Hallo,
ich hatte Anfang Juli diesen Jahres eine Diagnose mit dem lustig anmutenden Namen "Anaplastisches Oligodendrogliom (WHO III) rechts frontal, 1p19q Co-Deletiert".
Er wurde operativ entfernt, von Ende August bis Mitte September unterzog ich mich einer Photonen-Strahlentherapie, 2x am Tag, dafür niedriger einzeldosiert. Ab Mitte November ist eine Chemotherapie geplant für ein Jahr im Zyklus von 5 Tagen Tabletten-Einnahme und 27 Tagen Pause.
Meine Frage ist dennoch auch allgemeiner Natur für alle Tumorart-Beroffenen.
Die neuesten Erkenntnisse, dass sich Tumorzellen mit Vorliebe von Zucker ernähren (las ich in engl. und dt. Fachpublikationen), können einen als Laie doch ziemlich verunsichern. Mit verschiedenen onkologischen Fachärzten kam ich auch zur Vermutung, dass man diesen Sachverhalt ernst nehmen muss, aber auch nicht vorschnell eindimensional schlussfolgern sollte (deswegen werden weitere Studien angestrengt), z.B. nun auf alles Zuckerhaltige radikal zu verzichten - das menschliche Immunsystem arbeitet viel komplizierter, als dass man nun auf eine ziemlich freudlose Ernährungsweise sich stürzen sollte. Besser wäre demnach, sich anzugewöhnen, möglichst wenig raffinierten Zucker pro Tag und mehr Eiweiß zu konsumieren und Sport zu treiben.
In meinem Falle hieße es, dass ich mir meine morgendliche Nutella-Brotscheibe nicht verbieten muss, ansonsten lebe ich schon ziemlich direkt-zuckerfrei (außer noch 2 Obststücke pro Tag) gemessen an durchscnittlicher Ernährungsweise in der Bevölkerung.
Das Problem: Meinen diese neuen Studien eigentlich auch die Kohlenhydrate? Weiß das jemand?
Versuche grad, diese auch zu reduzieren, mit dem Ergebnis, dass pro Tag 2 Scheiben Brot und etwa 100-150 gr. Getreideprodukte oder Reis etc. anfallen. Müsste ich nach dieser brand- neuen reinen Zucker-Frei-Lehre auch auf diese doch eher kleine Menge verzichten?
Das stelle ich mir trübsinnig vor, denn der Stoffwechsel braucht doch neben dem Fett und vor allen Eiweiß auch Kohlenhydrate als Energielieferanten, insbesondere weil auch das Hormonsystem daran gekoppelt ist, Serotonin z.B., das Glückshormon...
Läuft man da nicht irgendwann wie Siebentageregenwetter rum? ;)
Vielleicht hat jemand, der davon Kenntnis/Erfahrung hat, Lust auf eine kleine Replik.
Vielen lieben Dank für diese Mühe schon mal im Voraus.
AnnaOglio