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Thema: Zusätzliche Diagnoseverfahren?

Zusätzliche Diagnoseverfahren?
strogoli
14.08.2016 13:10:10
Hallo,

vor einigen Tagen habe ich bei einem niedergelassenen Radiologen "zwischen Tür und Angel" den Befund Meningeom mitgeteilt bekommen. Mittlerweile war ich bei meinem Hausarzt (der mir jedoch keine Überweisung zur Sprechstunde in der hiesigen neurochirurgischen Klinik ausstellen durfte). Also mußte es über den Umweg Neurologe gehen - der sich aber überhaupt nicht für mich und meine Diagnose interessiert hat.

Nun habe ich endlich für Donnerstag einen Termin in der neurochirurgischen Sprechstunde.

Meine Frage: Werden zur Abklärung der genauen Diagnose weitere Untersuchungen notwendig sein? Und wenn ja: werden die für gewöhnlich stationär oder ambulant durchgeführt?

Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen ...

Gruß Stefan
strogoli
alma
14.08.2016 13:47:49
Hallo Stefan,

wie kommt er denn darauf? Der überweisende Arzt muss einen Befund erhalten, die Bilder (was für welche? MRT? CT?) bekommst du.
Die Neurochirurgen brauchen v.a. die Bilder, sonst kannst du gleich wieder umkehren. Der Befund ist nicht so wichtig - was los ist, sehen sie selber.
Wenn man auf den Aufnahmen genug erkennen kann, sind keine weiteren Untersuchungen nötig. Wenn doch, dann ambulant.
Wieder Befund, wieder bekommst du die Bilder.
Leg dir am besten gleich eine Akte an, dann hast du den Überblick, dann bist du unabhängiger und kannst Arzt oder Klinik leichter wechseln.
Alles, was im Umkreis dieser bislang noch Verdachtsdiagnose gemacht wird, gehört in die Akte.
Und wenn es ein Meningeom ist, dann hast du - je nach Lage im Gehirn - wahrscheinlich genug Zeit, um dich mit der Frage einer baldigen OP oder einem wait and watch zu beschäftigen.

Gruß, Alma.
alma
strogoli
14.08.2016 14:10:21
Hallo Alma,

danke für die Antwort.

Der Radiologie hat mir die MRT-Bilder natürlich gegeben. Den schriftlichen Befund habe ich mir dort nach ein paar Tagen auch geholt, ebenso wie er meinem Hausarzt zugeschickt wurde. Darin ist die Rede von einem konvexen Meningeom frontoparietal mit Einwölbung in den Sulcus centralis (3 X 3 X 1,5 cm).

Mein Hausarzt kann naturgemäß nicht allzu viel dazu sagen. Deshalb sollte und wollte ich ja auch zur neurochirurgischen Sprechstunde. Eigentlich hätte ich da auch am nächsten Tag direkt einen Termin haben können, doch leider ist eine Überweisung von einem Facharzt (Neurologe, Onkologe, Orthopäde oder Neurochirurg) erforderlich. Also erst wieder einen Neurologen finden, der eine Überweisung ausstellt - und wieder eine Woche warten. Zeit, die in der jetzigen Situation mürbe macht.

Danke für den Tipp mit der Akte. Den werde ich befolgen, schon allein deshalb, damit ich den Überblick behalte ... ;-)

Gruß Stefan
strogoli
alma
14.08.2016 15:19:23
Ich kriege meine Überweisungen für die NC-Sprechstunde vom Hausarzt, in Berlin wie in Lübeck, wo ich inzwischen wohne.
Die Regel mit dem FA ist mir nicht bekannt. Anruf bei KK und fragen?
Geh einfach zu einem, der nicht so lange Wartezeiten hat. Internist z.B.
FA für Allgemeinmedizin - auch möglich?
Bizarre Regel. Glaub ich irgendwie nicht.

