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Thema: Zystenentleerung in den Bauchraum ?

Zystenentleerung in den Bauchraum ?
Petra[a]
15.01.2005 23:01:15
Mein Bruder Matthias, 22 Jahre ,soll Montag eine OP bekommen, in der eine Zyste am Astro I, direkt am Sprachzentrum, in den Bauchraum sich entleeren soll. Dazu wird eine Kanüle unter der Kopfhaut bis in den Bauch gelegt. Hat das jemand schon hinter sich? Wie lebt es sich damit ? Ist diese OP die einzige Alternative bei Zysten von pilozytischen Astros, Grad I ? Er wird in Jena operiert. Die Erstdiagnose erhielt er nach einem epil.Anfall, wonach er sofort , 1 Tag später,operiert wurde. Der Tumor war so groß wie ein Überraschungsei. 10 % Rest blieben, weil direkt am Sprachzentrum. Die OP des Tumors war am 19.11.04. Seit dem erhielt er Dexamethason und Valproinsaeure. Gewichtszunahme ,Akne und Cushing-Syndrom belasten ihn auch sehr. Nun hat sich überaus schnell eine erneute Zyste gebildet, die am 17. 1. 05 entleert werden soll und eben diese Ableitung in den Bauch. Der Professor schlug eine Wach-OP vor. Welche Klinik ist da zu empfehlen? Wo wird sie oft durchgeführt und liegen Erfahrungen vor? Wer hat soetwas hinter sich? Die Ärzte würden den Tumor auch 100% ig entfernen, dann ist aber die Sprache und das Verständnis für Wörter weg.Sprachmonitoring wurde vor der ersten OP durchgeführt. Hat jemand Ähnliches erlebt?
Petra[a]
Günter[a]
16.01.2005 09:08:46
Wach-Ops werden in vielen Kliniken durchgeführt, z.B. München, Saarbrücken, Bad Berka, Hamm.
Bei der Op handelt es sich wohl um ein Ventil.
Warum hat er denn Cortison so lange bei einem gutartigen Tumor?

