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Bonniwonni

Hallo,
bei mir (w/46) wurde vor einem Jahr ein Falxmeningeom mit der Größe von 1,6 cm festgestellt. Beim zweiten MRT vor einem halben Jahr konnte zum Glück kein Wachstum nachgewiesen werden. Das nächste MRT ist für diesen Sommer geplant. Mein wohnortnaher Professor ist sehr freundlich und erscheint mir kompetent. Die Frage, ob operiert werden soll, konnte er mir aber nicht eindeutig beantworten. Ist ja auch o.k. - eine solche Frage muss jeder für sich selbst entscheiden. Um eine solche Entscheidung treffen zu können, hätte ich gerne eine Zweitmeinung, möchte dem Professor aber nicht auf die Füße treten, da er meines Erachtens nach gute Arbeit leistet - ich denke allerdings 4 Augen sehen immer mehr als zwei und es geht dabei um eine für mich wichtige Entscheidung.....Kann mir jemand einen empfehlenswerten Neurochirurgen für eine Zweitmeinung nennen? Möglichst in Hessen.
Danke und LG

Prof. H. Strik

Solange kein Wachstum zu sehen ist muss nicht zwingend operiert werden. Allerdings hängt es sehr von der genauen Lage ab, wie frühzeitig man im Falle eines Wachstums operieren (oder bestrahlen) lassen würde. Bei einem Falxmeningeom ist es oft weniger kritisch mit drohenden Funktionsausfällen. In Hessen gibt es u.a. 3 Unikliniken mit jeweils sehr guten neurochirurgischen Kliniken, an die man sich bedenkenlos wenden kann.

Prof. Dr. med. Herwig Strik
Neurologie Uni Marburg

Duden888

Hallo Bonniwonni, ich wurde in der Uniklinik Frankfurt, Neurochirurgie beraten ind operiert. Ich kann das Team von Prof. Dr. Seifert bedingungslos weiterempfehlen. Die sind nicht nur kompetent, nein auch noch richtig nett.
LG
Anja

Beagle-A

Hallo, mich treibt auch die Frage einer Zweitmeinung um. Ich bin in Berlin in der Charite unter Kontrolle, seit 4 1/2 Jahren. Mein Meningeom war ein Zufallsbefund 11/2011. Damals mit einer Größe von 1cm. Mein letzter Befund 9/15 ergab Höhe 2,1cm, Breite 1,8 cm. (Es handelt sich um einen Links-frontaler menineomsuspekter Tumor an der Konvexität).Ich bin fast 72 Jahre und hatte eine OP immer verneint. Ausfallerscheinungen oder andere Beschwerden habe ich nicht. Auch sonst keine Vorerkrankungen. Bis auf 1/2 Tablette Dostinex in der Woche gegen einen zu hohen Prolaktinwert, der ohne Tabletten Brustschmerzen verursacht. (Eine lange Geschichte.) Ich denke, dass die Frage meines Neurochirurgen sicherlich wieder sein wird, Anfang März 16, mit neuen MRT Befund, ob ich nicht doch lieber einer OP zustimmen möchte. Noch habe ich immer auf Grund meines Alters und den relativ langsamen Wuchs des Meningeom, verneint.
Welche Möglichkeit einer Zweitmeinung habe ich, ohne den Neurochirurgen mein Vertrauen zu entziehen. Das möchte ich ja auf keinen Fall.
Vielleicht kann ich hier eine Information dazu finden.
Danke im Voraus
Beaglefreund





Beaglefreund

Bonniwonni

Hallo Beaglefreund,

grundsätzlich hat man immer ein Recht auf eine Zweitmeinung. Ich würde einfach offen mit dem behandelnden Arzt darüber sprechen.Ich denke, wenn ich von einem Arzt Ehrlichkeit verlange, muss ich ihm auch mit Ehrlichkeit gegenüberstehen. Vielleicht kann der Arzt sogar einen Kollegen empfehlen. Im Bereich der Neurochirugie dürften Zweitmeinungen nicht unüblich sein. Ich werde das im Sommer nach meinem nächsten MRT auf jeden Fall so machen und das hat meiner Meinung nach nichts mit Vertrauensverlust zu tun. Eine OP am Kopf macht vielen Menschen Angst und da ist es nicht verwerflich, wenn man sich doppelt absichert.
Liebe Grüße
Bonniwonni

KaSy

Liebe "Zweitmeinungssucher",

Rein sachlich besteht das gesetzliche Recht auf eine Zweitmeinung und die Kasse muss diese Beratung auch bezahlen.

Vom Empfinden her fühlt es sich jedoch wie Vertrauensentzug an. Man traut sich nicht, dem Arzt, der sich so um einen bemüht, zu sagen, dass man einen anderen Arzt um eine Zweitmeinung bitten möchte.

Aber heutzutage sollten die Ärzte darüber keinesfalls verärgert sein, sondern dem Patienten sogar zuraten und auch einen Arzt empfehlen, wenn man dies möchte. Hirntumoren sind ja nun nicht so häufig und da beraten sich die Fachärzte sowieso mit ihren Kollegen, um eine möglichst gute Empfehlung und Entscheidung zu treffen.

