezahlen müssen, wenn wir keine Möglichkeit (Arzt) finden, diese Versorgung zu erhalten und/oder wir uns hier mit für ihn dann doch auch schmerzhaften Möglichkeiten der Wundversorgung abfinden müssen.
Es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke, zumal ich dann auch noch diejenige bin, die ihn "malträtiert".
Habt ihr einen Rat für mich?
Kann man Widerspruch einlegen?
Wenn ja, wo?
Heide

Hamsterleser

Hallo Heide,

leider weiß ich nicht, ob Euer Hausarzt auch zeitgleich ein Palliativ-Mediziner ist. Unser Hausarzt hatte auch zunächst die Versorgung meines Vaters übernommen und stieß ebenfalls recht schnell an seine Budget-Grenze. Daraufhin gab man uns den Rat, einen Palliativ-Mediziner zu suchen und gab uns auch direkt mehrere Adressen. In der Tat gab es eine Palliativ-Ärztin, welche bei uns direkt in Nähe niedergelassen war. Ab da an hatten wir hinsichtlich aller benötigten Medikamente, Zubehör usw. keinerlei Schwierigkeiten mehr. Begründet wurde das damit, dass Palliativ-Mediziner ein höheres Budget hätten.

Vielleicht hilft Dir die Aussage ja etwas.

Alles Gute,
Hamsterleser

Heide

Hallo Hamsterleser,
danke für die Antwort unser HA ist kein Palliativmediziner. Die Ärztin, die ihn im Moment betreut, ja, aber über das SAPV, wo er ja nun erst mal raus ist. Müsste er dann den HA wechseln? Meinst du das wäre die Lösung?
LG
Heide

tinchen

Liebe Heide,

wenn ich richtig informiert bin, kann auch der Hausarzt dringend benötigte Medikamente bzw. Therapien "AUSSERHALB des REGELFALLS" verschreiben.
Dieses ist bei schweren chronischen Krankheiten möglich und bei einer Schwerbehinderung von mehr als 60%.

Beides trifft definitiv auf deinen Mann zu!

Vielleicht hilft dir folgender link www.auw.de/2012/06/beantragung-einer-langfristigen-genehmigung-von-heilmittelverordnungen/ ?!

Die genaue gesetzliche Grundlage kenne ich nicht - aber auf alle Fälle Widerspruch (Gelpflaster, Ergotherapie) einlegen!

Sei ganz lieb gegrüßt von tinchen

Hamsterleser

Hallo Heide,

ich kann nur von uns berichten. Mein Daddy hat dann tatsächlich den Hausarzt gewechselt. Die Palliativ-Medizinerin (Hausärztin) war dann auch fast täglich bei meinem Daddy. Das hätte unser alter Hausarzt überhaupt nicht leisten können.

Was ich noch nicht ganz verstanden habe. Die SAPV ist eine Leistung, welche von der Krankenkasse genehmigt werden muss. Hast Du die Aussage von der Krankenkasse oder von dem Krankenhaus? Nur die Krankenkasse könnte die weitere Kostenübernahme der SAPV verweigern und das müsste diese Dir bzw. Deinem Mann schriftlich mitteilen. Ich würde mich bei Deiner Krankenkasse erkundigen. Vielleicht liegt da nur ein Mißverständnis vor.

Ciao,
Hamsterleser

Heide

Danke für den tipp, tinchen. Werde mal alles in Ruhe mit dem HA besprechen. Hoffe ich habe Erfolg.
@Hamsterleser Die KK hat seinerzeit die Betreuung durch das SAPV genehmigt. Nun sind aber die Menschen (Ärzte und Schwestern), die meinen Mann darüber betreuen, zu der Überzeugung gelangt, dass er "Stabil" ist und nicht dieser intensiven Betreuung bedarf, jedenfalls im Moment nicht. Er hat keine Schmerzen, kann schlucken ...
Nachdem ich nun eine Nacht darüber geschlafen habe und auch noch mit Freunden darüber gesprochen habe, bin ich auch zu der Einsicht gelangt, dass ein Pausieren richtig ist - "nur" wegen der Pflasterverordnung im SAPV zu sein ist wohl doch Luxus. Es gibt bestimmt Menschen, die diese Versorgung zur Zeit dringender gebrauchen.
Was mich allerdings nervt, ist, dass ich jetzt wieder Endlosdiskussionen
über Büdget und Regress haben werde. War über die SAPV so einfach. Vielleicht (hoffentlich) lässt sich das ja doch noch lösen, evtl sogar mit dem Tipp von tinchen.
Habe auch noch mit der Palliativärztin gesprochen, die mir zugesagt hat, dass sie im Notfall zur Verfügung steht und ich sie bei Bedarf jederzeit anrufen darf. Das ist sehr beruhigend.
Nochmal vielen Dank und gute Nacht
Heide

Malati

Liebe Heide, auch wenn du nun resigniert hast, ich hätte das nicht so hingenommen.

Verbindest Du die Wunden Deines Mannes selbst?

Mein Mann ist erneut gestürzt, muss gerade täglich verbunden werden- und wurde aufgrund seiner Psychose wieder in die SAPV aufgenommen.

Ich kann das Verbinden der Wunden zwar auch, mache es größtenteils, aber habe auch oft Probleme damit, es zu verkraften.

Eigentlich finde ich es ungewöhnlich,dass das Palliativnetz diese Versorgung ablehnt, im Regelfall ist es die Krankenkasse, die ihn für zu "gesund" hält.
Wenn es ihm schlechter gehten sollte, musst du ihn rasch wieder neu aufnehmen lassen und es muss neu beantragt werden.




Liebe Grüße


Malati

Tanze als würde Dich niemand sehen.
Liebe als wäre Dein Herz nie gebrochen.
Singe als würde Dich niemand hören
und LEBE als gäbe es kein Morgen !

Heide

Liebe Malati,
aufgeben gibt es nicht. Werde weiter "forschen" und herumtelefonieren, ob es in irgendeiner Form Möglichkeiten gibt, notfalls mit Wechsel des HA. Und Ja, ich verbinde die Wunden selbst. Man hat mir gesagt, dass das nicht unbedingt das SAPV-Team machen muss, das könnte auch der Pflegedienst.
Die Begründung für den "Rauswurf" ist, dass eben nur 18 sehr begehrte Plätze zur Verfügung stehen und sie das der KK gegenüber nicht mehr rechtfertigen können, mein Mann aber bei erneutem Bedarf sofort wieder aufgenommen wird und das nicht neu beantragt werden müsse. Schaun wir mal. Werde weiterhin alles daran setzen, dass die Qualität seiner Behandlung nicht darunter leiden muss, auch wenn es Kraft kostet, die ich genau so gut für ihn gebrauchen könnte. Ich werde mal weiter berichten, was ich zu Tage fördern kann.
LG Heide

Heide

Liebe Forianer,
habe jetzt herausgefunden (Anruf bei der Kassenärztlichen Vereinigung), dass es die Möglichkeit gibt, bei der KK eine sogenannte "Langzeitverordnung" zu beantragen. Das geht in dem Moment, wo auf der Verordnung "außerhalb des Regelfalles" steht. Laut KV geht dann die Verordnung nicht mehr zu Lasten des Budgets.
In unserem Fall verordnet die Neurologin die benötigten Behandlungen, da wir noch nicht so weit sind (außerhalb...) und noch sogen. Folgeverordnungen benötigen.
LG
Heide

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