Gruß zurück,
Alma.
alma
asteri1
14.08.2016 15:39:35
Ich bekomme meine Überweisung auch vom Hausarzt (Internisten). Einfach hingehen mit Deinen Befunden, den Arzthelferinnen sagen, es eilt und im nu hast Du eine Überweisung.
LG asteri
asteri1
strogoli
14.08.2016 15:59:22
Ich war ja bei meinem Hausarzt (der übrigens Facharzt für innere Medizin ist). Und auch ihm war bekannt, dass für die neurochirurgische Sprechstunde im Klinikum eine Überweisung vom Neurologen, Orthopäden, Onkologen oder Neurochirurgen erforderlich ist. Und das ist offensichtlich nicht nur hier in Duisburg so ...

http://www.tzb.de/patienteninformationen/beratungsanbote_krankenhaeuser/ukb_neurochi/index.html

Natürlich kann ich mir vorstellen, dass die entsprechenden NC-Ambulanzen sich davor schützen möchten, das Hinz und Kunz mit Rückenweh zu ihnen kommen. Aber bei einem Meningeom-Befund im MRT empfinde ich diese Regel vollkommen daneben.

Mittlerweile habe ich allerdings kurzfristig einen Neurologen finden können, der mir diese "Eintrittskarte" Überweisung ausgestellt hat. Dummerweise bekommt man in der NC-Ambulanz nur Donnerstags Termine.
strogoli
alma
14.08.2016 18:34:18
Link: Das ist das Unfall-Kh Marzahn.
In der Charité ist es nicht so. Im Kh-Neukölln auch nicht. Im UKE Hamburg auch nicht.
Was kann man sagen? Ich würde die Krankenkasse oder die Kassenärztliche Vereinigung anrufen und mich der Richtigkeit dieser Regel versichern.
alma
2more
14.08.2016 18:34:34
Hallo Stefan,

ich wohne im Rhein-Ruhrgebiet und muss auch zum Neurologen zwecks Überweisung MRT Schädel oder Klärung in der Neurochirurgischen Ambulanz. Mein Hausarzt, der Internist ist, weigert sich, diese auszustellen. Inzwischen fordert die Klinik, wo ich regelmäßig meine Aufnahmen sichten lasse, sogar eine Einweisung statt Überweisung!

Zu Deiner Frage: es kommt auf den Neurochirurgen an. Einer dieser Fachärzte sichtete in der Ambulanzsprechstunde nicht nur meine Aufnahmen, sondern führte auch spezielle neurologische Tests durch zwecks Feststellung von Defiziten. Das ist nach meiner Erfahrung aber eher die Ausnahme.

Schreibe Dir alle Fragen auf, dann gerät kein wichtiger Punkt in Vergessenheit,

Viel Erfolg für ein gutes Beratungsgespräch wünscht
2more
2more
strogoli
14.08.2016 18:52:40
Vielen Dank für die Antworten. Es tut gut, sich austauschen zu können ... ;-)

Am Donnerstag werde ich hoffentlich schlauer sein. Es ist eine gute Idee, im Vorfeld die Fragen zu sammeln.

Die zwei wichtigsten Fragen werden jedenfalls sein, ob ein Meningeom der befundeten Größe operiert werden sollte - und falls ja, wann? Andererseits bin ich eben nicht sicher, ob die Symptome (pulsierendes Ohrgeräusch / "Sirren" und der Schädeldecke) überhaupt etwas mit dem Meningeom zu tun haben. Daher auch meine Frage nach weiteren Untersuchungen (z.B. Darstellung von hirnversorgenden Blutgefäßen, EEG, ...)

