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Ruhrbogen

Hallo zusammen,

meine Lebenspartnerin hat nun das zweite Rezidiv (Astrozytom III (anaplastisch)) nach Ende 2008 und Ende 2012 und steht somit vor ihrer dritten OP. 2008 wurde sie mit 60 gray bestrahlt. Vor einem Jahr gab es nur eine Chemotherapie (mit Temodal), die nach 4 von 6 Zyklen abgebrochen werden musste. Das Rezidiv ist aktuell etwas großflächiger, was für die kommende Frage evtl. nicht unwichtig ist.

Jetzt stellt sich die Frage nach einer weiteren Bestrahlung und da gehen die Meinungen bei den Ärzten wohl auseinander. Das fängt schon an bei der Frage danach, ob man nur noch wenig Gray in petto hat oder ob die Zellen sich nach über 5 Jahren schon weitestgehend regeneriert haben.

Aber vielmehr ist die Frage, ob eine Zweitbestrahlung überhaupt wirksam ist. Ich habe gehört, dass man eine Zweitbestrahlung zwar macht (um etwas zu machen), aber eine Wirksamkeit gar nicht erwiesen ist.

Wer weiß etwas, hat eigene Erfahrungen gemacht oder hat Literaturempfehlungen dazu?

Vielen Dank im Voraus!

Andrea 1

Hallo Ruhrbogen,
leider kann ich dir dazu überhaupt keine Hilfestellung geben, denn ich hab mit Bestrahlungen bisher keine Erfahrungen gesammelt.
Habt Ihr euch eventuell noch eine weitere Meinung eingeholt?
Ich antworte dir deshalb, weil ich das Thema intersssant finde und für dich hoffe, dass dir jemand Wissender doch noch antwortet.
Alles Liebe für euch!
LG Andrea

Ruhrbogen

Hallo Andrea,

wir haben schon viele Meinungen reingeholt, allerdings jetzt nicht explizit zu der Zweitbestrahlung. In der Vergangenheit hieß es immer nur, dass "wir" uns das letzte Bisschen Bestrahlungsmöglichkeit noch aufsparen.
Dann kam jetzt kürzlich bei einer anderen Klinik der Aspekt hinein, dass die Zellen sich schon nach 6 Monaten weitestgehend regenerieren und dass man daher schon wieder bestrahlen könnte.
Und letztendlich hatten wir jetzt noch Gespräch bei einer weiteren Klinik und dort hieß es, dass die Wirksamkeit der Zweitbestrahlung nicht erwiesen sei, aber die Nebenwirkungen seien hingegen real.

Vor dem morgigen, wahrscheinlich finalen Termin vor der OP würde ich gerne weitere Infos dazu haben. Leider habe ich bislang nicht viel gefunden, aber ich werde sonst noch einmal das Internet durchforsten müssen.

Iwana

Hallo Andrea
Ich habe mir die Bestrahlung auch aufgehoben. Im Mai letzten Jahres Rezidiv das konnte operiert werden, würde operiert und dann war die Frage Bestrahlung ja oder Nein. Ich habe nicht bestrahlt. 1. Bestrahlung lag gut 5 Jahre zurück. Habe weiter gemacht mit Temodal. Im Dezember massives Tumorwachstum. Also habe ich dann bestrahlt! Habe mich aber immer wieder gefragt ob ich nicht besser früher bestrahlt hätte... Die Bestrahlungszone war dann doch recht gross. Aber schlussendlich, würde ich es wohl wieder so machen. Solange es geht den Trumpf Bestrahlung noch behalten. Ich würde aber ev. Nach engere Kontrollen fragen? Die Aerzte meinen immer man bemerke wenn ein Rezidiv wächst... Ich habe es jeweils zu spät bemerkt... Fühlte mich noch gut obwohl die Bilder gar nicht gut aussahen.

Iwana

Nochmals ich im Gegensatz zu mir kenne ich einen Fall der hatte wie ich zur selben Zeit ein Rezidiv und hat danach bestrahlt und hat immer noch Ruhe. Darum kreisen wohl auch meine Gedanken was wäre wenn... Darum sage ich, das ganze sind schlussendlich Bauchentscheide die du einmalig triffst und dann gibts kein zurück mehr. Es gibt keine Studien, Fakten... Nur dein Bauchgefühl...
Es wird dich weisen. Richtig oder falsch gibt es nicht... Gruss Iwana

Prof. H. Strik

Es ist richtig, dass für die Zweitbestrahlung kein Wirksamkeitsnachweis im Sinne einer Vergleichsstudie existiert. Allerdings ist die Frage, was für Alternativen existieren. Wenn eine Chemotherapie mit Temodal schon mal abgebrochen werden musste ist es nicht sicher, ob es nun gegeben werden kann (ggf. mit einem alternativen, mehr kontinuierlichen Schema). CCNU ist für das Blutbild belastender, und andere Chemotherapien schlecht evaluiert. Avastin muss extra beantragt werden. Eine Zweitbestrahlung mit mehr als einem Jahr Abstand zur ersten Bestrahlung ist sicherlich eine Option, die relativ gut verträglich ist und von der eine gewisse Wirksamkeit erhofft werden kann. Allerdings sollte es stereotaktisch geplant sein, um die Nebenwirkungsrate wirklich niedrig zu halten.

Ruhrbogen

Vielen Dank!

Wir besprechen das und die allgemeine Strategie dann heute mit dem Arzt, der die Operation durchführen wird.

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