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Thema: Zustand nach Bestrahlung

Zustand nach Bestrahlung
rosen kleid
17.08.2018 11:14:15
Hallo,
habe mal eine Frage. Fünf Wochen nach meiner letzten Protonenbestrahlung wurde ein MRT gemacht. Mein Meningeom war unverändert.
Ist es sinnvoller nach drei oder sechs Monaten ein weiteres MRT machen zu lassen?
Wie lange wirken diese Strahlen in meinem Körper?
Liebe Grüsse
rosen kleid
Smarty66
17.08.2018 13:00:33
Ich würde diese Frage dem Radiologen, NC oder den Arzt befragen, der das MRT auch veranlaßt hat (Überweisung in die Radiologie).
Wir selbst haben WHO III und haben das "Glück", alle 3 Monate ins MRT zu müssen.

Wie lange die Strahlen wirken, weiß ich selbst nicht. Müßte dir aber der Arzt auch sagen können - oder frage dies in der Suchleiste rechts oben auf der Hauptseite -

Gruß



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7/14 Diagnose Glioblastom 7/14 links frontal / inoperabel.
Seit 14.9.17 neue Diagnose: Anaplastisches Oligogendrogliom WHO III.
Smarty66
Marianne31
17.08.2018 14:59:36
ich habe nach Bestrahlung nach 6 Monaten ein MRT machen müssen und das Meningiom ist 0,8 mm kleiner geworden.

Der Bestrahlungsarzt sagt dir wann du das nächste MRT machen musst. Ich wieder in 1 Jahr jetzt.

die Strahlen wirken nur im Tumor und auch nur während der Bestrahlung und nicht in deinem Körper .
Marianne31
KaSy
17.08.2018 15:15:16
Liebe rosenkleid,
bei mir wurde bis vor neun Monaten ein Resttumor bestrahlt. Es war ein WHO III - Rezidiv eines Meningeoms, das nur teilweise operativ entfernt werden konnte.

Im Allgemeinen sagen Strahlenärzte, dass frühestens nach sechs Monaten überhaupt eine Aussage über die erzielte Wirkung möglich ist. Dennoch werden mitunter auch früher bereits MRT- Kontrollen durchgeführt.

Bei mir war im MRT nach 2 Monaten eine leichte Vergrößerung zu sehen, die als Pseudoprogression erkannt wurde. Im Inneren gab es geringfügig weniger Kontrastmittelaufnahme.

Drei Monate später war der Tumor außen in der Ursprungsgröße und innen sah die Kontrastmittelaufnahme aufgelockert aus.

Weitere drei Monate später, also 8,5 Monate nach Bestrahlungsende, beschreibt die Radiologin außen eine geringe Verkleinerung, die sie als "unverändert" deutet. Innen ist die Kontrastmittelaufnahme noch geringer geworden.

Die Arztbesuche (Augen, Strahlen, NC, Neurologe) folgen noch.

Mein Gefühl ist, dass es ein Erfolg ist.

Es ist natürlich ein Unterschied, ob operiert oder bestrahlt wird.

Nach einer OP ist das weg, was entfernt werden konnte und man sieht im MRT den Erfolg sofort.

Die Strahlen (egal welcher Art) zerstören die DNS der Tumorzellkerne, wenn sie sich gerade teilen. In dieser Situation spaltet sich die "Doppelhelix" auf, so dass zwei halbe "Teile" entstehen, die jetzt besonders empfindlich auf Strahlung reagieren. Normalerweise erzeugen die "halben Teile" eine Kopie von sich selbst, werden zu einer vollständigen DNS-Doppelhelix und bilden zwei neue Zellkerne für zwei neue Tumorzellen. Dieser Teilungsprozess soll gestoppt werden. Dazu müssen die Strahlen dann auf die Tumorzellen treffen, wenn sie sich gerade teilen. Bei höhergradigen Tumoren teilen sie sich häufiger.

Deswegen wird (meist) über sechs Wochen jeweils eine geringe Strahlendosis (2Gy) verabreicht, die sich zur Gesamtdosis (bis zu 60 Gy) aufdosiert.

Die Tumorzellen werden im Laufe dieser Zeit zu einem Großteil, am besten alle, so von den Strahlen verändert (mutiert), dass sie nicht mehr teilungsfähig sind.

Aber sie sind nicht weg.

An der Stelle des Tumors ist ein nicht mehr oder kaum noch teilungsfähiger "Zellhaufen".

Dieser wird vom Körper als Fremdkörper erkannt und mit Wasser umschlossen. Das ist die zunächst sichtbare Pseudoprogression. Danach können im Laufe einer sehr langen Zeit die "toten" Tumorzellen vom Gewebe aufgenommen und abtransportiert werden und auf verschiedenen Wegen den Körper verlassen.

Das heißt, es geht nicht darum, wie lange die Strahlen wirken. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt und den Tumor am Wachsen gehindert. Den Rest muss der eigene Körper tun.

Auf jeden Fall ist der Tumor bei Dir (wie bei mir) nicht mehr aktiv, wenn er bei Dir nach 5 Wochen nicht größer geworden ist. Stillstand nach so kurzer Zeit ist ein Erfolg der Strahlentherapie für Dich!

Ich hatte übrigens nach zwei früheren WHO III - Meningeom - OP mit vollständiger Entfernung (an anderen Stellen) auch 30-Tage-Bestrahlungen, um die nicht sichtbaren Zellen im und um das Tumorgebiet zu zerstören. Dort sind keine Meningeomrezidive entstanden!

Ich denke, Du darfst Dich freuen!
KaSy
KaSy
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