LG Günter
Günter[a]
Daniela[a]
16.01.2005 13:47:46
Ich würde aus eigener schmerzhafter Erfahrung statt einer überstürzten Operation zumindest eine Zweitmeinung einholen. Zudem stelle ich mir auch die Frage, was die Cortisongabe über 2 Monate rechtfertigt.
Daniela[a]
Petra[a]
16.01.2005 22:14:19
Wie ist diese OP bei dir verlaufen? Bestehen die Schmerzen auch noch länger? Es scheint keine Alternativen für ihn zu geben. Zuerst sollte ein Ventil gelegt werden. Dann hätte er immer zum "Entleeren" in die Klinik gemußt. Deshalb wird nun diese Leitung bis an den Nabel gelegt. Es sei die bessere Variante und sie soll schon sehr erprobt sein ( seit 25 Jahren). Ich wüßte aber gerne, wie man mit so einer Leitung lebt? Spürt man den Schlauch? Die OP soll etwa 4 Stunden dauern. Nach letzten Aussagen handelt es sich bei ihm wohl um einen Astro II, weil sich so schnell eine neue Zyste gebildet hat. Matthias möchte die Wach-OP unbedingt durchführen lassen, ehe der HT weiter ins Sprachzentrum hineinwächst. Momentan kann er schon nicht mehr alle Wörter zuende sprechen.
Die lange Cortisongabe wurde angesetzt gegen Ödeme im Gehirn nach seiner ersten OP. Von anfangs 8 mg, dann 4mg jetzt 2mg morgens wurde reduziert. Er sieht sich kaum noch ähnlich. Da er vorher etwas untergewichtig war, sind die 7 kg Zunahme innerhalb von 3 Wochen gerade noch so akzeptabel.
Morgen soll der Eingriff stattfinden. Gruß Petra
Petra[a]
Petra[a]
16.01.2005 22:23:16
Wer hat direkte Erfahrungen mit einer Wach-OP in Bad Berka? Erfurt oder Bonn sind meinem Bruder auch empfohlen worden. Wie soll man vorgehen bei der Kliniksuche? Es ist alles nicht leicht für Laien.Mit dem Cortison wird es nach der OP wohl weitergehen.Danke für die Antworten. Gruß Petra
Petra[a]
Daniela[a]
16.01.2005 23:12:49
Ich habe keinen Shunt, weiß aber von anderen, daß die Verlegung an sich kein komplizierter Eingriff ist. Ich bin wegen Lobeda mißtrauisch, nicht wegen des Eingriffs an sich. Die anderweitigen Empfehlungen waren nicht schlecht. In Bad Berka habe ich auch nur Positives erlebt.
Und was heißt: "ist wohl zum Astro II geworden"? In 2 Monaten????
Daniela[a]
Martina[a]
17.01.2005 00:19:54
Moin,
ich lebe mit einem Shunt (Ventil) mit Ableitung in den Bauchraum.
Ich habe ein nichtwachsendes (toi, toi, toi) Astro 1-2 und trage seit fast 8 Jahren einen Shunt. Ich hatte starken Hirndruck durch gestautes Hirnwasser , da der Tumor vor den "Abfluss" sitzt. Ich vertrage ihn ganz gut. Habe ab und an, gerade , wenn ich meine Regel habe, etwas verstärkte Schmerzen, da das Hirnwasser was abgeleitet wird, wohl etwas die Gebärmutter reizt. (Mein Schlauch sitzt sehr tief). Das Ventil sitzt bei mir ca 3 cm hinter dem Stirnhaar, rechts, der Schlauch wurde hinter dem Ohr (1 Schnitt) am Hals aussen entlang unter dem Brustgewebe (hier normal der 2te Schnitt, bei mir gings ohne) bis zum Bauchnabel (hier ca 10cm daneben) ein 6 cm Schnitt, von dort aus wurde er noch etwas nach unten "geschoben".
Es kann zu Entzündungen im Bauchraum kommen, gilt als "Nebenwirkung, es kann wohl auch zu Verstopfung des Schlauches kommen, aber ich denke, die Risiken sind verschwindend gering.
Mehr kann ich leider nicht dazu beitragen...Lieben Gruss, Martina
Martina[a]
Petra[a]
17.01.2005 22:33:18
Danke, Martina für die Antwort. Sie hat mir für meinen Bruder Mut gemacht. Dann wird er es wohl auch schaffen. Heute war die OP.Viele Grüße Petra
Petra[a]
Martina[a]
18.01.2005 01:27:05
Also, optechnisch war das recht gut bei mir...bis auf Brechreiz danach und ca 4 Tage Kopfschmerzen....stand nach einem Tag wieder auf meinen Beinen und nach 2 Tagen wieder in der Raucherecke...(damals hab ich noch geraucht), aber das gab dann etwas mehr Kopfschmerz...
Also.....kopf hoch und durch....
Gruss, Martina
Martina[a]
Petra[a]
18.01.2005 23:31:59
OP ist überstanden, der Zustand schlecht wie nie. Kaum beweglich, Muskelstrang im Bauchraum wurde durchtrennt, (warum?), starke Schmerzen von Kopf bis Fuß, total geschwollener Hals, veränderte Augen, ganz kleine Pupillen, seit Sonntag nichts zu essen bekommen. Er kann sprechen, aber es strengt sehr an. Laut Arzt ist das alles im Rahmen des Normalen.Nach 10 Tagen etwa soll er zu einer Heilbehandlung, von der vorher keine Rede war. Aber jetzt absolut notwendig ist, damit er wieder auf die Beine kommt. Schmerzmittel gibt es nur spärlich, er ist jung und muß da durch. So der Stationsarzt. Mein Bruder sagt, er hätte das nie machen lassen, wenn er das gewußt hätte. Jetzt ist nur noch die Hoffnung, daß alles wieder wird, wie vor dem Shuntlegen. Ich habe die Vermutung, das dieser Verlauf nicht normal ist. Gruß und danke fürs Antworten-Petra
Petra[a]
S.81
19.01.2005 10:05:32
"er ist jung und muß da durch..." wo gibts denn heute noch so was? Jeder empfindet Schmerz doch anders. Ich denke, heute muß keiner mehr unnötige Schmerzen haben. Und eine OP am Hirn ist ja wohl kein "kleiner Kratzer". Setzt Euch blos mit diesem Arzt auseinander. Nichts ist schlimmer, als zum seelischen auch noch den körperlichen Schmerz zu ertragen.

Alles Liebe für Deinen Bruder.

Ich bin übrigens wach operiert worden (Mein Tumor liegt auch am Sprachzentrum). Bei mir wurden Schmerzmittel sofort verordnet, und als ich meinte, ich brauch keine mehr, sagte der Doc. ich soll mich einfach bei den Schwstern melden, falls doch. Viele Grüße S.
S.81
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