Hallo ihr Lieben,
etliche Wochen war ich hier nicht im Forum zu finden, da ich all meine Freizeit neben Beruf und Kleinkind meiner Mama gewidmet habe. Meine Mama hat an ihrem 61. Geburtstag die Diagnose Glioblastom erhalten. Das Ödem samt Feind war schon recht groß und führte zu einer Mittellinienverlagerung von 1,1 cm. Am 1. Juli wurde sie operiert und eine Teilentfernung des Tumors durchgeführt. Die OP verlief sehr gut. Sie erholte sich sehr schnell und begann nach langem Hin&Her dann die Bestrahlung, die sie eigentlich absolut verabscheut hatte und natürlich auch die Temodalbehandlung. Letzte Woche Sonntag (also 2 1/2 Wochen nach Beendigung dieser Strapazen) plötzlich wieder akute Wortfindungsstörungen und krampfartige Lähmungserscheinungen besonders im Bereich des Mundes aber auch des linken Arms. Bis dahin ging es ihr wirklich sehr gut. Sie hat, genau wie mir hier viele vorhergesagt haben, die Behandlung plus Bestrahlung super verkraftet. Meine Mama ist extrem stark und trägt einen unglaublichen Optimismus dauerhaft mit sich herum. KHS - MRT - Katastrophe!!
Das Ödem nimmt 2/3 der kompletten rechten Gehirnhälfte ein. Im vorderen rechten Temporallappen der verbliebene Resttumor und drei Rezidive in der "alten" Sektionshöhle. Darüber hinaus ein neuer Herd am Thalamus.
Wie kann das sein? Trotz Bestrahlung mit 67 gy (!!!) plus den 6 Wochen Temodalbehandlung? Darüber hinaus hat Mama parallel 3x4 Laif 612, 3x5 afrik. Weihrauch und Selen genommen. Sie hat ihre Ernährung umgestellt und das extrem diszipliniert. Sie hat auf sämtlichen Zucker verzichtet, viel weniger Fleisch gegessen und auf alle Lebensmittel mit weisem Mehl gänzlich verzichtet. Und jetzt dieser Schlag in die Fr.....? Wieso? Warum?
Das ist so bitter!!
Die Ärzte im Helios sagen OP - die im Virchow sagen keine OP. Was nun? Zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der zeitlichen Nähe zum Bestrahlungsende kann man wohl aber schlecht zu 100% sagen, ob die Kontrastmittel aufnehmenden Bereiche wirkliche neue Tumore sind oder ob es sich um bereits zerstörtes Gewebe handelt. Das Ödem samt Mittellinienverlagerung hat sich in den gesamten 3 Monaten nicht verkleinert. Nach ihrer 1. OP im Juli wurde noch im Krankenhaus mit dem Ausschleichen des Dexamethasons begonnen. Sie hat also bis zum letzten Sonntag KEINERLEI Dexa genommen.
Wer kann mich mit Erfahrungen beraten? Ist das richtig so? Eigentlich ist es doch dann kein Wunder das sich das Ödem nicht verkleinert hat und der Druck nicht nur konstant sondern sich kontinuierlich wieder erhöht hat oder?
Nach Entlassung auf eigenen Wunsch am letzten Donnerstag muss sie 3x8mg Dexamethason einnehmen. Von einem Ausschleichen ist keine Rede. Ich finde das echt viel oder irre ich mich? Dann soll sie noch 2x1000 Keppra nehmen.
Was sollen wir jetzt machen? Wer kann mir helfen und mir von seinen Erfahrungen und Dosierungen berichten? Hat jemand vielleicht noch einen Tipp für mich? Mir tut es so unendlich weh... Ich habe so fest daran geglaubt das uns dieses olle Jahr 2013 nicht noch einmal so den Boden unter den Füßen wegreißt, wie im Sommer dieses Jahres. Dank des Forums, dank der vielen aufbauenden Worte und der Hoffnungen von euch die ich hier einst bekam, schöpfte ich diese mit vollen Zügen. Ich bekam meinen Optimismus zurück und machte meinem Namen volle Ehre - für meine Mama!! Ich konnte wieder stark sein, wieder lachen..... und jetzt? Alles ist weg. Ich bin leer, kraftlos, hilflos, machtlos, enttäuscht. Ich fühle mich wie in einer Blase. Alles ist so unreal und wenn ich meiner Mama in die Augen schauen, könnte ich einfach nur weinen!