Hat übrigens jemand Erfahrungen mit der Neurochirurgie im Klinikum Duisburg?
strogoli
asteri1
14.08.2016 19:24:44
Ich benötige mittlerweile auch eine Einweisung ins Krankenhaus, statt wie all die vielen Jahre zuvor eine Überweisung. Die Besprechung der Bilder dauert vielleicht 8 Minuten, dann werde ich wieder entlassen.
asteri1
Prof. Mursch
14.08.2016 21:30:07
Das Ganze ist ohne Vorkenntnisse rational nicht nachvollziehbar.
Es hängt damit zusammen, dass die "Kassenärztliche Vereinigung" die Interessen (auch finanziell) der niedergelassenen Ärzte schützen will.
Es soll also nicht jeder in eine Klinik-Ambulanz überweisen dürfen. Das hat Vor- und Nachteile, siehe oben.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
2more
15.08.2016 09:29:44
Hallo Stefan,

hast Du meine Mail gelesen?
Ich kann es aber auch hier schreiben: Mitglied Probastel wurde im DU Klinikum 2 x operiert. Du könntest mit ihm Kontakt aufnehmen, falls er sich hier nicht meldet.

Gruß
2more
2more
Xelya
15.08.2016 10:54:22
Hey Stefan,

mein Hausarzt (in Dortmund) stellt die ÜW aus (ins UKM Münster), ich habe das aber auch schon anders erlebt...

Bei mir wurde eine neurologische Untersuchung gemacht bei meinem ersten Meningeom, sonst nichts weiter. Parallel zu Deinem Gespräch mit den operierenden Neurochirugen könntest Du Kontakt aufnehmen zum Gamma Knife Zentrum in Krefeld und abklären, ob eine radiochirurgische Behandlung eine Alternative für Dich ist.

Grundsätzlich empfehle ich immer, eine Zweitmeinung eines Facharztes einzuholen, viele Kliniken bieten einen Zweitmeinungs-Service an. Da kannst du oftmals Deine Bilder und Befunde auf deren Website hochladen und bekommst in relativ kurzer Zeit (meist 14 Tage) eine Einschätzung.

LG
Xelya
Xelya
Schwanenfrau
25.10.2016 17:47:43
Hallo,
das mit den Überweisungen und Einweisungen hängt an den verschiedenen Zulassungsarten, und den dadurch entstehenden Abrechnungsarten der Praxen und Klinikärzten mit den Kassenärztlichen Vereinigungen und somit auch der verschiedenen Bundesländer.
Versteht man zwar nicht, ist aber so.
LG
Schwanenfrau
Gspensterl
28.10.2016 09:35:57
Also ich habe auch noch jede Überweisung vom Hausarzt bekommen.
Selbst die für meine Prothonentherapie.
Die MRT und CT Bilder habe ich auch noch immer selbst bekommen, genauso den Befundbericht dazu.
Außer MRT/CT gibt es keine Viruntersuchung. Unmittelbar vor der OP wurde noch das Gehör getestet, da war ich aber schon in der Klinik.
Anita
Gspensterl
strogoli
28.10.2016 10:57:01
Ja, es scheint überall anders zu funktionieren. Und ja, man hat mir auch mittlerweile erklärt, dass die Regeln von der Kassenärztlichen Vereinigung stammen. Man wolle die niedergelassenen Fachärzte schützen ... ?!

Allerdings finde ich, dass das im Einzelfall einfach nur bürokratisch und für den Patienten überhaupt nicht mehr nachvollziehbar ist.

In etwa zwei Monaten soll ich nach erfolgter Op ein erneutes MRT machen und mich damit in der NC-Ambulanz vorstellen. Mein Hausarzt stellt die Überweisung fürs MRT aus, aber für die Wiedervorstellung in der NC-Ambulanz (die mich ja einbestellt) ist erneut eine Überweisung von einem Facharzt erforderlich. Also muss ich wieder einen Termin bei dem Neurochirurgen machen, der mich doch gar nicht betreut. Der kann natürlich eine Konsultation abrechnen, aber eigentlich wird er nur zur Ausstellung einer Überweisung gebraucht.

Ich hab die Rennerei, Warterei. Die Kosten werden ohne Grund in die Höhe getrieben. Da sag ich nur: Typisch deutsche Bürokratie!
strogoli
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