Ich stand vor Jahren vor diesem Problem, ob ich eine Revisions-OP wegen einer Liquorfistel durchführen lasse und habe nicht offiziell um eine Zweitmeinung gebeten, sondern habe in dem Krankenhaus (quasi auf dem Flur) weitere Neurochirurgen und einen Strahlentherapeuten um ihre Meinung gebeten. Jeder nahm sich die nötige Zeit und beriet mich - jeder individuell und ein wenig anders. (Allerdings war ich dort als Patientin lange bekannt, was es vereinfachte.)
KaSy

Supermama

Hallo,

ich finde die Sorgen grundsätzlich berechtigt. Mir ist es gerade passiert, dass mein Neurochirurg nicht begeistert war, dass ich mir eine Zweitmeinung eingeholt habe. Mein Meningeom wurde als Zufallsbefund im August 2014 festgestellt. Trotz Schmerzen und Empfindungsstörungen hielt mein Neurochirurg nicht das Meningeom dafür verantwortlich, sondern meine Psyche. Durch Zufall (lange Geschichte) bin ich an eine Schmerztherapeutin geraten, die auch Psychotherapie macht. Die hielt irgendwann den Tumor als ursächlich für meine Beschwerden und hat mich ans örtliche Klinikum verwiesen. Dort riet man mir zu einer OP. Ich wollte offen mit meinem Neurochirurg sprechen, der ziemlich patzig meinte, er könne ja nicht ausschließen, dass die Schmerzen daher kommen und dann soll ich mich eben operieren lassen. Kein Folgetermin mehr, keine Untersuchung - nichts. Es kann also tatsächlich in die Hose gehen. In Berlin gibt es ja viele Krankenhäuser, die Hirntumore operieren: St. Gertrauden, Vivantes Neukölln und Friedrichshain z. B. wo man sich sicher auch eine Zweitmeinung holen kann.

LG
Maja

TumorP

Hallo Beagle-A,
es gibt ja auch die Möglichkeit sich die Zweitmeinung zu holen. Jedoch die Überweisung und den Bericht vom Hausarzt oder Neurologen. So erfährt der Neurochirurg davon nichts. Obwohl ich das offene Wort besser finde. Jedoch wenn Du unsicher bist mach "Plan B". Oder als Selbstzahler, "kostet nicht die Welt". So klappt es auch schnell mit einem Termin beim Prof.. Wir sind privat versichert und sehen die Rechnungen.
Alles Gute
TumorP

2more

Hallo,

der Neurochirurg meines Vertrauens hatte mich sogar ermutigt, eine weitere Meinung einzuholen. Und selbst wenn er dies nicht getan hätte, hätte ich eine weitere Neurochirurgie aufgesucht. Vertrauensverhältnis zum Arzt hin oder her, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Es geht schließlich um die eigene Gesundheit, man hat nur einen Kopf und möchte für sich die bestmögliche, schadenfreie Behandlung.
Man ist nicht verpflichtet, einen Chirurg mit der Meinung eines Fachkollegen zu konfrontieren. Tut man es, wird ein erfahrener, qualifizierter Arzt das respektieren und auch widersprüchliche Therapievorschläge besprechen und abwägen.
VG
2more

Beagle-A

Danke für die guten Hinweise. Ich werde meine Entscheidung dann nach meinen erneuten MRT Termin treffen müssen. Schön, das hier meine Ängste und Unsicherheiten ernst genommen werden.
Allen, bis zu meiner nächsten Eintragung eine Gute Zeit
LG
Beaglefreund.

Sonnenhimmel

Bei mir war es so, dass ich in einer Klinik beim Cyberknife war. Der Arzt empfahl mir, mich ebenfalls noch bei "einem" Neurochirurgen vorzustellen. Dass dieser ein Kollege in der selben Klinik war, hat sich im Nachhinein erst gezeigt. Ich bin zu meiner Hausärztin gegangen, welche mich dann zu diesem Neurochirurgen in der selben Klinik schickte.

Den Kontrolltermin mit MRT nach 4 Monaten hat genau dieser Neurochirurg gleichzeitig bei sich und in der selben Klinik beim Kollegen, Cyberknife, für mich vereinbart. Das fand ich mal richtig gut.

Als ich jedoch im Anschluss nach MRT und der Besprechung beim Neurochirurgen dann beim Cyberknife war, verabschiedete dieser Arzt sich nach dem Gespräch mit den Worten: Kommen Sie in 6 Monaten wieder, aber nicht zu uns beiden, sondern entweder oder.

Ich hatte jeweils eine Überweisung mitgebracht.


Wie fühlt man sich da als Patient? Nicht sehr angenehm.

babylaika

Hallo Bonniwonni,

ich selbst bin in der HSK in Wiesbaden operiert worden, Chirurg meines Vertrauens, ist Dr. Musahl. Ganz klare Empfehlung von meiner Seite.

Liebe Grüße

babylaika

Beagle-A

Beagle-A
Hallo, ich habe mich lange nicht gemeldet. Die gegebenen Informationen habe ich alle gelesen. Danke dafür!
Es ist nun so, dass mein Meningeom langsam wächst, also in einem Jahr 2mm. Sodaß mir mein Neurochirurg immer wieder sagen kann, abwarten. Was ich auch mache, zumal ich keinerlei Beeinträchtigungen habe. Gut vielleicht bemerke ich diese auch nicht. Manchmal denke ich schon, ob dieses oder jenes Normal ist. Meistens sind es so Dinge die mir einfach nicht einfallen wollen. Doch beklage ich mich darüber im Freundeskreis heißt es, na das geht mir auch so. OK mit 74 Jahren kann das auch normal sein. Z.Zt. ist mein 77 jähriger Ehemann nicht so Fit. Also hängt alles an mir, da kann diese Überbeanspruchung schon zu ausfällen führen. Insgesamt bin ich aber munter und aufgeschlossen. Meine Leidenschaft ist der iMac und das iPhone, hier geht alles noch gut.
Im März habe ich meinen erneuten MRT - Termin.
Ich grüße alle herzlich und drücke allen die Daumen.
Liebe Grüße Beaglefreund.

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