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Thema: zunehmende Sehprobleme und Übelkeit mit Schwäche

zunehmende Sehprobleme und Übelkeit mit Schwäche
Haba
01.10.2019 13:17:03
Hallo zusammen,
hat jemand von euch Erfahrungen mit Sehstörungen, die das Leben schwer machen? Bei mir sind es die bewegten Bilder, wenn ich mich bewege, sind ja alle Bilder bewegt. Mein Gehirn kann diese wohl nicht schnell genug fixieren/verarbeiten, so dass mir auch übel davon wird.
Sind das noch Nebenwirkungen der Chemo? Manchmal habe ich das unglückselige Gefühl es geht bergab. Inzwischen komme ich daher auch nicht mehr ohne Psychopharmaka aus!
Meine körperliche Verfassung hat natürlich auch stark nachgelassen, alles ist anstrengend, am liebsten würde ich nur noch liegen.
Habe erst 2 von mind 6 Chemozyklen gepackt!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie sind die Prognosen?
PS: Bin Anfang April operiert worden aber nur ca 50% des Tumors konnten entfernt werden. Danach folgten Bestrahlung mit Chemo.
HaBa
Haba
Marsupilami
01.10.2019 14:44:02
Sicherlich etwas anders als bei dir. in meinen Worten habe ich eine verlangsamte Reizverarbeitung. Daher habe ich für mich Strategien entwickelt und muss die konsequent einhalten:

Abstand einhalten, wenn möglich mehr Abstand einfordern.

Augen abwenden, evtl schliessen (im Sitzen), um die Eindrücke zu reduzieren.

Menschenansammlunge vermeiden.
Bevor ich durch zB Baustelle oder Menschengruppe durch muss, das eigene Bewußtsein möglichst auf Bodenkontakt und Atmung lenken ,

Inzwischen weiss ich ganz gut, was ich kann und was nicht. 1 1/2 Jahre nachder OP habe ich mir einen Rollstuhl besorgt, weil ich so ein bisschen mehr Trubel kurfristig tollerieren kann.


Sind bei mir vermutlich Nachwirkungen vom -entfernten-Tumor im Kleinhirn. Keine Chemo gehabt.

Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)
Marsupilami
Zwuck
01.10.2019 21:51:58
Hallo HaBa!

Auch ich habe, wie du sagst bewegte Bilder. Die habe ich schon viele Jahre, kamen und blieben nach einem Höhrsturz.
Musste mich also damit arrangieren. Anfangs war ich dem verzweifeln Nahe, konnte keine Treppen hinuntersteigen, fühlte mich dabei schwerelos wie auf dem Mond.

Jetzt schaue ich auf den Boden beim gehen und bleibe öfters stehen um mich zu orientieren bzw Schilder zu lesen. Dumm ist nur, daß ich auch keine Leute grüßen kann, da ich diese während des gehens nicht erkenne.

Hoffe, daß es sich bei dir wieder gibt.

Alles Liebe Zwuck
Zwuck
Marsupilami
02.10.2019 11:00:30
hallo ihr beiden,

das tritt bei Euch unabhängig von Schwindel auf?
Ich reagiere auf das -wie heisst das?-Desorientiert sein? also nicht wissen, wo und wie ich im Raum platziert bin, bzw, nicht wissen wo oben und unten ist immer mit sofort stärker werdendem Schwindel. Der ist immer da und zieht dann halt an.

Wenn ich die Situation für mich nicht "klären" kann, dann folgen total schnell Kopfschmerzen und Übelkeit.

Wäre dankbar für eine ANtwort. Ob das nicht unbedingt miteinander kombiniert sein muss. Auch wenn es nichts direkt für mich ändert, so bin ich für mich mit dieser Puzzleteilsuche bisher ganz gut gefahren.
So kann ichmich während des Laufensganz gut orientieren, wenn die Strasse total ruhig ist, also von den Geräuschen her klar ist, dass nichts kommt, ich aber optisch zB auf Elektroroller überprüfe.

Auch kein Zusammenhang mit Geräuschen?

Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)
Marsupilami
Zwuck
02.10.2019 12:01:44
Hallo Marsupilami!

Soweit ich mich erinnern kann, war mir auch immer schwindelig und Ich brauchte totale Stille. Ich konnte auch nur schwer alleine gehen, da meine Umwelt so schwankte. In dieser Zeit wurden wir von Freunden zu einer ein tägigen fahrt auf ihrem Segelschiff eingeladen, wo mein Mann mich in letzter Sekunde festhielt sonst wäre ich vom Bootssteg gefallen. Am Schiff setzte ich mich in eine Ecke und bewegte mich so wenig wie möglich, war ein.....Tag, finde kein Wort für dieses Erlebnis.

Anfangs, also nach vielen Wochen, fuhr ich nur kurze Strecken mit dem Auto, da bei jeder Unebenheit der Schwindel kurz einsetzte, bis sich alles wieder beruhigte, fixierte ich den Straßenrand.

Im großen und ganzen habe ich hart daran gearbeitet die Situation in den Griff zu bekommen. Der Schwindel verschwand und es wurde mit der Zeit besser, da das Hirn ja umlernt. Geblieben sind die bewegten Bilder.

Jetzt, seit meiner OP im Jänner, sind Gleichgewichtsstörungen dazu gekommen, was die Sache nicht wirklich leichter macht., aber ich bin wieder am KÄMFEN.

Also halt die Ohren steif und überliste die Gegebenheiten.

Zwuck
Zwuck
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